1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Unser Anspruch ist, Möhren in einer Qualität anzubieten, die über die Eigenschaften der Ware hinaus unsere Kunden auch durch ökologische und soziale Nachhaltigkeit überzeugt. Mit diesem Anspruch differenzieren wir uns im Markt und tragen veränderten Kunden- und Verbraucheransprüchen Rechnung.

Bereits in 2014 haben wir die ersten Grundzüge unserer Nachhaltigkeitsstrategie für unser Kerngeschäft definiert. Als Agrarunternehmen ist unsere Strategie geprägt durch landwirtschaftliche Zeitläufte, langfristige Partnerschaften zu den Familien- und Bio-Verbandsbetrieben sowie durch den Generationenwechsel innerhalb unseres Unternehmens. Nachhaltigkeit hat somit für uns eine zeitliche Dimension und behält bei uns die ursprüngliche Bedeutung des „längere Zeit Andauerns oder Bleibens“ und ist für uns das übergeordnete Leitprinzip, welches unsere ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung miteinander verbindet.

Es ist unser wirtschaftliches Interesse und unsere ethische Verpflichtung nach ökologischen Prinzipien zu agieren, auch im konventionellen Landbau. Nur so können wir unserem erweiterten Qualitätsanspruch gerecht werden. Nachhaltigkeit hilft uns Marktchancen ausbauen, Kunden zu binden und Vorsorge für unseren Familienbetrieb zu betreiben.

In 2016 haben wir unsere Strategie kontinuierlich weiterentwickelt. Auf der Grundlage einer SWOT- und einer Wesentlichkeitsanalyse

haben wir die wesentlichsten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen für uns konkretisiert. Daraus haben wir eine Strategie mit konkreten Maßnahmen und eine Roadmap zur Umsetzung bis 2020 entwickelt.

Im Bereich der landwirtschaftlichen Erzeugung sind wir vielfach ausgezeichnet und unterliegen einem stetigen Monitoring. Der Betrieb trägt seit 2012 die Bezeichnung "Betrieb der umweltverträglichen Landbewirtschaftung" nach den Prinzipien des KUL Verfahrens der Uni Jena (USL-Siegel (Umweltsicherungssystem Landwirtschaft) – ein im dreijährlichen Rhythmus stattfindendes Zertifizierungssystem des Verbandes Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten e.V. (VDLUFA) für landwirtschaftliche Betriebe). Die nächste Bewertung steht 2017 an. Möhren aus kontrolliert-integriertem Anbau werden nach zertifizierten Richtlinien von QS oder QS GAP angebaut und erfüllen zudem die Pro Planet-Richtlinien. 

Im Bio-Möhren Anbau sind wir nach der EG-Öko-Verordnung 834/2007 sowie nach den Naturland-Richtlinien zertifiziert. Zusätzlich hält unser Betrieb die Vorgaben von GlobalG.A.P. ein. Die zuständige Öko-Kontrollstelle ist die Gesellschaft für Ressourcenschutz mbH (GfRS) in Göttingen (DE-ÖKO-039). 

Darüber hinaus ist die gesamte Unternehmensgruppe durchgehend IFS (International Featured Standards: Broker, Food und Logistics) und QS zertifiziert. Der Hygienestand entspricht dem HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points), um für Lebensmittelsicherheit zu sorgen.

In unserer täglichen Arbeit achten wir ferner auf die Einhaltung für uns maßgeblicher nationaler und internationaler Normen. Hierzu zählen beispielsweise: Cross-Compliance Bodenschonung, Einhaltung Bundes-Bodenschutzgesetz, UNECE-Normen.

Für 2017 haben wir die Teilnahme am Deutschen Nachhaltigkeitspreis geplant.






2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Im täglichen Geschäft begegnen uns vielfältige ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen entlang unserer Wertschöpfungskette.
Darüber hinaus fordert gute Unternehmensführung, die Balance zwischen all diesen Nachhaltigkeitsdimensionen und den äußeren Einflüssen wie z.B. Markt, Politik und Klimawandel bei gleichbleibend hoher Qualität zu finden. Die unternehmerische Beachtung aller Nachhaltigkeitsaspekte sowie die Einhaltung der Bio-Verordnungen, des Bundes-Bodenschutzgesetzes und einschlägiger Hygienevorschriften sind für unser Geschäftsmodell existenziell.

Auf der Grundlage einer SWOT- und einer Wesentlichkeitsanalyse haben wir in 2016 begonnen, die wesentlichsten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen für uns zu konkretisieren. Daraus haben wir eine Strategie mit konkreten Maßnahmen und eine Roadmap zur Umsetzung bis 2020 entwickelt.

Darüber hinaus nutzt Brocker Möhren im dreijährlichen Rhythmus das bewährte Kriteriensystem Umweltverträgliche Landwirtschaft (KUL) zur Bewertung ökologischer Aspekte des Landbaus. Die nächste Bewertung steht in 2017 an. Einen umfassenden Nachhaltigkeitscheck haben wir zusätzlich mit der Sustainable Monitoring and Assessment RouTine (SMART-Analysetool) des Forschungsinstituts für biologischen Landbau durchgeführt. SMART beruht auf den SAFA-Leitlinien (Sustainability Assessment of Food and Agriculture Systems). Die Analysen helfen uns wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte für unser Kerngeschäft zu analysieren sowie Synergien und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Im Rahmen unserer Strategieentwicklung haben wir unsere Ziele überarbeitet. Entlang unserer Wertschöpfungskette haben wir weitere strategische Handlungsfelder und Ziele in unsere Roadmap aufgenommen, die unsere grundsätzlichen und dauerhaften Nachhaltigkeitsziele ergänzen.

Im Bereich Beschaffung und Zukauf verfolgt Brocker Möhren bis 2020 folgende Ziele:
Im Bereich Anbau (das umfasst im Wesentlichen den Boden, die Aussaat, den Aufwuchs und die Ernte) verfolgt Brocker Möhren grundsätzlich und dauerhaft folgende Nachhaltigkeitsziele:
Bis 2020 soll der Nitratgehalt unter 200mg liegen, der Wasserverbrauch durch neue Beregnungstechnik gesenkt und die Biodiversität durch Flächenstilllegungen (Greeningflächen) verbessert werden.

Regelmäßig wiederholte Kontrollen erleichtern Entscheidungen, wie die Nährstoffanpassung und Wasserversorgung im Boden verbessert werden können. Über regelmäßige Laboruntersuchungen vermeiden wir Rückstände im Boden und in den Möhren. So sichern wir durchgehend hervorragende Qualität.

Im Bereich Aufbereitung (das umfasst im Wesentlichen die Reinigung, Sortierung und Verpackung) verfolgt Brocker Möhren grundsätzlich und dauerhaft folgende Nachhaltigkeitsziele:
Bis 2020 soll die Verarbeitung und Sortierung von Möhren durch einen modernisierte Produktionsanlage effektiviert und alle Beleuchtungskörper in der Produktion durch LED-Lampen ausgetauscht werden.

Stündliche Qualitätskontrollen nach den Vorschriften der UNECE-Norm für Möhren sowie nach Einhaltung der Gewichtsvorgaben gewährleisten nachwievor, dass das Produkt sicher und in optimalem Zustand den Kunden erreicht. Alle Prozesse zielen darauf ab, aus den guten Böden den besten Geschmack der Möhren zu generieren.

Im Bereich Logistik (das umfasst im Wesentlichen die Einlagerung und Auslieferung) verfolgt Brocker Möhren grundsätzlich und dauerhaft die folgenden Nachhaltigkeitsziele:
Bis 2020 soll die LKW-Flotte vollständig auf EURO 6 Norm umgestellt sein und die Anzahl vollverkleideter LKW von 17 auf 20 gesteigert werden. Darüber hinaus sollen die CO2 Emissionen innerhalb von 5 Jahren im gesamten Logistikbereich um 20 % gesenkt werden.

Im Bereich Unternehmenssteuerung, Qualitätsmanagement verfolgt Brocker Möhren grundsätzlich und dauerhaft das Ziel:
Bis 2020 soll eine unternehmensbezogene und produktbezogene (eigene Ware) Klimabilanzierung zusammen mit Stop Climate Change (ARGE-TEC) und ein Energiemanagementsystem etabliert werden.

Im Bereich Mitarbeiter verfolgt Brocker Möhren grundsätzlich und dauerhaft folgende Nachhaltigkeitsziele:
In den Bereichen Kommunikation und Abnehmer verfolgt Brocker Möhren bis 2020 folgende Ziele:


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die Wertschöpfung gliedert sich bei Brocker Möhren unternehmensintern in folgende Stufen:
1. Boden, 2. Aussaat, 3. Aufwuchs, 4. Ernte, 5. Aufbereitung, 6. Lagerung, 7. Auslieferung (s. hierzu ausführlich insb. Kriterium 11 und 12 sowie auch 14 und 17).

Darüber hinaus behalten wir aber auch die unternehmensexterne Wertkette im Blick:

1. Beschaffung und Zukauf
2. Abnehmer (Handelskunden und Endverbraucher)
3. Rückverfolgbarkeit und Lebensmittelsicherheit


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4



Übersicht Zertifikate
Bio Audit - GfRS DE-NW-039-05448-B-2016-V1 (Brocker Möhren GmbH)
DE-NW-039-00148-BC-2016-V1 (Hans Brocker KG)
IFS (Broker, Food, Logistics) IFS AGZ 1061-02 (Brocker Möhren GmbH)
IFS AGZ 1061 (Hans Brocker KG)
IFS AGZ 1061-01 (Brocker Logistik)
QS QS AGZ 1061-02 (Brocker Möhren GmbH)
QS AGZ 1061 (Hans Brocker KG)

QS AGZ 1061-01 (Brocker Logistik)
QS- Sozial QS AGZ 1061 (Hans Brocker KG)
Naturland 4-36044 (Brocker Möhren GmbH)
Naturland REWE Bio 4-36164 (Hans Brocker KG)
USL 2015-2017 Klasse 1
Regionalfenster RF-5448-2016-V4 (Brocker Möhren GmbH)
RF-0148-2016-V1 (Hans Brocker KG)
Geprüfte Qualität NRW Zertifikat bis 17.07.2018 (Brocker Möhren GmbH)