Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.
Verantwortung tragen und Wert schaffen:
Die Basler Versicherungen in Deutschland richten als Teil der Baloise ihre nachhaltige Geschäftsführung am Baloise Wertschöpfungsmodell aus (siehe Grafik). Dieses basiert auf dem Modell des International Integrated Reporting Council (IIRC) und ist vollständig auf das Geschäftsmodell der Baloise, ihrer Landesgesellschaften, die für sie wesentlichen Aspekte sowie ihre Unternehmenswerte abgestimmt. Die unternehmerische Verantwortung der Basler Versicherungen beeinflusst ein breites Spektrum unternehmerischen Wirkens und bezieht ein ebenso breites Spektrum an Ressourcen mit ein: von den Aktionär*innen und Investor*innen über die Mitarbeiter*innen und Kund*innen bis hin zu Partner*innen, der Gesellschaft und zur Umwelt.
STRATEGISCHE INTEGRATION DURCH WERTSCHÖPFUNGSMODELL Versicherungen sind aus der Idee von Solidargemeinschaften entstanden. Die Stärke einer Solidargemeinschaft zum Zwecke der Versicherung besteht darin, dass sie mehr ist als die Summe ihrer Teile. Die Einzelnen, auch wenn sie noch so viel Sorgfalt walten lassen, sind Risiken ausgesetzt, die in der Gemeinschaft durch Risiko- und Kostenteilung besser verarbeitet und bewältigt werden können. Dies gilt natürlich nur dann, wenn die Versichertengemeinschaft effektiv und effizient organisiert ist. Genau darin sieht die Baloise seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert ihre Organisationsverantwortung: das nachhaltige Funktionieren der Solidargemeinschaft sicherstellen! Verantwortungsvolles, engagiertes Verhalten und eine nachhaltige Geschäftsführung, welche die für sie relevanten Anspruchsgruppen miteinbezieht, sind für die Baloise und die Basler in Deutschland fester Bestandteil der strategischen Ausrichtung „Simply Safe“. Im Kern unseres Wertschöpfungsmodells steht unsere strategische Ausrichtung „Simply Safe“, welche unterstreicht, dass die Aspekte der nachhaltigen Geschäftsführung nicht losgelöst von der betriebswirtschaftlichen Führung des Unternehmens betrachtet werden. Durch die Geschäftstätigkeit als Versicherungs- und Vorsorgeunternehmen, mit Ökosystemen aus Produkten und Dienstleistungen, welche die Bereiche Asset Management, Banking und Versicherung verknüpfen, leistet die Basler täglich ihren Beitrag zur Absicherung und zum Funktionieren von Unternehmen, Volkswirtschaft, Gemeinschaften sowie Individuen. Wir wollen langfristig Sicherheit bieten, was mit nur kurzfristig erzielten Gewinnen nicht nachhaltig umsetzbar ist. Durch die wichtigen Rahmenbedingungen Corporate Governance, Compliance, Informationssicherheit und Risikomanagement kann die Basler für Mitarbeiter*innen, Kund*innen, die Gesellschaft als Ganzes, die Umwelt, Partner*innen und Investor*innen nachhaltig Wirkung erzielen und somit Werte schaffen. Diese Anspruchsgruppen sowie die Umwelt werden im Wertschöpfungsmodell als Ressourcen bezeichnet. Der neu geschaffene Wert kommt den zuvor genannten Ressourcen sowie der Basler selbst zugute und fließt als Input wieder in den Wertschöpfungsprozess ein, um langfristige Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. https://www.basler.de/de/ueber-uns/portraet.html https://www.basler.de/de/ueber-uns/geschichte.html
https://www.basler.de/de/ueber-uns/nachhaltigkeit.html STRATEGISCHE INTEGRATION DURCH VERPFLICHTUNGEN IM BEREICH NACHHALTIGKEIT Im Zentrum unserer Überzeugung steht die nachhaltige Wertschöpfung, mit dem Anspruch, keinen Wert für Einzelne mit Einbußen für Andere zu schaffen. Deshalb hat sich die Baloise mit ihren Landesgesellschaften sechs Verpflichtungen im Bereich Nachhaltigkeit gesetzt, die alle Ressourcen unseres Wertschöpfungsmodells abdecken. Diese sechs Verpflichtungen werden im Zuge der strategischen Phase „Simply Safe Season 2“ bis 2025 die drei strategischen Ziele zu Mitarbeiter*innen, Kund*innen und Investor*innen ergänzen. Die Baloise wird ab dem Geschäftsbericht für das Jahr 2022 jährlich über ihren Fortschritt in diesen sechs Bereichen berichten. Die Basler in Deutschland wird im Rahmen des vorliegenden Reports über die entsprechenden Entwicklungen berichten. KERNGESCHÄFT Im Rahmen der Geschäftsstrategie ist unsere strategische Phase „Simply Safe Season 2“ ein Programm, das eine Reihe von Maßnahmen umfasst, die die Fokussierung unserer Geschäftsbereiche sowie die Optimierung unserer Systeme, Prozesse und die Entwicklung unserer Kultur definieren. Nähe zu unseren Vertriebspartner*innen und Kund*innen ist einer der Hauptbestandteile unserer Geschäfts- und Nachhaltigkeitsstrategie in Bezug auf das Kerngeschäft der Basler. Wir erfüllen die Bedürfnisse des Marktes und bauen vertrauensvolle, langfristige Beziehungen zu unseren Partner*innen und Kund*innen auf. Es ist unser Bestreben, neben konventionellen Produkten auch solche Produkte zu entwickeln, die einen positiven ökologischen Einfluss haben. Details zu unserem Nachhaltigkeitsansatz im Produktmanagement und Underwriting siehe Kriterium 6 und 10. KAPITALANLAGE Die Baloise Responsible Investment Strategie Auch bei der Kapitalanlage sehen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung und nehmen diese wahr. In unserer Anlagepolitik lassen wir uns gruppenintern vom Baloise Asset Management (BAM) beraten. Seit dem 01.01.2019 hat das BAM eine Responsible Investment Policy (RI Policy) die kontinuierlich erweitert und vertieft wird. Sie gilt für alle Neugelder und den größten Teil der Bestandsgelder im Versicherungsbereich. Was ist die Motivation für Responsible Investment innerhalb der Baloise? Die Basler ist eine Versicherung, die aus der Idee einer Solidargemeinschaft entstanden ist. Seit jeher sind wir uns bewusst, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und unser Handeln in den Dienst einer nachhaltigen Entwicklung zu stellen. Das BAM – der Vermögensverwalter der Baloise – fügt sich in diese Gesamtstrategie ein und übernimmt Verantwortung im Bereich der Anlagestrategie für die Investitionen der Versicherungsgelder der Baloise sowie für die Anlage der Gelder von externen Kund*innen wie z. B. Pensionskassen. Für die Baloise haben die nachhaltige Entwicklung und das Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgeschäft wesentliche Gemeinsamkeiten: langfristiges Handeln und der verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken und Ressourcen. Wir möchten deshalb neben der langfristigen Sicherung der eigenen Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Beschäftigung der Mitarbeiter*innen die gesellschaftliche Transformation als Corporate Citizen (Unternehmensbürger*in) aktiv mitgestalten. Um als Corporate Citizen eine möglichst große Wirkung auf die gesellschaftliche Transformation auszuüben, werden neben dem Wertschöpfungsansatz der Baloise auch die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) als Rahmenwerk für die Umsetzung von Zielen und Maßnahmen angewendet. Innerhalb dieses Rahmenwerks setzt das BAM im Bereich des verantwortungsbewussten Investierens der Versicherungsgelder sowie der selbst verwalteten Produkte für Drittkund*innen den Fokus vor allem auf den Klimaschutz und somit das SDG Nr. 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz). Wir sind davon überzeugt, dass sich die Integration von ESG-Kriterien in unseren Anlageprozess positiv auf das Renditerisiko auswirkt und wir ökologische und soziale Risiken sowie Risiken im Bereich der Unternehmensführung (ESG-Risiken), welche einen finanziellen Einfluss haben, reduzieren können. Insofern verstehen wir diese Integration als zusätzliches Risikomanagementinstrument. Was verstehen wir unter verantwortungsbewusstem Investieren? Wir verstehen unter verantwortungsbewusstem Investieren die Einbindung von Faktoren aus Umwelt, sozialer Verantwortung und Unternehmensführung (ESG-Faktoren) in die Anlageentscheidungen. Das BAM hat für die Einführung des verantwortungsbewussten Investierens eine RI Policy entwickelt. Diese regelt die ESG-Integration in Investitionsentscheidungen und basiert auf drei strategischen Pfeilern, wie in der Abbildung dargestellt.
- Ausschluss: Wir schließen Unternehmen aus. Dies zum einen aufgrund ihrer Geschäftsaktivitäten im Bereich kontroverser Waffen und zum anderen aufgrund ihrer Involvierung im Bereich der Kohle (mindestens 10 Prozent des Gesamtumsatzes). Des Weiteren schließen wir Produzenten von unkonventionellem Öl und Gas (mindestens 10 Prozent des Gesamtumsatzes) und Produzenten mit hohen Stranded Assets, d. h. mit hohen Vorkommnissen von Öl und Gas, mit gleichzeitig unzureichendem Management aus.
- Integration: Wir integrieren Nachhaltigkeitsfaktoren in die Investmentanalyse, indem Unternehmen mindestens ein B-Rating (gemäß den Daten von MSCI Inc.) für die Aufnahme ins Anlageuniversum aufweisen müssen. Zudem stellen wir unseren Portfoliomanager*innen ESG-Informationen zur Verfügung, damit sie diese in ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen.
- Active Ownership:
- Proxy Voting: Wir üben unsere Stimmrechte für Schweizer Large Caps im Versicherungsportfolio aus.
- Engagement: Im Rahmen unserer Active Ownership-Policy (siehe unten) führen wir kollaborative Dialoge mit Unternehmen oder über unsere Mitgliedschaften bei verschiedenen Branchenverbänden (z. B. Principles for Responsible Investment (PRI), Schweizerischer Versicherungsverband (SSV), Asset Management Association Switzerland (AMAS), Swiss Sustainable Finance (SSF)) sowie mit der öffentlichen Hand zu spezifischen oder übergreifenden ESG-Themen.
Was war neu in 2021? Der Vertiefungs- und Erweiterungsprozess in der verantwortungsbewussten Anlagestrategie wird seit 2019 kontinuierlich fortgeführt, so haben wir im Jahr 2021 eine dezidierte Klimastrategie und Active Ownership Strategie publiziert und in die übergreifende RI Policy integriert. Im Rahmen der neuen Klimastrategie wird einerseits ein positiver Beitrag zum Klimawandel geleistet, indem die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft reduziert werden. Andererseits werden die Risiken, welche durch den Klimawandel entstehen, im Portfolio vorausschauend verwaltet. Darüber hinaus werden Opportunitäten durch die Energietransformation gewinnbringend und zukunftsgerichtet erkannt und genutzt. Dafür stellen wir unseren Portfoliomanager*innen Klimadaten von MSCI Ltd zur Verfügung. Zudem nutzen wir entsprechende MSCI Datenpunkte für Ausschlüsse im Bereich Kohle, unkonventionelles Öl und Gas, sowie Klima bezogene Stranded Assets mit gleichzeitig unzureichendem Management. Mit unserer in 2021 eingeführten Active Ownership-Strategie, nutzen wir die finanzielle Kraft, ESG-Risiken besser zu verwalten und gleichzeitig positive Wirkung zu erzielen. Dabei fokussieren wir uns auf kollaborative Dialoge mit Unternehmen zu spezifischen oder übergreifenden Nachhaltigkeitsthemen, welche z. B. den Klimawandel betreffen. Als Folge engagieren wir uns seit diesem Jahr auch bei Climate Action 100+. Climate Action 100+ hat sich zum Ziel gesetzt, mit den 167 größten CO2-Emittenten, welche 80 Prozent des globalen industriellen Ausstoßes verantworten, in Kontakt zu treten und Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten. Über 500 Investor*innen und Vermögensverwalter*innen mit einem verwalteten Vermögen von über 54.000 Milliarden USD sind Teil dieser Initiative. Die Initiative hat somit eine große Reichweite und hohe Außenwirkung.
Was ist für das Jahr 2022 geplant? Das BAM wird auch in Zukunft engagiert die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die Investitionsstrategie vorantreiben. Die Vermögensklassen Private Assets und Immobilien werden bei der Erweiterung und Ausweitung der RI Policy im Fokus stehen. Auch die regulatorischen Anforderungen in 2022 werden die nächsten Schritte im Bereich des verantwortungsbewussten Investierens bestimmen, zum Beispiel die Implementierung der Taxonomieverordnung (EU) 2020/852, die Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (EU) 2019/2088 und Themen wie die Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen der Kund*innen im Rahmen der Anpassungen der Markets in Financial Instruments Directive (MiFID) II. Das BAM möchte unseren Kund*innen mit Nachhaltigkeitspräferenzen die passenden Produkte anbieten können und begrüßt die zusätzlichen Treiber zu mehr Transparenz. Daher wird in 2022 der erste Active Ownership Report publiziert und auch unsere finanzierten Emissionen werden zum ersten Mal erhoben und veröffentlicht. Die Basler in Deutschland wird ihr nachhaltiges Fondsangebot auch in 2022 erweitern, unter anderem um nachhaltige ETF-Fonds. Bei der Fondsauswahl achten wir auf eine Zertifizierung des Forums für nachhaltige Geldanlagen (FNG). Unsere vom Institut für Vermögensanlage (IVA) zertifizierten nachhaltigen Anlagepakete stehen ab 2022 für alle Altersvorsorgeprodukte zur Verfügung. Wir werden außerdem schwerpunktmäßig bei unserer Kindervorsorge auf nachhaltige Investments hinweisen – denn unseren Kindern gehört die Zukunft. Für Vertriebspartner*innen und Kund*innen wird ein umfangreiches Fonds-Informationstool bereitstehen. Darüber können alle relevanten Informationen, auch zur Nachhaltigkeit, eingeholt werden. Es ist geplant, dass Fonds nach bestimmten Nachhaltigkeitspräferenzen ausgewählt werden können. Dadurch lassen sich die künftigen Anforderungen aus der Versicherungsvertriebsrichtlinie (IDD) leichter erfüllen. In 2022 arbeiten wir weiter daran, die nach der EU-Transparenzverordnung erforderlichen Nachhaltigkeitsinformationen auf die technischen Standards umzustellen, sobald diese gelten. Dies wird voraussichtlich zum 01.01.2023 der Fall sein.