1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Grundlage für unsere nachhaltige Geschäftspolitik ist die Geschäftsstrategie. Insbesondere ist in ihr festgelegt, dass wir die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung und Wirtschaft unseres Geschäftsgebiets sowie die finanzielle Eigenvorsorge und Selbstverantwortung aller Alters- und Bevölkerungsgruppen wahrnehmen. So stärken wir den Wettbewerb im Kreditgewerbe. Die Erzielung von Gewinn ist dabei nicht Hauptzweck des Geschäftsbetriebs.

Nachhaltige Entwicklung verbindet wirtschaftlichen Fortschritt mit sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz der Umwelt. Die Sparkasse Westmünsterland bekennt sich hierzu. Unser Handeln ist ein stetes Abwägen von sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen. Orientierung geben die Leitsätze zur Nachhaltigkeit, deren Zielrichtung denen internationaler Nachhaltigkeits-Standards entspricht, auch wenn diese nicht formell als Grundlage beschlossen sind.
Ein dezidiertes Klimaszenario ist nicht Teil der Geschäftsstrategie.
 
Handlungsfelder unseres nachhaltigen Handelns sind Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, die in diesem Bericht näher erläutert werden. Wir verfolgen eine gemeinwohlorientierte Ausrichtung über unsere originäre Geschäftstätigkeit hinaus. Wir sind Arbeitgeber, Steuerzahler, Ausbilder, Berater und Auftraggeber. Wir unterstützen die Bürgerinnen und Bürger im Westmünsterland durch projektbezogenes finanzielles Engagement insbesondere in den Bereichen Sport, Kunst und Kultur, Soziales und Jugend sowie Heimat-, Umwelt- und Brauchtumspflege in Form von Spenden, durch die Sparkassenstiftungen und Sponsoringmaßnahmen.

Nachhaltigkeitsaspekt „finanzielle Eigenvorsorge und Selbstverantwortung“:
Die Sparkasse berät ihre Kunden ganzheitlich, individuell und bedarfsorientiert nach dem Sparkassen-Finanzkonzept. In aufsteigender Folge werden die Themen Service und Liquidität, Absicherung von Lebensrisiken, Altersvorsorge und Vermögen bilden besprochen. Das regelmäßige Sparen, unter anderem auch das Wertpapiersparen, spielt dabei für den Vermögensaufbau eine wichtige Rolle.

Nachhaltigkeitsaspekt „geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung und Wirtschaft“: Der Fokus des Kundenkreditgeschäfts liegt auf dem regionalen Geschäft mit Privatkunden und mittelständischen Firmenkunden. Hauptschwerpunkte des Kreditgeschäftes bilden der private Wohnungsbau sowie die Finanzierung des gewerblichen Mittelstands inklusive Existenzgründungen und die Finanzierungen von Kommunen.

Nachhaltigkeitsaspekt „Engagement für die Gesellschaft“:
Mit der Gründung und Dotierung von sechs gemeinnützigen Stiftungen als eigene Rechtspersönlichkeiten hat die Sparkasse eine dauerhafte Grundlage geschaffen, gemeinnütziges Engagement und ehrenamtlichen Einsatz im Westmünsterland zu fördern.

Mit dieser auf nachhaltigen, gemeinwohlorientierten und auf langfristige Kundenbeziehungen ausgerichteten Geschäftspolitik sind wir zuverlässige Geschäftspartner für unsere Kunden sowie Förderer der Region. Das hieraus erwachsene gegenseitige Vertrauen ist die Grundlage für die weitere Entwicklung der Sparkasse und des Westmünsterlands.

Die Verantwortung für die Festlegung und Umsetzung der Geschäftsstrategie liegt beim Vorstand. Sie wird regelmäßig und anlassbezogen überprüft. Berücksichtigt werden dabei externe und interne Einflussfaktoren, zu denen auch die steigende Zahl von Initiativen zu nachhaltigem Wirtschaften zählen: So die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Dezember 2019 ein „Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken“ veröffentlicht.
Hiermit befasst sich der für das Risikomanagement verantwortliche Bereich Betriebswirtschaft.
Mit einer sukzessiven Entwicklung hin zu nachhaltigem Wirtschaften und dem damit verbundenen Transformationsprozess sieht sich die Sparkasse einer sich schrittweise ändernden Risikolage (Nachhaltigkeitsrisiken) gegenübergestellt. Nachhaltigkeitsrisiken entstehen aus Ereignissen oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, deren Eintreten erhebliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation eines Unternehmens haben können. Sie stellen hierbei keine eigene Risikoart dar, sondern haben Einfluss auf eine Vielzahl von Risikoarten. Nachhaltigkeitsrisiken werden im Rahmen der regelmäßigen Risikoinventur je Risikoart bewertet und sind damit integraler Bestandteil des Risikomanagementkreislaufes der Sparkasse.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Das Geschäftsgebiet der Sparkasse umfasst die Kreise Borken und Coesfeld. Dort stellen wir sicher, dass jeder Zugang zu Finanzdienstleistungen erhält. Die Geschichte der Sparkasse Westmünsterland ist auch eine Geschichte erfolgreicher Fusionen: Das älteste Vorgängerinstitut wurde 1841 gegründet und war damit der Ursprung der inzwischen 180-jährigen Unternehmensgeschichte.  

Die Sparkassen im Westmünsterland haben sich von Beginn an als verlässliche Finanzpartner für die gesamte Bevölkerung bewährt. Die Grundidee der Sparkassengründungen, die Menschen und Unternehmen vor Ort in die Lage zu versetzen, selbst vorzusorgen und in die eigene Zukunft zu investieren, ist unverändert aktuell.    

Unser Geschäftsmodell als Sparkasse wird seit einigen Jahren wesentlich durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die Digitalisierung sowie den demografischen Wandel beeinflusst. Mit der Transformation der auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaftsweise hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft kommt ein weiterer Einflussfaktor hinzu. Auf die nichtfinanziellen Aspekte dieser Rahmenbedingungen gehen wir nachfolgend ein.  

Niedrigzinspolitik der EZB: Das Geschäftsmodell der Sparkasse wird insbesondere von der Entwicklung des Zinsergebnisses aus dem wettbewerbsintensiven Kredit- und Einlagengeschäft mit der Privatkundschaft und den mittelständischen Unternehmen bestimmt. Die seit mehr als zehn Jahren anhaltende Niedrigzinspolitik bis hin zu Negativzinsen setzt unsere auf die Realwirtschaft ausgerichtete Geschäftstätigkeit unter Druck. Die Zinspolitik hat auch auf die Ersparnisbildung unserer Kunden erheblichen Einfluss, da sie einen Kaufkraftverlust bei Sicht- und Spareinlagen erleiden.
So raten wir unseren Kunden, sich auch mit alternativen Anlageklassen wie beispielsweise Wertpapieren zu befassen. Dies geschieht auch angesichts der Notwendigkeit für die Sparkasse, Verwahrentgelte bei höheren Guthaben mit ihren Kunden zu besprechen. Bei Unternehmen, institutionellen, kommunalen und privaten Anlegern, die besonders hohe Guthaben bei uns unterhalten, treffen wir seit rund vier Jahren Vereinbarungen zu Verwahrentgelten in Höhe des EZB-Negativzinses.
 
Digitalisierung: Die Digitalisierung greift mit zunehmender Geschwindigkeit in nahezu alle Lebensbereiche ein. Sie verändert damit auch Prozesse, Normen und Werte in der Ausrichtung des Finanzdienstleistungssektors.

Zusätzlich sorgt die steigende Affinität der Kunden zu neuen Medien mit den zunehmenden Möglichkeiten digitaler Information und Kommunikation für ein verändertes Kundenverhalten. Unser Anspruch ist es, Kunden sicher in der Online-Welt zu begleiten und ihnen gute Dienstleistungen anzubieten. Einfache Bankdienstleistungen werden digital erledigt, bei komplexen Sachverhalten wird persönliche Beratung mit steigendem Spezialwissen von Kunden nachgefragt und von der Sparkasse angeboten. So haben wir in 2019 Apple Pay als neue Bezahlmöglichkeit eingeführt und in 2020 um die Einsatzmöglichkeit der Girocard erweitert. Der Wettbewerb wird durch die Digitalisierung und Industrialisierung von Finanzdienstleistungen sowie die hierdurch neu auftretenden Mitbewerber verstärkt. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung des Alltags und der Wirtschaft deutlich beschleunigt. Beispiele werden in den folgenden Kapiteln beschrieben.

Umweltbelange:
Die Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, darunter auch Deutschland und die gesamte EU, haben sich im Dezember 2015 in Paris auf das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius verständigt. Nach dem Willen der EU-Kommission sollen bis 2050 die Treibhausgasemissionen auf netto Null gesenkt werden. Um diese Ziele zu erreichen, ist in kürzester Zeit die Transformation unserer bisherigen Produktions- und Lebensweise notwendig. Dieser Wandel wird einige Wirtschaftssektoren vor enorme Herausforderungen stellen. Damit sind Risiken, aber auch Chancen, verbunden, die das Kerngeschäft unserer Sparkasse beeinflussen können.  

Durch eine weitreichende Regulierung und nachhaltige Ausrichtung der Finanzwirtschaft sollen das notwendige Investitionskapital mobilisiert sowie die Steuerung von Klima- und Nachhaltigkeitsrisiken implementiert werden. Im Bereich der Nachhaltigkeit entsteht damit ein neuer Markt, in dem die Sparkasse aus ihrem Geschäftsmodell heraus eine gute Ausgangsposition haben. Allerdings ist auch durch Regulierung eine Kostenbelastung zu erwarten.
 
Im Kundengeschäft leisten wir bereits mit Finanzierungen und der Vermittlung von Fördermitteln für energiesparende Maßnahmen im Wohnungsbau sowie in Unternehmen einen bedeutenden Beitrag zur Energieeffizienz und zur Schonung von Ressourcen. Kunden können auch über uns in nachhaltige Investmentfonds investieren. Für den eigenen Geschäftsbetrieb haben wir 2016 ein Energiemanagementsystem eingeführt.
 
Gesellschaft: Mit der Gemeinwohlorientierung der Sparkasse leisten wir einen wesentlichen Beitrag für ein attraktives und lebenswertes Umfeld. Dies wirkt sich positiv auf den Zusammenhalt in der Gesellschaft aus und trägt zur Attraktivität des Standorts „Westmünsterland“ bei. Risiken für die Sparkasse, die eine gesonderte Analyse erforderlich machten, sind nicht erkennbar.
 
Ein Thema, das viele Menschen besonders berührt, ist der nicht gedeckte Bedarf an Wohnraum – auch im Westmünsterland.
Da in der öffentlichen Diskussion zumeist die Metropolen im Mittelpunkt stehen, hat die Sparkasse Westmünsterland gemeinsam mit Partnern die „Wohnrauminitiative Münsterland“ ins Leben gerufen und eine Studie beim Pestel-Institut, Hannover, in Auftrag gegeben. Die Studie untersucht den Wohnungsbedarf bis auf die kommunale Ebene und stellt fest, dass in den nächsten Jahren deutlich mehr Wohnungen geschaffen werden müssen, um den aktuellen und künftigen Bedarf zu decken. Die Initiative gibt so den Handelnden vor Ort Orientierung und ist gleichzeitig ein politisches Signal für mehr Wohnraum. 
  Um dazu beizutragen, dem Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu begegnen, hat die Sparkasse gemeinsam mit der Wohnbau Westmünsterland eG die Stadt + Quartier GmbH gegründet. Sie realisiert ein Großbauprojekt in Bocholt. Die Entwicklung eines ehemaligen Industrieareals zu einem Wohnquartier mit rund 450 Wohnungen, einer Kindertagesstätte, ausgebauten Radwege und Plätzen zum Verweilen sind das Ziel der gegründeten Gesellschaft. Die Hälfte der Wohnungen wird öffentlich gefördert sein. Die Stadt + Quartier GmbH engagiert sich langfristig und und verfolgt keine Verkaufsinteressen.
 
Die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte (siehe Kriterium 1) ergeben sich aus dem Sparkassengesetz, das den Zweck und die Aufgaben einer Sparkasse beschreibt, und der Geschäftsstrategie. Bei der Umsetzung orientieren wir uns im Wesentlichen an Branchenstandards, Marktverhältnissen und Kundenerwartungen. Diese werden federführend durch die Unternehmensentwicklung der Sparkasse aufgegriffen, bewertet und zur Beschlussfassung vorbereitet.
 


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Nachhaltigkeit im Kundengeschäft / Digitalisierung:
Die Sparkasse strebt ein kontinuierliches Wachstum ihres Kundenkreditgeschäfts sowie in der Geldvermögensbildung der Kunden an. Unserem Qualitätsanspruch entsprechen wir durch eine an den Kundenbedürfnissen ausgerichtete Vertriebskonzeption („Komplexes persönlich beraten – Einfaches digital erledigen“). Gewährleistet wird ihre Umsetzung durch die Kundenbetreuung in den Beratungscentern und Filialen sowie in Spezialberatungscentern, die die Sparkasse an ihren Hauptstellen, Regionaldirektionen und ausgewählten Standorten unterhält. Zusätzliches Spezialwissen wird über den Einsatz von Produktfachberatern eingebracht. Die Anforderungen und Möglichkeiten, die sich aus der Digitalisierung ergeben, greift die Sparkasse aktiv auf und managt diese durch eine zentrale Projektsteuerung.  

Die geschilderten Aspekte bilden die Grundlage des Sparkassengeschäfts. Die Steuerung durch den Vorstand erfolgt über interne Benchmarks, Vergleiche innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe und Wettbewerbsbeobachtung.  

Kundengeschäft:
Kredite für energieeffiziente Baumaßnahmen bieten wir seit jeher unseren Kunden an. Darüber hinaus engagieren wir uns auch in Kooperationen mit Partnern u.a. aus dem Handwerk in Informationskampagnen. Kunden können nachhaltige Geldanlagen über uns tätigen. Über die nachfrageabhängige Nutzung berichten wir anhand branchentypischer Kennzahlen (siehe Kriterium 10). 

Die Sparkasse Westmünsterland bietet bereits seit Jahren nachhaltige Investmentfonds an: Der Kundenbestand in nachhaltigen Investmentfonds betrugen zum Jahresende 2020 insgesamt mehr als 132,8 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahrswert von 55 Mio. Euro haben sie sich mehr als verdoppelt. 

Im Jahresverlauf 2021 wird es verpflichtend in der Anlageberatung Kundinnen und Kunden nach ihrer Präferenz hinsichtlich nachhaltiger Investments zu fragen. Die Sparkasse Westmünsterland implementiert dies selbstverständlich im Prozess der Anlageberatung. Die Beraterinnen und Berater werden gemeinsam mit der Deka zur Umsetzung der Verpflichtung geschult.
 
Arbeitnehmerbelange: Motivierte und kompetente Mitarbeiter sind das Fundament, auf dem die kontinuierliche und qualitativ hochwertige Betreuung unserer Kunden ruht. Das veränderte Kundenverhalten und die fortschreitende Digitalisierung erfordern eine deutlich differenziertere Marktbearbeitung, Vertriebskanäle mit neuen Rollen und Aufgaben entstehen. Die Prozesse, die Personalstruktur und -steuerung werden entsprechend angepasst und sind bei den Kriterien 14-16 beschrieben.  

Die Sparkasse ist gemäß der Geschäftsstrategie über ihre originäre Geschäftstätigkeit hinaus gemeinwohlorientiert ausgerichtet. Insbesondere unterstützt sie das ehrenamtliche Engagement im Geschäftsgebiet durch Spenden und Sponsoringleistungen, über deren Budget jährlich entschieden wird. Zudem hat sie sechs Sparkassenstiftungen errichtet und mit Kapital ausgestattet, die gemeinnützige Projekte fördern. Über das gesellschaftliche Engagement berichtet die Sparkasse anlassbezogen und anhand des jährlich ermittelten „Sparkassen-Ertrag für die Region".
Konzepte und Kennzahlen sind beim Kriterium 18 beschrieben.  

Umweltbelange:
Geschäftsbetrieb: Als Grundlage für unser Energiemanagementsystem (EnMS) ist eine Energiepolitik für die Sparkasse beschlossen worden. Ihr Ziel ist die effizientere Nutzung der verfügbaren Energiequellen und eine Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Die Sparkasse stellt sicher, dass die erforderlichen Ressourcen und Strukturen für den Aufbau des Energiemanagementsystems zur Verfügung stehen sowie relevante rechtliche Verpflichtungen berücksichtigt werden, Ziele definiert werden, regelmäßige Bewertungen anhand von Kennzahlen stattfinden und regelmäßige Audits des EnMS stattfinden.
Im Jahr 2020 ist die Sparkasse rezertifiziert worden.
 
Die Nachhaltigkeits-Themen werden wir – auch unter Berücksichtigung von absehbaren regulatorischen Anforderungen – weiterentwickeln. Zu ausgewählten Kriterien berichten wir in diesem Bericht über quantitative Ziele und Zeithorizonte zu deren Erreichung. Vor diesem Hintergrund verzichten wir derzeit auf die Formulierung einer separaten Nachhaltigkeitsstrategie und einen expliziten Bezug zu den UN-Sustainable Development Goals.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bietet seit 2020 eine Selbstverpflichtung der deutschen Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften an. Sie bezieht das verantwortungsvolle Handeln im Geschäftsgebiet, den öffentlichen Auftrag, das unternehmerische Selbstverständnis sowie die Grundsätze für verantwortungsvolles Bankwesen der Vereinten Nationen mit ein. Die Sparkasse Westmünsterland bereitet derzeit die Unterzeichnung der Selbstverpflichtung vor. In Folge dessen richtet sie ein Nachhaltigkeitsmanagement zur Umsetzung und Evaluierung der gesteckten Ziele im Rahmen des Zielbilds 2025 ein. Diese sieht beispielsweise das Ziel einer CO2-Reduktion von 3 bis 5 Prozent jährlich bis zur CO2-Neutralität im eigenen Geschäftsbetrieb im Jahr 2035 sowie das aktive Einbringen von Nachhaltigkeitsthemen in der Kundenberatung vor.

Leitbilder, die die qualitative Ausrichtung der Sparkasse Westmünsterland beschreiben sind:

• Wir bekennen uns zu unserem öffentlichen und gesellschaftlichen Auftrag.

• Wir machen Finanzwirtschaft verständlich und stellen sie in den Dienst der Menschen und der Wirtschaft.

• Wir machen uns stark für den nachhaltigen Wohlstand und bessere Lebensqualität.

• Wir verpflichten uns dem ressourcenschonenden Wirtschaften.

 
Die genannten Leitbilder beschreiben qualitativ die nachhaltige Ausrichtung der Sparkassen. Quantitative Zielsetzungen sind in den meisten Fällen weder zielführend noch sinnvoll, da sie von externen Faktoren, wie beispielsweise Geldvermögensbildung als Indikator für den Vermögensaufbau, Förderprogramme für energetische Maßnahmen, abhängen. Zu einzelnen Indikatoren, die erhoben werden,
siehe Kriterium 6 Regeln und Prozesse.

 
Leitlinien für die sparkasseninterne Arbeit sind im Mitarbeiter-Leitbild und in den zugehörigen Leitsätzen, Führungsgrundsätzen und Servicerichtlinien enthalten. Sie wurden in einem breit angelegten Prozess unter Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt.
 


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die wesentliche Wertschöpfungskette im Kundengeschäft der Sparkasse liegt in der Annahme von Geldeinlagen und deren Weitergabe in Form von Krediten. Unsere Produkte richten sich an Privatpersonen, Unternehmen, aber auch an Vereine und Kommunen. Jeder Kunde wird bei Bedarf von qualifizierten Mitarbeitern entsprechend der individuellen Bedürfnisse ganzheitlich beraten. In den Beratungsgesprächen wird die Komplexität von Finanzprodukten verständlich erklärt. Hierfür bilden wir unsere Mitarbeiter stetig weiter aus. Das Anlage-, Kredit- und Eigenanlagegeschäft basiert auf der Geschäftsstrategie und daraus abgeleiteten Strategien zu einzelnen Aspekten.  

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat im Dezember 2019 ein „Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken“ vorgelegt und ihre Erwartungen an Kreditinstitute darin präzisiert. Im Rahmen ihrer Aufsichtsfunktion hat sie angekündigt, das Management von Klimarisiken im Kreditgeschäft künftig stärker zu berücksichtigen.

 
Für uns als Sparkasse hat die Steuerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft zwei Aspekte: Einerseits sind wir vor die Aufgabe gestellt, die Steuerung von Nachhaltigkeitsrisiken im Rahmen der bestehenden Risikoarten in das Risikomanagement sowie in die Gesamtbanksteuerung zu integrieren. Dieser Anforderung werden wir im Rahmen der Weiterentwicklungen der Sparkassen-Finanzgruppe gerecht werden.  

Andererseits eröffnen sich im Bereich der Produktentwicklung neue Chancen für die Finanzierung nachhaltiger Aktivitäten von Unternehmen, von Privatkunden und auch von kommunalen Kunden.
 
 
Als regionales Kreditinstitut bieten wir allen Bürgern Zugang zu modernen Finanzdienstleistungen. Dazu gehören auch nachhaltige Investmentfonds. Wir ermöglichen auch wirtschaftlich schwächeren Privatpersonen die Teilnahme am Wirtschaftsleben und stellen Basis-Bankdienstleistungen für jedermann aufgrund unseres Selbstverständnisses sowie gesetzlicher Grundlagen bereit.

  
Auf der Grundlage unseres öffentlichen/gesellschaftlichen Auftrags ist es unsere Kernaufgabe, die Bevölkerung, die Unternehmen und kommunalen Institutionen in unserem Geschäftsgebiet mit Krediten zu versorgen. Wir verfügen über umfassende Kenntnisse der regionalen Märkte und betreuen auf der Grundlage des Regionalprinzips vorrangig Kunden aus der Region. Dies ermöglicht es uns, Risiken im Kreditgeschäft frühzeitig zu erkennen. Kontrolle und Steuerung allgemeiner Bankrisiken gehören zu den Kernaufgaben eines Kreditinstituts.

 
Die Finanzierung von Unternehmen, die international geächtete Waffen wie Streubomben oder Landminen herstellen, schließt die Sparkasse Westmünsterland in ihrer Geschäftsstrategie explizit aus. Das gilt sowohl für das Kreditgeschäft als auch für die Eigenanlagen und für Beteiligungen. Im Kreditgeschäft finanzieren wir überwiegend Unternehmen in unserer Region. Sie unterliegen damit in ihrer eigenen Geschäftstätigkeit deutschem Recht, im Zuge der Kreditwürdigkeitsprüfung bekanntwerdende Unregelmäßigkeiten würden eine Kreditvergabe ggfs. verhindern.

Wir arbeiten rentabel, um unsere Kapitalbasis für die Zukunft zu stärken. Unsere Überschüsse verbleiben vollständig in der Region: als Eigenkapital und somit als Grundlage für weiteres Kreditwachstum, als Steuerzahlung an die öffentliche Hand und als Ausschüttungen an unsere kommunalen Träger. Diese müssen die Ausschüttungen für gemeinwohlorientierte beziehungsweise gemeinnützige Zwecke verwenden. 
 

Über besondere Nachhaltigkeits-Themen wie Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, die auch den Geschäftsbetrieb betreffen, wird in diesem Bericht gesondert berichtet.

Unsere Kunden und anderen Geschäftspartner informieren wir situations- und bedarfsabhängig über die Nachhaltigkeits-Themen. Dies geschieht persönlich wie auch schriftlich, zum Beispiel mit dem öffentlich zugänglichen DNK-Bericht und der in 2020 aktualisierten Publikation „Bericht an die Gesellschaft“ (
http://s.de/cff).
 


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4