1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Unsere Geschäftsphilosophie zielt darauf ab, die Zukunftsfähigkeit, den Wohlstand und die Attraktivität der Region Heilbronn zu sichern und zu fördern, indem wir Kredit- und Einlagengeschäft betreiben. Dieser Ansatz spiegelt sich in §6 Unternehmenszweck, öffentlicher Auftrag des Sparkassengesetzes wider. Neben der primären Geschäftstätigkeit der Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstands, und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen unterstützen die Sparkassen die Aufgabenerfüllung der Kommunen im wirtschaftlichen, regionalpolitischen, sozialen und kulturellen Bereich. Wir verstehen Nachhaltigkeit als einen ganzheitlichen Ansatz, der auf die Balance zwischen Ökonomie, Sozialem und Ökologie achtet. Deswegen setzt sich die Kreissparkasse Heilbronn mit veränderten Umweltbedingungen, nachhaltigen Produkten und sozialen Anforderungen auseinander. In unserer Strategie für das Gesamthaus sind Aspekte der Nachhaltigkeit implementiert. Diese spiegeln sich in den sechs Dimensionen unserer Geschäftstätigkeit wider: Kundengeschäft, Eigengeschäft, Finanzen, Mitarbeiter, Prozesse und Gesellschaft. Vereinzelte Maßnahmen wie die Fortführung und Erweiterung der betrieblichen Gesundheitsförderung (siehe Kriterium 16) sowie die Entwicklung eines eigenen Förderprojekts der Kulturstiftung der Kreissparkasse Heilbronn wurden zur Umsetzung der definierten strategischen Maßnahmen der Dimensionen Mitarbeiter und Gesellschaft ergriffen. Zum Ende des Jahres 2020 wurden bereits eine Vielzahl an Maßnahmen in Bezug auf Nachhaltigkeit für die einzelnen Dimensionen im Rahmen der neuen Geschäftsstrategie 2021 bis 2024 definiert. Unsere Unternehmensleitlinien verdeutlichen ebenfalls unser Engagement in der Region sowie unseren Anspruch zur Übernahme von Verantwortung für das Gemeinwohl (siehe GRI SRS-102-16). Durch die Fokussierung auf ökonomische und soziale Aspekte sowie der Einbindung von ökologischen Aspekten in den sechs Dimensionen im Rahmen der Geschäftsstrategie, verfolgt die Kreissparkasse Heilbronn aktuell noch keine direkte Nachhaltigkeitsstrategie.
Die aktuellen globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Knappheit und Endlichkeit von Ressourcen, aber auch der demografische Wandel oder das wachsende Gefälle zwischen Arm und Reich erfordern es, bestehende gesellschaftliche und unternehmerische Denkmuster zu hinterfragen und ein Umdenken zu fördern. Wir übernehmen hier Mitverantwortung und streben ein nachhaltiges Geschäftsmodell an, das diesen Herausforderungen gerecht wird.
Die Herausforderungen werden von uns als Chance gesehen, einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischen und gesellschaftlichen Ansprüchen in Übereinstimmung zu bringen. Mit der Ausübung unserer relevanten Geschäftstätigkeiten haben wir so die Möglichkeit, Gemeinwohlorientierung und Wirtschaftstätigkeit auf ein breites Fundament zu stellen.  
Die nachhaltige Förderung der Region ist uns wichtig. Im Rahmen unserer Geschäftsstrategie werden regelmäßig Maßnahmen mit dem Ziel definiert, die Bevölkerung sowie Institutionen in der Region in ihren Wirkungskreisen zu unterstützen und zu fördern (zum Beispiel Förderung von ehrenamtlichem Engagement, Stiftungsprojekte sowie Sponsoring). Jährlich erfolgt eine Überprüfung dieser Maßnahmen, verbunden mit einer Neuausrichtung, soweit mit Blick auf unsere Ziele erforderlich. Auch die Ziele werden regelmäßig im Hinblick auf ihren Erfüllungsgrad in internen Gremien überprüft.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Seit mehr als 160 Jahren steht die Kreissparkasse Heilbronn als regionales Kreditinstitut für erfolgreiche und dauerhafte Kundenbeziehungen. Unser Geschäftsmodell zielt darauf ab, die Zukunftsfähigkeit, den Wohlstand und die Attraktivität der Stadt und des Landkreises Heilbronn langfristig zu sichern. Das ist nur durch Schaffung und Erhaltung stabiler ökonomischer, ökologischer und sozialer Rahmenbedingungen erreichbar. Die Nachhaltigkeit der Beziehung zu unseren Kunden steht dabei im Fokus. Wir begleiten unsere Kunden in allen Lebenslagen und unterstützen sie durch ein umfangreiches Service-, Beratungs- und Produktangebot. Die Nähe zu den Menschen stellen wir auf verschiedenen Wegen sicher – sowohl im persönlichen Kontakt als auch über digitale Kommunikations- und Vertriebswege. Wir verfügen über eine robuste und tragfähige Ertrags- und Risikolage sowie über eine in Bezug auf das Kundengeschäftsvolumen ausgewogene Bilanzstruktur. Durch die anhaltende Stärkung unserer Eigenmittelbasis in den vergangenen Jahren, sehen wir uns für die quantitativ und qualitativ zunehmenden Kapitalanforderungen gut gerüstet. Damit sind wir in der Lage, die erforderlichen Voraussetzungen für den weiteren Ausbau unseres Kundengeschäfts zu erfüllen.  
Die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken sind Kernfunktionen von Kreditinstituten. Deshalb hat die Geschäftsleitung der Kreissparkasse ein Risikomanagement als Bestandteil der Unternehmenssteuerung installiert, das der Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Risiken dient. Die risikorelevanten Steuerungsinformationen dienen als Grundlage für operative und strategische Geschäftsentscheidungen. Um den sich kontinuierlich verändernden Rahmenbedingungen gerecht zu werden, passen wir unsere Strategien, Konzepte, Verfahren, Instrumente sowie die aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen stetig an. Die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte werden für unser Haus nicht methodisch erhoben.
Bezüglich ihrer gesetzten Strategien und implementierten Prozesse hält die Kreissparkasse die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) ein. Die Digitalisierung sehen wir als ökologische Chance an. Mithilfe von Projekten, wie zum Beispiel die Ablösung von Lotus Notes werden neue Datenbanken und Prozesse eingeführt, die bei der Reduzierung von Papier unterstützen. Des Weiteren ist unser Produktangebot um sechs nachhaltige Fonds (zum Beispiel Deka-Nachhaltigkeit Renten, Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien, Deka-BasisAnlage Offensiv) ergänzt worden, um den Kundenwünschen in diesem Bereich entsprechen zu können. Für das Jahr 2021 sind bereits drei weitere Produkteinführungen geplant. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden zwei nachhaltige Indices für unsere Zertifikate an.
Durch unser nachhaltiges Geschäftsmodell sowie die konsequente Förderung der Region, sehen wir die Chance, einer hohen öffentlichen Wahrnehmung und damit verbunden den Zuspruch unserer Kunden sowie potenzieller Mitarbeiter. Risiken bestehen aus unserer Sicht in einer möglichen einseitigen Wahrnehmung unserer Aktivitäten. Die aktuellen globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Knappheit und Endlichkeit von Ressourcen, aber auch der demografische Wandel oder das wachsende Gefälle zwischen Arm und Reich, erfordern es, bestehende gesellschaftliche und unternehmerische Denkmuster zu hinterfragen und ein Umdenken zu fördern. Die regionale Wirtschaft ist zum Großteil durch die Automobilbranche geprägt. Durch den Abgasskandal sowie die Absatzrückgänge durch die Corona-Krise, hat das Image der deutschen Automobilbauer deutlich gelitten. Sollte sich dies fortsetzen, sind Auswirkungen sowohl auf die Zulieferer als auch auf die Beschäftigten nicht auszuschließen. Dies wiederrum hätte Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft sowie den Konsum und damit auf die Solvenz unserer Kunden. In Bezug auf Arbeits- und Fachkräfte sehen wir uns als Unternehmen der Region zunehmend Engpässen gegenübergestellt. Die demografische Entwicklung verschärft die Situation perspektivisch weiter. Die Rekrutierung von Nachwuchs- und Fachkräften in qualitativer und quantitativer Hinsicht bleibt herausfordernd. Dies zeigt sich auch in der Bankenbranche.
Da wir ausschließlich Finanzdienstleistungen erbringen, sehen wir in unserer Geschäftstätigkeit keine schwerwiegenden Umweltrisiken.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Unser Geschäftsmodell beinhaltet, die Region nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in gesellschaftlichen Bereichen zu fördern. Dies gewährleisten wir durch unser umfangreiches gesellschaftliches Engagement in unterschiedlichen Ausprägungen – zum Beispiel durch unsere Stiftungen, Veranstaltungen sowie durch Spenden und Sponsoring. Ziel ist es, dieses Engagement dauerhaft fortzusetzen und in relevanten Teilbereichen auch zu verstärken (siehe Kriterium 1). In Bezug auf Nachhaltigkeit ist vor allem die Dimension Gesellschaft unserer Geschäftsstrategie einschlägig. Innerhalb der Dimension Gesellschaft ist eine Priorisierung der gesetzten Ziele nicht möglich, da diese als gleichwertig angesehen werden. Die gesetzten Ziele können durch eine Kundenbefragung, die Medienresonanz, unsere Tätigkeiten in Social Media und im Veranstaltungsbereich quantifiziert werden. Die gesetzten Ziele der Geschäftsstrategie werden für einen Zeitraum von drei Jahren definiert. Die definierten Zielkennzahlen der Strategie 2020 sollen bis 2023 erreicht werden. Eine detaillierte Offenlegung der Strategie ist aus Gründen der Vertraulichkeit nicht möglich. Darüber hinaus prägt beispielsweise der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen seit Jahren unser Gebäudemanagement. Auch im IT-Bereich setzten wir verstärkt umweltfreundliche, energiesparende Lösungen um (siehe Kriterium 11 und Kriterium 13).  
Der Gesamtvorstand überwacht die Befolgung der Geschäftsstrategie sowie die Erreichung der festgelegten Maßnahmen und befasst sich im Rahmen des implementierten Strategieprozesses regelmäßig mit dem Erreichungsgrad der definierten Ziele. Dazu wird über den Umsetzungsstand der Maßnahmen sowie die aktuellen Zielerreichungen regelmäßig berichtet und in einem Strategiekreis vom Vorstand mit den zuständigen Fachverantwortlichen erörtert. Der Verwaltungsrat wird über die Zielerreichung in Kenntnis gesetzt. In diesem Zuge werden die in Kriterium 1 genannten Nachhaltigkeitsaspekte miteinbezogen sowie deren Zielerreichung nachgehalten.  
Aktuell werden die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen nicht in die definierten Nachhaltigkeitsziele miteinbezogen.
Im Oktober 2020 erfolgte die Unterzeichnung der Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften. Das Nachhaltigkeitsverständnis der Sparkassen wird maßgeblich geprägt durch verantwortungsvolles Handeln in ihrem Geschäftsgebiet, den öffentlichen Auftrag und ihr unternehmerisches Selbstverständnis sowie durch die Grundsätze für verantwortungsbewusstes Bankwesen der Vereinten Nationen (Principles for Responsible Banking, United Nations Environment Programme Finance Initiative). Die Selbstverpflichtung ist unter dem Link https://www.dsgv.de/unsere-verantwortung/selbstverpflichtung-klimaschutz-nachhaltigkeit.html einzusehen.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Der Nachhaltigkeitsaspekt der klassischen Wertschöpfungskette hat für ein Finanzdienstleistungsinstitut branchenbedingt eher eine geringe Bedeutung, da wir als Kreditinstitut den größten Teil der Wertschöpfung selbst erbringen. Für uns ist die Nachhaltigkeit der Kundenbeziehung grundlegend. Wir verwenden die Einlagen unserer Kunden für die Vergabe von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen, private Personen und Kommunen. Aufgrund der Art der angebotenen Dienstleistungen (Finanzdienstleistungen) im Kerngeschäft, ist dem Nachhaltigkeitsaspekt in der Wertschöpfungskette jedoch nur eine untergeordnete Bedeutung beizumessen. 
Gleichwohl sind wir bestrebt, Nachhaltigkeitskriterien in der Wertschöpfungskette zu berücksichtigen: Für den Einkauf von Produkten – wie beispielsweise Papier oder Werbegeschenke – und den Bezug von Dienstleistungen gelten Richtlinien, die die Aspekte der Wertschöpfungskette aufgreifen und sowohl Mindeststandards als auch Ausschlusskriterien umfassen. Beispielsweise beziehen wir bei Werbegeschenken vorrangig zertifizierte und in Deutschland produzierte Produkte. Unsere Auftragnehmer werden angehalten, keine umwelt- und gesundheitsschädlichen Produkte zu liefern oder zu verwenden. Aktuell wird dieser Sachverhalt zwischen der Kreissparkasse Heilbronn und dem jeweiligen Dienstleister nicht schriftlich dokumentiert. Es ist vorgesehen, im Jahr 2021 eine grundsätzliche Richtlinie für die Anschaffung von Gütern und Dienstleistungen zu erarbeiten und eine vertragliche Regelung zur Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien mit möglichst allen unseren Dienstleistern anzustreben. Bis dahin greifen wir, falls möglich, auf die Produkte des Deutschen Sparkassenverlags zurück, der von seinen Lieferanten und Händlern bei Vertragsabschluss eine Verpflichtungserklärung zu den Themen Ethik und Umwelt einfordert. Durch die regionale Ausrichtung und die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, stärken wir die Strukturen vor Ort langfristig. Bezüglich der Lieferanten und Partner innerhalb der Lieferkette werden keine Daten erfasst, da sie für die Kreissparkasse als Finanzinstitut nicht von ausschlaggebender Bedeutung sind.  
Mögliche soziale und ökologische Probleme auf einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette können nach der Kreditvergabe entstehen, sollten die mit dem Kredit getätigten gewerblichen Investitionen gegen Nachhaltigkeitsgrundsätze verstoßen. Dem gegenüber stehen jedoch gesetzliche Bestimmungen, denen investierende Unternehmer im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit unterliegen.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4