Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.
Die Sparkasse Coburg - Lichtenfels ist fest verankert im regionalen Wirtschaftskreislauf. Die
wesentlichen Chancen und Risiken auf den Stufen der Wertschöpfungskette sind ihr bekannt, da sie als Finanzdienstleister den größten Teil ihrer
Wertschöpfung selbst erbringt. Die Sparkasse Coburg - Lichtenfels setzt sich gemäß ihrem öffentlichen Auftrag für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft ein. Als Intermediär ist sie ein zentrales Element des regionalen Wirtschaftskreislaufs und arbeitet zum Wohle der Region mit Kunden, Kommunen, Institutionen, Vereinen und Verbänden vor Ort zusammen.
Mit ihrem Angebot an nachhaltigen Geldanlagen und Krediten trägt die Sparkasse indirekt zur
Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei. Die entsprechenden Nachhaltigkeitsstandards dieser Produkte werden in den jeweiligen Produktinformationen und Mittelverwendungsnachweisen dokumentiert.
Nachfolgend werden die Nachhaltigkeitsaspekte der Wertschöpfung der Sparkasse Coburg - Lichtenfels dargestellt:
Bankgeschäft Aktivgeschäft:
Die Sparkasse Coburg - Lichtenfels verwendet die Einlagen ihrer Kunden überwiegend für die Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen, private Personen, insbesondere im Wohnungsbau und Kommunen in der Region. Durch diese
regionale Ausrichtung und die partnerschaftliche Zusammenarbeit werden die Wirtschaftskreisläufe vor Ort gestärkt, wovon die Bürgerinnen und Bürger im Geschäftsgebiet langfristig profitieren. Durch den regionalen Bezug sind die Nachhaltigkeitsrisiken bei der Kreditvergabe geringer als im Branchendurchschnitt.
Die Sparkasse Coburg - Lichtenfels vertreibt zusammen mit ihren Verbundpartnern auch
nachhaltige Finanzprodukte, die den ökologischen, sozialen und ökonomischen Anforderungen einer wachsenden Gruppe von Kunden entsprechen und auch attraktive Perspektiven bieten. Die Kreditvergabe für Umweltschutz, Energie- und Ressourceneffizienz sowie für erneuerbare Energien steigt weiter an (siehe Kriterium 10).
Anlage- und Vermittlungsgeschäft:
Die Sparkasse Coburg - Lichtenfels verfügt über zahlreiche Angebote, die Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. In den Beratungsgesprächen werden diese Produkte zunehmend eingebunden. Diesbezüglich fanden 2019 für die Berater entsprechende Schulungsreihen statt.
Der gesamte Warenkorb wird
regelmäßig geprüft und kontinuierlich um zusätzliche nachhaltige Anlageprodukte bzw. Sonderprodukte erweitert.
Das Angebot nachhaltiger Investmentfonds wird hauptsächlich von der Deka bezogen, denn sie berücksichtigt bei ihren wertpapier- und immobilienbasierten Anlageprodukten international anerkannte Standards zur Nachhaltigkeit. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bestandsentwicklung im Kundengeschäft:
Fonds |
Gesamtbestand per 31.12.2018 |
Gesamtbestand per 31.12.2019 |
Candriam Sustainable - Medium Actions Nom. C Dis. o.N. |
1.900,00 € |
3.395,00 € |
Deka-Nachhaltigkeit Aktien CF(A) |
254.862,00 € |
1.266.538,00 € |
Deka-Nachhaltigkeit Balance CF (A) |
65.475,00 € |
76.582,00 € |
Deka-Nachhaltigkeit Renten CF(A) |
2.929.590,00 € |
6.765.197,00 € |
DekaSelect: Nachhaltigkeit |
4.425,00 € |
4.786,00 € |
LBBW Nachhaltigkeit Aktien R |
9.280,00 € |
18.555,00 € |
LBBW Nachhaltigkeit Renten R |
7.608,00 € |
9.540,00 € |
Swisscanto (CH) Equity Fund Sustainable AA |
23.988,00 € |
32.568,00 € |
Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable AA EUR |
11.945,00 € |
17.314,00 € |
Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable Emerging Markets AT |
3.142,00 € |
5.369,00 € |
Swisscanto (LU) Portfolio Fund Sustainable Balanced (EUR) AA |
47.014,00 € |
69.263,00 € |
Swisscanto (LU) Portfolio Fund Sustainable Balanced AA |
9.577,00 € |
13.792,00 € |
PB VP Nachhaltig 50 Inh.-Ant. AK 1 EUR oN |
- € |
25.919,00 € |
PB VP Nachhaltig 70 Inhaber-Anteile AK 1 |
140.535,00 € |
157.940,00 € |
FOS Rendite und Nachhaltigkeit A |
101.820,00 € |
21.270,00 € |
DKB Nachhalt.Klimaschutz Inhaber-Anteile AL o.N. |
- € |
85,00 € |
BGF - Sustainable Energy Fund Act. Nom. Classe A 2 o.N. |
- € |
6.108,00 € |
BGF Sustainable Energy Fund A2 EUR |
- € |
45.876,00 € |
UBS (Lux) Equity Fund Global Sustainable Innovat.(EUR) |
19.995,00 € |
- € |
Deka-Stiftungen Balance - institut. Tranche |
48.223,00 € |
49.933,00 € |
Deka-Stiftungen Balance |
8.622.662,00 € |
8.831.183,00 € |
Deka-Nachhaltigkeit Kommunal I(A) |
- € |
49.732,00 € |
Deka Portfolio NachhaltigkeitGlobale Aktien |
- € |
206.715,00 € |
|
12.302.041,00 € |
17.677.660,00 € |
EigenanlageDie Sparkasse Coburg - Lichtenfels hat gemäß ihrer Risikostrategie die Zielsetzung hinsichtlich der Steuerung der Risiken, diese zu erkennen, zu messen und zu managen. Diese drei Stufen bauen aufeinander auf und es bedarf der jeweils vorgelagerten Stufe, um entsprechende Aktivitäten durchführen zu können. Das gilt auch für die Eigenanlagen der Sparkasse. Die Überprüfung der
Strategie erfolgt einmal jährlich.
Die Sparkasse Coburg - Lichtenfels versteht sich generell als Investor, der das Vermögen der Sparkasse unter Risiko-/Renditegesichtspunkten investiert, um daraus Erträge zu erzielen. Generell positioniert sich die Sparkasse insgesamt als risikoneutraler Investor. Sie strebt über die Verteilung der Risiken auf verschiedene Asset-Klassen einen möglichst hohen Grad an Diversifikation an.
Die Sparkasse hegt nicht den Anspruch, sämtliche Asset-Klassen selbst zu managen. In Abhängigkeit von:
- Know-how,
- Notwendiger technischer Ausstattung und
- Notwendigen personellen Ressourcen
wird daher auch ein externes Management verschiedener Assets genutzt.
Der externe Manager, die Bayern Invest, hat sich als Unterzeichner der UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der Kapitalanlage verpflichtet.
Alle gehaltenen Assets, somit auch die im Direktbestand, werden jährlich im Rahmen des „imug Quick Check Treasury-Kompass Nachhaltigkeit“ geprüft und bewertet. Deren
Nachhaltigkeitsfilter für Sparkassen-Eigenanlagen umfasst die Ausschlusskriterien Umwelt, Rüstung, ILO-Kernarbeitsnormen und Korruption (siehe Kriterium 10).
Im Rahmen des 2018 durchgeführten NachhaltigkeitsChecks wurde festgestellt, dass im Bereich Eigenanlagen bereits nachhaltige Überlegungen berücksichtigt werden (siehe oben). 2019 hat die Sparkasse begonnen, die vielfältigen bestehenden nachhaltigen Ansätze und Maßnahmen in ein
Gesamtkonzept mit Anlage- und Ausschlusskriterien zu überführen, welches nach Fertigstellung vom Vorstand beschlossen wird. Einen Schwerpunkt bildet in diesem Zusammenhang die Ermittlung wesentlicher Risiken.
Nachhaltigkeitsrisiken sind dabei als Teilaspekt der bekannten Risikoarten zu sehen, da Nachhaltigkeitsrisiken Auswirkungen auf alle bekannten Risikoarten haben können.
Bankbetrieb
Im Bankbetrieb achtet die Sparkasse Coburg - Lichtenfels auf eine möglichst geringe Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen. Durch das 2015 durchgeführte Energieaudit liegen für die jeweiligen Verbräuche Zahlenreihen vor, die eine kontinuierliche Reduzierung belegen (siehe Kriterium 12). Im Geschäftsjahr 2019 fand erneut ein
Energieaudit statt, dessen Ergebnisse ab 2020 in
operative Maßnahmen münden werden.
Um Nachhaltigkeit dauerhaft in die Entscheidungsprozesse der Sparkasse zu integrieren, werden seit 2019 grundsätzlich in allen allgemeinen Beschlüssen Ausführungen zum Thema Nachhaltigkeit gemacht. Hierbei geht es um die Frage, wie und in welchem Umfang der zu beschließende Sachverhalt zur Erreichung der strategischen Nachhaltigkeitsziele beiträgt.
Einkauf und Beschaffung: Ethisches Verhalten und Nachhaltigkeit im Sinne von rechtlicher, ökonomischer, ökologischer und sozialer Verantwortung sind wesentliche Bestandteile des Geschäftsmodells der Sparkassen. Dazu gehören auch langfristige und vertrauensvolle Partnerschaften und das gesetzeskonforme Verhalten der Lieferanten und Dienstleister.
Im Jahr 2019 hat die Sparkasse Coburg - Lichtenfels - als erste Sparkasse in Bayern - die 2018 vom Vorstand beschlossene
„Vereinbarung zur Nachhaltigkeit mit Lieferanten und Dienstleistern“ eingeführt. Dabei handelt es sich um einen ersten Schritt, direkte Zulieferer für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und einen Dialog hierüber anzustoßen. Gemeinsame Werte werden als Grundlage für eine Zusammenarbeit definiert. Diese Werte orientieren sich an gängigen Normen, wie dem UN Global Compact, den Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO, International Labour Organization) und der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Diese Normen sind ein Minimalkonsens von Werten, die im Rahmen einer verantwortungsvollen Zusammenarbeit gelten. Sämtliche Lieferanten und Dienstleister sind verpflichtet, diese zu unterzeichnen.
Im Rahmen einer Bestandsaktion wurden 2019 über 220 Lieferanten und Dienstleister angeschrieben. Mit rund 80 % von ihnen konnte eine Vereinbarung zur Nachhaltigkeit abgeschlossen werden. Bei Neuausschreibungen wird die Vereinbarung zur Nachhaltigkeit bei Lieferanten und Dienstleistern ab einem bestimmten Auftragsvolumen und bei allen großen Rahmenvertragspartnern eingesetzt.
Der Einkauf von Produkten bzw. Verbrauchsmaterialien und die Vergabe von Dienstleistungen erfolgt vorrangig innerhalb des Geschäftsgebietes.
Mit ihren wichtigsten Lieferanten steht die Sparkasse
regelmäßig im Austausch, um Ansätze für Verbesserungen zu ermitteln.
Folgende
Maßnahmen wurden bisher umgesetzt:
Die Sparkasse Coburg - Lichtenfels achtet beim Einkauf von Büromaterialien vorrangig auf wirtschaftliche Aspekte. Ökologische Gesichtspunkte werden aber in den letzten Jahren zunehmend berücksichtigt. Deshalb arbeitet die Sparkasse mit einem Dienstleister zusammen, der auf diese Vorgaben achtet. Ökologische Zertifikate wie FSC, Green Range und EU Ecolabel finden beim Einkauf von Papier seit geraumer Zeit Anwendung. Das gilt auch für die Produktion von Werbeprospekten, den Kompaktbericht Nachhaltigkeit sowie die Mitarbeiterzeitung ProCoLi.
Gemäß IT-Strategie der Sparkasse werden
ökologische Gesichtspunkte beim Einkauf von IT-Produkten bereits umgesetzt und Produkte mit dem „Green IT“-Label angeschafft. Das hat bereits zu positiven Auswirkungen wie der Senkung des Stromverbrauchs und der Reduzierung von Recyclingkosten geführt.
Zum Jahresende 2019 wurden insgesamt 490 Thin-Clients des Herstellers Lenovo, die mit dem Energielabel ”Energy Star“ als energieeffizient zertifiziert sind, angeschafft. Im Vergleich zur vorher verwendeten Thin-Client-Generation ist mit einer
Energieeinsparung von ca. 1.750 kWh zu rechnen.
Bereits Ende 2018 wurden im Gesamthaus die einzelnen Arbeitsplatzdrucker durch Teamdrucker ersetzt. 2019 hat die Sparkasse für diese zentralen Multifunktionsgeräte die Arbeitsabläufe für die Tonerversorgung geändert. Das jeweilige Gerät generiert rechtzeitig bevor die Komponente ausgetauscht werden muss automatisch eine Mail und sendet sie direkt zum Lieferanten. Damit entfallen die zeitaufwändige Bestellung sowie die Lagerung vor Ort. Gleichzeitig werden nur Materialien geordert, die tatsächlich benötigt werden.
Nachhaltige Effekte haben sich auch ergeben bei der
Überprüfung von Einsparungsmöglichkeiten im Arbeitsalltag. So zum Beispiel durch die Umstellung von Zeitschriftenabos auf elektronische Ausgaben bzw. den kompletten Verzicht auf nicht mehr benötigte Printmedien.