Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.
"Gut für Essen" ist für uns nicht nur ein bundesweiter Werbeslogan der Sparkassen, sondern zeugt davon, welche Bedeutung eine Sparkasse für ihre Region haben kann. Essen ist als Stadt im Ruhrgebiet - wie viele andere Städte - vom Strukturwandel betroffen. Aus Steinkohle und Schwerindustrie kommend entwickelte sich die Stadt im Laufe der Zeit zum Hochschulstandort der Universität Essen-Duisburg, zur Kulturhauptstadt (2010), zur Grünen Hauptstadt Europas (2017) und insbesondere zu einer Dienstleistungsstadt in der Metropolregion Rhein-Ruhr. Wir als Sparkasse Essen tragen zu diesem Strukturwandel bei, fördern wir doch durch Spenden- und Sponsoringzahlungen, Unterstützung einer für den Nutzer kostenfreien Online-Spendenplattform (
https://www.gut-fuer-essen.de), Ausschüttungen unserer sparkasseneigenen Stiftungen und natürlich unserer eigentlichen Aufgabe der Versorgung der Region mit Kreditmitteln, strukturellen Fortschritt und Weiterentwicklung. Wir begleiten Existenzgründer in den Frühphasen ihrer Entstehung, um insbesondere auch denen eine Chance zu geben, die den Strukturwandel Essens weiter vorantreiben.
Das Geschäftsmodell einer Sparkasse ist seit jeher von Nachhaltigkeit geprägt. Erstmals in der Geschäftsstrategie 2020 - 2022 wurde ein eigenes Kapitel zum Thema Nachhaltigkeit aufgenommen. Mit Erarbeiten der Geschäftsstrategie für die Jahre 2021-2023 hat das Thema Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung gewonnen:
Unsere Geschäftspolitik ist von Nachhaltigkeit geprägt. Als Anstalt des öffentlichen Rechts handeln wir im Auftrag unserer kommunalen Träger und sind dem Gemeinwohl verpflichtet. Insofern bedienen wir nachhaltig insbesondere die ökonomische und soziale Dimension. Die Geschäftsstrategie und das darauf basierende unternehmerische Handeln sind determiniert durch die gesetzlichen und satzungsrechtlichen Grundlagen. Die Sparkasse bekennt sich seit ihrer Gründung 1841 zur sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit, ohne die es keinen langfristig stabilen Wohlstand gibt. Im Sinne eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnisses, das die Grenzen der Verfügbarkeit der für das Leben auf unserer Erde notwendigen Ressourcen berücksichtigt, beziehen wir auch die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie ein. Die Sparkasse Essen möchte die soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeitswirkung im Kundengeschäft, im eigenen Betrieb sowie bei der Unterstützung der Gemeinschaftsaufgaben schrittweise verbessern.
Für eine Sparkasse hat der Ressourcenverbrauch im Vergleich zu einem Industrieunternehmen jedoch eher eine untergeordnete Bedeutung. Somit sind auch die unmittelbaren Umwelteinwirkungen eher
gering. Dennoch streben wir an, den ökologischen Fußabdruck unseres Institutes stetig zu reduzieren. Wir erheben für unsere Geschäftstätigkeit relevante Nachhaltigkeitsindikatoren, um wesentliche Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit zu beobachten. Diese sind: Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Papierverbrauch und Abfallbilanz.
Die Sparkasse Essen achtet konsequent Recht und Gesetz. Mit unserem Handeln erfüllen wir nicht nur alle rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Als verantwortungsvolles Unternehmen ist es unser Anspruch, den ethischen und gesellschaftlichen Ansprüchen unserer Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeitenden und unseres Trägers zu genügen. Im Tagesgeschäft haben wir entsprechende Maßnahmen und Prozesse zur Sicherstellung der Einhaltung implementiert. Wir streben an, unseren Kunden auf Wunsch mit unseren Produkten ein nachhaltiges Handeln zu ermöglichen. Bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung orientiert sich die Sparkasse Essen an den Vorgaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex, der die gesetzlichen Anforderungen des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes abbildet.
Vor dem Hintergrund steigender Bedeutung nachhaltiger Geschäftstätigkeit wurden Leitsätze zur Weiterentwicklung der Bemühungen im Bereich der Nachhaltigkeit entwickelt. Im Rahmen der Entwicklung von Leitsätzen zur Weiterentwicklung der Bemühungen im Bereich der Nachhaltigkeit, hat die Sparkasse Essen den Begriff der Nachhaltigkeit für sich definiert und wie folgt festgehalten:
„Kern des öffentlichen Auftrags der Sparkasse Essen ist es, Finanzdienstleistungen zum Wohle der Allgemeinheit anzubieten. Aus dieser besonderen, dem Gemeinwohl verpflichteten unternehmerischen Haltung heraus leistet die Sparkasse Essen mit ihrer Geschäftspolitik, ihren Produkten und gesellschaftlichen Initiativen einen substanziellen Beitrag zu nachhaltigem Wohlstandswachstum, Lebensqualität und gesellschaftlicher Zukunftsfähigkeit in der Region. Unter gesellschaftlicher Zukunftsfähigkeit versteht die Sparkasse Essen eine Art und Weise des Wirtschaftens, bei welcher derzeitige Bedürfnisse befriedigt werden, ohne zukünftigen Generationen die Lebensgrundlagen zu entziehen. Diese Grundhaltung bringen wir auch mit unserer Mission „Wir fördern ein gutes Leben aller Menschen in Essen“ zum Ausdruck, die Teil unseres Unternehmensleitbildes ist.“
Wir integrieren die Haltung zur Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie. Damit ist Nachhaltigkeit zu einem Kernbestandteil der geschäftspolitischen Ausrichtung geworden. Das Nachhaltigkeitsmanagement ist Teil des Bereichs Vorstandsstab & Kommunikation im Dezernat des Vorstandsvorsitzenden und koordiniert im Auftrag des Vorstands alle entsprechenden Aktivitäten in der Sparkasse Essen. Der Bereich ist Ansprechpartner für alle Organisationseinheiten und nimmt diese Funktion auch gegenüber allen externen Stakeholdern – insbesondere Unternehmen und Einrichtungen in der Sparkassen-Finanzgruppe, Nachhaltigkeitsratingagenturen und Nichtregierungsorganisationen – wahr. Ergänzt wird das Nachhaltigkeitsmanagement um die Betrachtung von Nachhaltigkeitsrisiken durch den Bereich Planung, Bilanzen und Controlling. Die Umsetzung des ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes wird im Rahmen von fünf Handlungsfeldern bearbeitet. Die Leitsätze zur Nachhaltigkeit setzen hierbei den Rahmen für die operative Umsetzung.
Das Handlungsfeld „Nachhaltige Unternehmensführung“ steht übergeordnet und wirkt damit auf die nachgeordneten Handlungsfelder, die wie folgt lauten:
"Nachhaltiger Bankbetrieb" (beinhaltet u. a. Digitalisierung, Filialnetz, ...), "Nachhaltiges Personalmanagement (beinhaltet u. a. Personalentwicklung, Gesundheitsmanagement, ...), "Nachhaltige Produkte (beinhaltet u. a. nachhaltige Geldanlage, Finanzierungen über KfW Bank, ...) und "Gesellschaftliches Engagement (beinhaltet u. a. Spenden, Sponsoring, ...)
Die darüber hinaus entwickelten Leitsätze der Sparkasse Essen zur Nachhaltigkeit bilden dabei den Rahmen zur Ableitung operativer Maßnahmen. Die Leitsätze der Sparkasse Essen zur Nachhaltigkeit lauten:
1. Wir bekennen uns zu unserem öffentlichen [gesellschaftlichen] Auftrag.
2. Wir machen Finanzwirtschaft verständlich und stellen sie in den Dienst der Menschen und der Wirtschaft.
3. Wir streben ein möglichst ressourcenschonendes Wirtschaften an.
4. Wir machen uns stark für nachhaltigen Wohlstand und fördern ein gutes Leben aller
Menschen in Essen.
Im Hinblick auf ein ressourcenschonendes Wirtschaften hat die Sparkasse Essen Ende des Jahres 2020 zudem die "Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften" unterzeichnet. Damit verpflichten sich die teilnehmenden deutschen Sparkassen u. a. dazu, die CO2-Neutralität im Geschäftsbetrieb bis 2035 herzustellen.
Daneben hat sich die Sparkasse Essen im Jahr 2020 intensiv mit der Behandlung von Nachhaltigkeitsrisiken auseinandergesetzt. Zu diesem Thema haben sich mit Erscheinen des BaFin-Merkblattes zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken die Abteilungen Vorstandsstab und Planung + Risikocontrolling mit der Einbettung nachhaltiger Aspekte bei der Risikobeurteilung beschäftigt. Zusammenfassend haben Nachhaltigkeitsrisiken bereits in der Risikoinventur 2020 Berücksichtigung gefunden: Gemäß der Verbandsempfehlung konzentrierte sich das Vorgehen auf die Fragestellung: "Wenn wir alles berücksichtigen, was wir über Nachhaltigkeitsrisiken wissen, ändert sich dann die Wesentlichkeitseinschätzung einer klassichen Risikoart?". Hierbei ist der Bedarf an Weiterentwicklung bewusst geworden: Im Rahmen der vertiefenden Weiterentwicklung im Jahr 2021 wird dabei u. a. eine Ausweitung der qualitativen Bewertung über die physischen und Transistionsrisiken hinaus auf die gesamten ESG-Kriterien angestrebt. Eine Ermittlung quantifizierbarer Auswirkungen sind derzeit noch nicht möglich.
Da all diese Maßnahmen, Ziele und Herausforderungen die Anstrengungen des Gesamthauses bedürfen, wurde zum Ende des Jahres eine Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit gegründet. Nahezu alle Bereiche des Hauses haben einen Abgesandten ernannt, der innerhalb der Arbeitsgruppe die Bereichsinteressen vertritt und andersherum die in der Arbeitsgruppe erarbeiteten Themen als Multiplikator in den eigenen Bereich trägt. Da sich die Arbeitsgruppe bisher erst zu einer ersten Auftaktveranstaltung zusammengefunden hat, kann daraus noch keine dezidierte Berichterstattung erfolgen.