1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Als kommunale Stadtentwässerungsbetriebe tragen wir Verantwortung für wesentliche Teile des Wasserkreislaufs in unserer Stadt. Wir entwickeln unsere Geschäftsfelder Abwasserbeseitigung, Hochwasserschutz und Gewässer nachhaltig und für kommende Generationen. Aus unserer Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl kommt der ökologischen Ausrichtung unseres Handelns eine besondere Bedeutung zu. Deshalb beziehen wir auch den Klimaschutz und die Klimaanpassung offensiv in unser Handeln ein. Unsere Leistungen dienen unseren Kunden in der Stadt Köln. Wir hinterfragen die Kundenbedürfnisse und passen unseren Service bedarfsgerecht an. Wir fördern die Kompetenz und Motivation unserer Beschäftigten, da sie ein entscheidender Erfolgsfaktor für unser Unternehmen sind. Auf der Grundlage unserer Lean-Philosophie arbeiten wir gemeinsam an der Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens.

In unserem aktuellen Berichterstattungsprozess sind wir den nächsten Schritt gegangen, indem wir unsere Nachhaltigkeitsthemen erneut auf ihre Wesentlichkeit überprüft haben. Dafür bewerteten zunächst Fachexpert*innen und Führungskräfte der StEB Köln, welche Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen aktuell besonders wichtig sind. Das Ergebnis sind 23 wesentliche Themen (s. Kriterium 2) in den fünf Wirkungsfeldern
  1. Regenerativer Umweltschutz,
  2. Wassersensible Stadt,
  3. Partner der Stadtgesellschaft,
  4. Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur, sowie
  5. Arbeitsplatz der Zukunft.
Sie bilden unsere strategische Basis für die kommenden Jahre und dienen uns dazu, unsere Ziele und Maßnahmen regelmäßig auf ihre Wirksamkeit zu prüfen und sie bei Bedarf neu auszurichten.

Bei der Weiterentwicklung unserer Nachhaltigkeitsstrategie beachteten wir insbesondere die Anforderungen der Global Reporting Initiative und des DNK, aber auch die Inhalte unseres Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 und EMAS. Ein wichtiger Teil der Strategie sind Managementansätze mit Zielen, Indikatoren und Maßnahmen für jedes Handlungsfeld. Die Ziele finden Sie in Kriterium 3, die Indikatoren in Kriterium 7. Die Maßnahmen sind in den Kriterien 11 bis 20 beispielhaft genannt. Eine Übersicht über die wichtigsten Maßnahmen ist in unserem Nachhaltigkeitsbericht 2019 auf den Seiten 43 bis 47 dargestellt.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Ausgangspunkt unserer aktualisierten Nachhaltigkeitsstrategie (s. Kriterium 1) ist unsere Wesentlichkeitsanalyse, in der wir unter Beteiligung unserer Fachexpert*innen und Führungskräfte und unserer Stakeholder (s. Kriterium 9) durchführten. Die wesentlichen Themen sind in fünf Handlungsfeldern strukturiert:  1) Regenerativer Umweltschutz, 2) Wassersensible Stadt, 3) Partner der Stadtgesellschaft, 4) Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur sowie 5) Arbeitsplatz der Zukunft. Die Bewertung durch uns und durch unsere Stakeholder ist für jedes Wirkungsfeld in der folgenden Wesentlichkeitsmatrix dargestellt. Die wesentlichen Themen selbst, inklusive der Wirkung (Inside-out und Outside-in), sowie Chancen und Risiken sind im Folgenden kurz erläutert. Details zu unserem Umgang mit diesen Themen sind in den Kriterien 11 bis 20 beschrieben.


Regenerativer Umweltschutz  

Reduzieren der Gewässerbelastung
Bevölkerungswachstum, Alterung der Bevölkerung und Reststoffe einer modernen Konsumgesellschaft machen die Kernaufgabe der StEB Köln, das Klären von Abwasser, immer anspruchsvoller und bilden damit Risiken für die Gewässerbelastung. Durch die Überwachung des Abwassers unserer Gewerbe- und Industriebetriebe sorgen wir beispielsweise für den Stoffrückhalt an der Quelle.  

Schutz natürlicher Ressourcen
Der bewusste Einsatz von Ressourcen und das Schließen von Stoffkreisläufen, zum Beispiel durch Wiederverwendung, Rückgewinnung oder Mieten statt Besitzen, spart Abfall, Rohstoffe, Primärenergie und langfristig Zeit und Geld. Das sehen wir als Chance, die wir auf dem Weg zum regenerativen Wirtschaften nutzen möchten.  

Reduzieren der Treibhausgasemissionen
Die Reduktion und Vermeidung von Treibhausgasemissionen, z. B. durch die Produktion und den Einsatz erneuerbarer Energien, ist der wesentliche Faktor im Kampf gegen den Klimawandel und für uns eine Chance, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.  

Produktion und Beschaffung von umweltfreundlicher Energie Wir produzieren aus Abwasser und Sonne Energie und betreiben damit bereits heute einen Großteil unserer Anlagen. Bis 2023 möchten wir energieautark werden. Das sehen wir als Chance, vom Energiemarkt unabhängig zu werden und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.


Wassersensible Stadt

Verbesserung des Stadtklimas
Durch mehr Grün, multifunktionale Flächen und Frischluftschneisen haben wir eine Chance, das Stadtklima zu stabilisieren und für Kühlung zu sorgen, auch an heißen Sommertagen.  

Überflutungsvorsorge
Wir schützen die an den Rhein angrenzenden Stadtteile Kölns bei Hochwasser und engagieren uns präventiv durch Beratung, Kommunikation und eine intensive Risikovorsorge für Hochwasser und Starkregen.  

Reduktion des Flächenverbrauchs (Entsiegelung)
Die Entsiegelung von befestigten Flächen und die Reduktion des Flächenverbrauchs in der Stadt sind für uns wesentliche Chancen, einen Beitrag zur wassersensiblen Zukunftsstadt mit einem stabilen Stadtklima zu leisten.


Partner der Stadtgesellschaft


Verbraucher*innen sensibilisieren
Wir ermutigen Kinder und Erwachsene in Köln und darüber hinaus zu ökologischem Verhalten (z. B. zur Vermeidung von Medikamentenrückständen oder Mikroplastik im Abwasser) und geben unser Wissen zu Wasser im urbanen Raum weiter (z. B. zur Überflutungsvorsorge). So reduzieren wir Risiken im Bereich der Gewässerbelastung und bezüglich Überflutungsschäden.  

Qualität der Dienstleistungen
Unsere betrieblichen Abläufe sind darauf ausgelegt, die hohe Qualität unserer Dienstleistungen zu gewährleisten und kontinuierlich zu verbessern.  

Faire Gebühren
Durch effiziente Geschäftsprozesse beugen wir dem Risiko stark steigender Gebühren vor, denn wir halten diese so weit wie möglich stabil oder sorgen für eine moderate Entwicklung, auch bei steigenden Verbraucherpreisen.   

Kundenzufriedenheit und Kundenservice
Als öffentliches Unternehmen agieren wir im Auftrag aller Menschen und Unternehmen in Köln. Unser Anspruch ist es, für alle zuverlässige und hochwertige Leistungen in allen Geschäftsbereichen und einen exzellenten Kundenservice anzubieten. 

 

Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur

Sichere und resiliente Anlagen (Klimawandel, Stromausfall, …)
Als systemrelevantes Unternehmen ist es unsere Aufgabe, auch in extremen Situationen einen sicheren Anlagenbetrieb zu gewährleisten. So minimieren wir Risiken, die zu einem Ausfall der Anlagen führen könnten und sichern die Daseinsvorsorge in Köln.  

Ausbau und Substanzerhalt der Anlagen
Köln wächst. Das heißt für uns, dass wir unsere Anlagen sukzessive ausbauen, optimieren und ihre Substanz auch langfristig erhalten, um das Risiko von zu knappen Kapazitäten oder Ausfällen zu minimieren.  

Einhalten von Gesetzen und Richtlinien (Compliance)
Für uns als kommunales Unternehmen ist es selbstverständlich, dass wir uns an Gesetze und Richtlinien halten und dabei auch präventiv tätig werden, z. B. zu IT-Sicherheit, Datenschutz oder Anti-Korruption. So können wir das Risiko von Sicherheitslücken oder Verstößen minimieren.  

Effizientes Wirtschaften und kontinuierliche Verbesserung
Durch Lean-Prozesse und Benchmarking arbeiten wir kontinuierlich daran, betriebliche Abläufe noch effizienter zu gestalten. Das sehen wir als Chance für effizientes Wirtschaften und eine kontinuierliche Verbesserung.  

Soziale und ökologische Kriterien in Beschaffung und Vergabe
Die StEB Köln sind ein wesentlicher Auftraggeber in der Stadt. Die strengen öffentlichen Vergaberegeln ergänzen wir, wo möglich, durch definierte Nachhaltigkeitskriterien für den Einkauf nachhaltiger Waren, Produkte und Dienstleistungen. Darin sehen wir eine Chance, unseren Beitrag zu einer nachhaltigen / regenerativen Wirtschaft weiter auszubauen.  

Prozesse digitalisieren
Indem wir mehr und mehr Prozesse digitalisieren oder digital unterstützen, nutzen wir Chancen um diese schneller, effizienter und bedarfsorientierter gestalten.  

Führung und Werte leben
Die Identität der StEB Köln ist geprägt von Verantwortung, Professionalität, Zukunftsfähigkeit und Traditionsbewusstsein. Diese Werte leben wir im Unternehmensalltag und in unserem Führungsverhalten.  
Innovationen und Beteiligung an Forschungsprojekten
Die StEB Köln sind als Praxispartner in ein umfangreiches Netzwerk von Forschungseinrichtungen eingebunden. Das ist für uns eine Chance zu erforschen , wie wir beispielsweise langfristig schädlichen Auswirkungen auf den Wasserkreislauf und das Klima vorbeugen und so Risiken minimieren können.


Arbeitsplatz der Zukunft

Mitarbeitendenzufriedenheit und -motivation
Motivierte, zufriedene und qualifizierte Mitarbeitende sind für uns ein wichtiger Erfolgsfaktor und somit eine Chance für eine zukunftsorientierte Personalentwicklung. Wir legen Wert auf eine respektvolle Zusammenarbeit, Mitbestimmung, angemessene Bezahlung und ein Arbeitsumfeld, das frei von Diskriminierung ist.  

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Neben den gängigen Maßnahmen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz engagieren wir uns präventiv für die Gesundheit unserer Mitarbeitenden, z. B. durch Weiterbildungskurse und Sportangebote. So beugen wir gesundheitlichen und sicherheitsbezogenen Risiken im Arbeitsalltag vor.  

Beschäftigte gewinnen und binden
Demografischer Wandel und Fachkräftemangel sind auch für die StEB Köln Risiken in der Personalplanung. Umfangreiche soziale Standards, Programme zur Gewinnung talentierter und qualifizierter Mitarbeitender sowie der Aufbau von Führungskräften aus den eigenen Reihen helfen uns dabei, Beschäftigte zu gewinnen und langfristig an uns zu binden.  

Flexible Arbeitsplatzgestaltung (zeitlich und räumlich)
Ein attraktiver Arbeitsplatz ist eine Chance, um Mitarbeitende langfristig im Unternehmen zu halten. Dazu gehört auch eine flexible Gestaltung von Arbeitszeit und -ort und die  Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in allen Lebensphasen.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Ein wichtiges Kernelement unserer nachhaltigen Unternehmensstrategie (s. Kriterium 1) ist ein Nachhaltigkeitsprogramm, welches strategische Ziele mit Indikatoren zur Messung der Zielerreichung (s. Kriterium 7) und Maßnahmen (s. Kriterien 11-20) verknüpft. Es orientiert sich an unseren wesentlichen Themen (s. Kriterium 2) und priorisiert somit genau die Aspekte, die sowohl für uns als Unternehmen als auch für unsere Stakeholder wichtig sind. 

Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Ziele pro Wirkungsfeld und zu jedem wesentlichen Thema vor (Priorisierung siehe Wesentlichkeitsmatrix in Kriterium 2):

1) Regenerativer Umweltschutz

Schutz natürlicher Ressourcen Reduzieren der Gewässerbelastung Reduzieren der Treibhausgasemissionen Produktion und Beschaffung umweltfreundlicher Energie
2) Wassersensible Stadt


Verbesserung des Stadtklimas
Überflutungsvorsorge Reduktion des Flächenverbrauchs
3) Partner der Stadtgesellschaft


Kundenzufriedenheit und Kundenservice
Verbraucher sensibilisieren Qualität der Dienstleistungen Faire Gebühren
4) Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur


Sichere und resiliente Anlagen / Ausbau und Substanzerhalt der Anlagen
Führung und Werte leben Einhalten von Gesetzen und Richtlinien Innovationen und Beteiligung an Forschungsprojekten
 
Effizientes Wirtschaften Prozesse digitalisieren Soziale und ökologische Kriterien in Beschaffung und Vergabe
5) Arbeitsplatz der Zukunft


Beschäftigte gewinnen und binden
Mitarbeitendenzufriedenheit und -motivation / Flexible Arbeitsplatzgestaltung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Unser Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs)


Mit unserem Handeln und unserer Strategie tragen wir auch zum Erreichen der 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung bei. Dieser Bezug ist uns sehr wichtig, weshalb wir ihn auch in unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung herstellen. Beispiele für unseren Beitrag sind im Folgenden beschrieben:
 

SDG Beitrag der StEB Köln
SDG 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern

Unterziel 4.3 Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs aller Frauen und Männer zu erschwinglicher und hochwertiger Bildung

Als Ausbildungsbetrieb bieten wir einen gleichberechtigten Zugang für alle zu hochwertiger Aus- und Weiterbildung an. Um die Frauenquote in der Ausbildung weiter zu erhöhen, engagieren wir uns beispielsweise beim Girls‘ Day dafür, Schülerinnen für technische Berufe zu begeistern.

Unterziel 4.7 Sicherstellen, dass Lernende Kenntnisse zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben
Wir engagieren uns in der Bildung, z. B. als Träger der Wasserschule Köln. In diesem anerkannten außerschulischen Lernort lernen Kinder und Jugendliche alles rund um den nachhaltigen Umgang mit Wasser.

SDG 5: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen

Unterziel 5.5 Sicherstellung der vollen Teilhabe von Frauen und ihrer Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen
Um die Chancengleichheit zwischen unseren Mitarbeitenden zu gewährleisten, schreiben wir derzeit den seit 2018 gültigen Gleichstellungsplan fort.

SDG 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Unterziel 6.3
Verbesserung der Wasserqualität
Für uns als Betreiber von Kläranalagen gehört die Wasseraufbereitung zu unserem Hauptgeschäft. Zur weiteren Verbesserung unserer Filteranlagen forschen wir derzeit an der verbesserten Spurenstoffeliminierung in einer vierten Reinigungsstufe.

Unterziel 6.6: Schutz und Wiederherstellung wasserverbundener Ökosysteme
Bei der Pflege und Durchgängigkeit der Gewässer und Uferbereiche in Köln steht für uns die naturnahe Entwicklung im Fokus. Außerdem richten wir Biotope ein, zum Beispiel zusammen mit dem Kölner Zoo zum Schutz der bedrohten Wechselkröte.

SDG 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern

Unterziel 7.2
Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am globalen Energiemix
Wir tragen zum Ausbau erneuerbare Energien bei, z. B. durch den Ausbau unserer Photovoltaik-Kapazitäten, Blockheizkraftwerke, Fernwärme und durch die Gewinnung von Energie durch Klärgas und zusätzlich durch Co-Fermentation.

SDG 9: Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Unterziel 9.4
Modernisierung der Infrastruktur und Industrien für mehr Nachhaltigkeit
Wir modernisieren unsere Infrastruktur kontinuierlich, damit wir auch zukünftig unseren Beitrag zur Daseinsvorsorge in Köln leisten können. Außerdem forschen wir zu neuen, umweltverträglichen Verfahren, zum Beispiel zur Energiegewinnung aus Klärschlamm, zerkleinertem Rechengut und Bioabfall oder zur Phosphorrückgewinnung.

SDG 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen

Unterziel 11.2 Ermöglichung des Zugangs zu nachhaltigen, sicheren, bezahlbaren und zugänglichen Verkehrssystemen für alle

Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden bei der Nutzung von nachhaltigen Verkehrs-systemen, z. B. durch eine erhöhte Förderung des Jobtickets oder unverzinsliche Vorschüsse für die Beschaffung von Fahrrädern und Elektrofahrrädern. Unseren eigenen Fuhrpark stellen wir nach und nach auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben um. Wir sind außerdem Forschungspartner von H2R – Wasserstoffinitiative Rheinland.

Unterziel 11.5 Verringerung der Zahl der durch Katastrophen betroffenen Menschen und der verursachten wirtschaftlichen Schäden
Durch verschiedene Maßnahmen wie z.B. durch die Schaffung von Retentionsräumen und die Erstellung einer Hochwassergefahrenkarte sorgen wir dafür, dass die Stadt Köln mit ihren Menschen und ihrer Infrastruktur bestmöglich geschützt wird.

Unterziel 11.b Erhöhung der Zahl der Städte, die Politiken und Pläne zum Thema Klima, Katastrophen und Ressourceneffizienz beschließen und umsetzen
Wir sind in Initiativen wie zum Beispiel Connective Cities engagiert. Über diese Plattform unterstützen wir andere Städte durch den Austausch von Erfahrungen zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Außerdem geben wir unser Wissen gern an Interessierte weiter, z. B. bei der Starkregengefahrenkarte oder bei der Wärmegewinnung aus Abwasser (CELSIUS).

SDG 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen

Unterziel 12.6 Ermutigung anderer Unternehmen zur Einführung von nachhaltigen Verfahren

Durch unser Beispiel motivieren wir andere Unternehmen, auch nachhaltiger zu werden und teilen z. B. über Veranstaltungen und Publikationen unser Wissen mit ihnen.

Unterziel 12.8 Informationen für eine nachhaltige Lebensweise im Einklang mit der Natur
Durch die naturnahe Entwicklung unserer Gewässer zeigen wir den Menschen in der Stadt, wie ein Leben im Einklang mit der Natur aussehen kann. Ein breites Publikum erreichen wir unter anderem durch unsere Ausstellung zum Schutz der Wechselkröte in Kooperation mit dem Kölner Zoo. Außerdem sensibilisieren wir die Bürger*innen über Social Media und in der Wasserschule Köln für den richtigen Umgang mit Abwasser.

SDG 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

Unterziel 13.1 Stärkung der Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit aller Länder gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen

Durch die klimabedingte Zunahme von Extremwetterereignissen weltweit wird unsere Arbeit im Hochwasserschutz über Köln hinaus immer wichtiger. Derzeit arbeiten wir im Projekt „RiskUrbMyanmar“ unter anderem am Aufbau eines integrativen Managements von Katastrophenereignissen in Myanmar.

Unterziel 13.3 Aufklärung zum Umgang mit dem Klimawandel und Aufklärung zur Abschwächung des Klimawandels verbessern
Als Teil unserer Verantwortung sensibilisieren wir unsere Mitarbeitenden für Umweltthemen. Dies machen wir z. B. durch die Verknüpfung von Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens mit den persönlichen Entwicklungszielen der Mitarbeitenden bzw. der Abteilung.

SDG 17: Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen

Unterziel 17.16 Ausbauen der globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung zum Austausch von Wissen, Fachkenntnissen und Technologie
Die StEB Köln tauschen sich über viele Plattformen mit anderen Organisationen aus. Wir teilen unser Wissen z. B. über Publikationen, Infostände und Veranstaltungen. Außer-dem sind wir Mitglied in diversen Netzwerken, z. B. bei „CityInsights: Die Stadt von morgen“, welches den Austausch von Städten für eine nachhaltige Entwicklung fördert.



4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Durch unser Kerngeschäft Überflutungsvorsorge, Abwasserreinigung und Gewässerpflege und -verbesserung (s. auch Allgemeine Informationen), aber auch durch weitere Schlüsselaktivitäten wie die Gewinnung von Ressourcen und Energie und die Sensibilisierung der Bevölkerung, schaffen wir Wert in Köln und darüber hinaus. Dies tun wir insbesondere im Hinblick auf die fünf Wirkungsfelder unserer Nachhaltigkeitsstrategie (s. Kriterium 1):



In unserem Engagement beschränken wir uns dabei nicht nur auf unsere eigenen Aktivitäten, sondern beziehen auch die Menschen in der Stadt, unsere Lieferanten und unser gesamtes Netzwerk mit ein.

Zauberwort Sektorenkopplung
Die Zukunft der kommunalen Energiegewinnung liegt für uns in der Sektorenkopplung: Indem wir Strom, Wärme und Mobilität gemeinsam betrachten, eröffnen wir neue Möglichkeiten, um erneuerbare Energien zu gewinnen und an Ort und Stelle zu nutzen. So stellen wir bereits heute Fernwärme für 1.800 Haushalte zur Verfügung und versorgen sechs Schulen mit Abwärme aus unserem Kanal. Diese und weitere Maßnahmen sind in den Kriterien 11 bis 13 dargestellt.

Kund*innen sensibilisieren
Darüber hinaus haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung der Stadt zum Thema Wasser zu sensibilisieren. Unsere Kundengruppen sind vielfältig: Direkte Berührungspunkte haben wir mit Hauseigentümer*innen über ihren Abwasseranschluss. Gewerbebetriebe stehen als Direkteinleiter mit uns in Verbindung. Doch auch wer kein Haus besitzt, nimmt unsere Dienstleistungen in der Stadt in Anspruch, sei es beim Aufenthalt an den von uns gepflegten Gewässern oder durch die Nutzung von multifunktionalen Flächen. Im erweiterten Sinne sind auch Stadtplaner*innen und Entwickler*innen unsere Kunden, denn sie beraten wir im Vorfeld zu wasserwirtschaftlichen Konzepten.

All diesen Personengruppen stehen wir selbstverständlich bei Problemen und Fragen zur Verfügung. Am einfachsten nehmen sie über das Call Center der Stadt Köln mit uns Kontakt auf. Wird dort ein akutes Problem gemeldet, beispielsweise die Funktionsstörung einer Abwasseranlage, der Straßenentwässerung oder ein Problem mit den städtischen Gewässern, dann leiten wir umgehend Maßnahmen ein, um dieses zu beheben. Sonstige Rückmeldungen oder Feedback geben wir an die Fachabteilungen weiter oder lösen die Probleme bilateral gemeinsam mit den Kunden.

Austausch mit unseren Lieferanten
Auch mit unseren Lieferanten kommen wir regelmäßig zu Nachhaltigkeit ins Gespräch. Nachdem wir 2018 unsere zehn wichtigsten Lieferanten seit 2016 gebeten hatten, neben finanziellen auch über ökologische und soziale Kriterien öffentlich zu berichten, passten wir im Berichtsjahr unsere Dienstanweisungen und weitere Unterlagen für die Beschaffung an und verankerten Nachhaltigkeit als grundsätzliche Voraussetzung in unseren Beschaffungsprozessen. Im Rahmen von Ausschreibungen fordern wir nun alle teilnehmenden Lieferanten auf, gewisse Nachhaltigkeitskriterien wie Umweltzertifizierungen oder Ähnliches zu erfüllen, die sich positiv auf die Leistungsvergabe auswirken. Bei der Auswahl von Produkten bevorzugen wir energieeffiziente Systemlösungen oder zertifizierte Produkte aus fairem Handel.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4