1. Strategische Analyse und Maßnahmen
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Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.
Als kommunales, der Langlebigkeit verpflichtetes Unternehmen hat die bauverein AG die Bedeutung einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmensführung bereits früh erkannt und leistet daher schon seit vielen Jahren einen Beitrag zur sozialen Stabilität, der weit über die Bereitstellung und Schaffung bezahlbaren Wohnraums für breite Bevölkerungsschichten hinausgeht.
Die bauverein AG legt seit dem Geschäftsjahr 2008 einen jährlichen CSR-Bericht vor. Die aktuell 38 Kennzahlen werden jeweils für einen 3-Jahres-Zeitraum berichtet und mit Zielen hinterlegt. Der Bericht umfasst neben allgemeinen Kennzahlen die Bereiche "Förderung der lokalen sozialen Ausgewogenheit", "Umweltschutz", "Förderung langfristiger ökonomischer Nachhaltigkeit", "Verantwortungsvolle Unternehmensführung" und " Verantwortungsbewusste Personalführung". Die zunehmende Ausrichtung auf Nachhaltigkeit bedeutet u.a., dass das Unternehmen beim Einkauf stärker auf nachhaltige Produkte achtet, die Weiterbildung der Mitarbeiter ausbaut, bei Sanierungsprojekten verstärkt auf mögliche Energieeinsparungen achtet und Mieterprojekte mit langfristigem Nutzen plant. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen zählen z.B. Qualifikationsangebote wie ein Business Knigge, Kommunikationstrainings, der Ausbau des Quartiersmanagements, ein Passivhausprojekt sowie Kooperationen mit Energieunternehmen.
Die bauverein AG sichert sich dadurch eine erhöhte Akzeptanz und Glaubwürdigkeit bei ihren Kunden, was im Hinblick auf eine langfristige Marktperspektive von Bedeutung ist. Zudem schafft sie damit Produkte, die auch langfristig am Markt nachgefragt werden können.
2. Wesentlichkeit
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Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.
Die bauverein AG ist als kommunales Wohnungsunternehmen der Region verpflichtet und sichert die Versorgung breiter Bevölkerungsschichten mit angemessenem Wohnraum. Zudem steht die kontinuierliche energetische Verbesserung der Bestände im Vordergrund. Die bauverein AG steht als gesamtes Unternehmen für Nachhaltigkeit in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht .
Zudem sind die ökologische, soziale und ökonomische Ziele bereits seit 2009 im Unternehmensleitbild verankert.
Als Unternehmen, das in einem von Wachstum geprägten Markt Wohnungen bereitstellt, achtet die bauverein AG darauf, dass der vorhandene Wohnraum energetisch verbessert wird und dass dort, wo Wohnraum neu entsteht, ein möglichst hoher Anteil an geförderten Wohnungen, an seniorengerechten und energetisch hochwertigen Wohnungen realisiert werden kann. 2013 wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt abgeschlossen, in der sich die bauverein AG verpflichtet, frewillig pro Jahr rund 100 Sozialwohnungen zu schaffen. Die bauverein AG ist damit wichtigster Partner der Stadt in der Bereitstellung geförderten Wohnraums. Trotz dieser Bemühungen kann die Anzahl der Jahr für Jahr aus der Bindung fallenden Sozialwohnungen nicht völlig kompensiert werden. Zugleich erschweren es der Preisanstieg im Baubereich sowie die stetig steigenden Anforderungen der Energiesparverordnung (EnEV), Wohnraum zu schaffen. Und nicht zuletzt ist der Markt, in dem das Unternehmen agiert, von zunehmender Flächenknappheit gekennzeichnet.
3. Ziele
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Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.
Die Ziele werden jährlich im oben angeführten CSR-Bericht offengelegt und die Zielerreichung dokumentiert.
Ziele sind u.a. die Verbesserung der Bestandsqualität in energetischer Hinsicht, die Senkung der Leerstandsquote und die Steigerung der Mieterzufriedenheit, die Erhöhung der Weiterbildungsstunden pro Mitarbeiter sowie die Senkung des CO2-Ausstoßes bei den Dienstfahrzeugen.
Bei allen Indikatoren sind Ziele hinterlegt, deren Erreichungsgrad Jahr für Jahr überprüft wird.
4. Tiefe der Wertschöpfungskette
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Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.
Als Bestandshalter von Wohnimmobilien besitzt die bauverein AG keine Produktion. Kerngeschäft des Unternehmens ist die Vermietung von Wohnungen. Dies geschieht im Rahmen eines evaluierten Prozesses.
Als Eigentümerin von rund 16.000 Wohnungen, die zu großen Teilen in den 50er und 60er Jahren erbaut wurden, investiert die bauverein AG kontinuierlich in die Modernisierung und Instandhaltung.
Die bauverein AG beauftragt im Wesentlichen Dienstleister und Lieferanten aus der Region und trägt damit zur regionalen Wertschöpfung bei. Mit vielen Handwerkern bestehen dabei Rahmenverträge zur Leistungsvergütung und -erbringung, um so auf beiden Seiten eine verlässliche Partnerschaft zu etablieren.
Die bauverein AG ist dabei, Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen zu etablieren. Dazu zählt beispielsweise auch, dass Gebäude nach Möglichkeit energetisch saniert werden. Darüber hinaus versucht die bauverein AG verstärkt, Mieter für das Thema "Energiesparen" zu senisbilisieren. Bei Bau- und Modernisierungsprojekten wird in zunehmendem Maße mit dem kommunalen Energiedienstleister zusammengearbeitet, um innovative Energielösungen zu finden.
Lieferketten können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auf Nachhaltigkeit untersucht werden. Es bestehen jedoch strenge Compliance-Richtlinien, deren Einhaltung durch einen Chief Compliance Officer der bauverein AG überprüft wird.
Auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette auftretende soziale und ökologische Probleme sind der bauverein AG bekannt. Die bauverein AG reagiert darauf beispielsweise mit dem Angebot eines Lärmtelefons; 2010 wurde ein Sozialmanagement etabliert. Auch kooperiert das Unternehmen mit einer Vielzahl an gemeinnützigen Organisationen und Institutionen und unterstützt soziale Projekte. Ziel ist dabei die Stärkung der sozialen Stabilität in Quartieren beziehungsweise die Verbesserung des Wohnumfeldes der Kunden. Im ökologischen Bereich ist die bauverein AG bestrebt, die Energieverbräuche ihrer Kunden durch o.g. Maßnahmen zu reduzieren. Auch im Kundenmagazin "miteinander" werden immer wieder Nachhaltigkeitsthemen kommuniziert, und die Kunden erhalten Tipps zu einem nachhaltigen Lebensstil.
Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4
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Leistungsindikator GRI 1.2. / Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen / Chancen / Risiken
Gravierende oder bestandsgefährdende Risiken bestehen für die bauverein AG weder in rechtlicher noch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die bauverein AG stellt sich den in der Wohnungswirtschaft üblichen Risiken zum Beispiel im Hinblick auf Nebenkostensteigerungen, wachsende Baukosten und erhöhte gesetzliche Anforderungen (Legionellenprüfung u. ä.). In Darmstadt besteht aufgrund des Bevölkerungswachstums eine hohe Nachfrage nach Wohnungen, insbesondere im preisgünstigeren Segment, die jedoch auf Grund mangelnder Baugrundstücke und hoher Baukosten nur bedingt befriedigt werden kann.
Gegenüber dem Vorjahr gab es nur eine wesentliche Abweichung in der Risikostruktur: Von besonderer Bedeutung ist das Risiko der mangelhaften Umsetzung von Genehmigungsauflagen in Gebäuden der Gebäudeklasse 5 im Hinblick auf den Brandschutz. Bei Begehungen des Bauamtes wurden verschiedene Abweichungen von der Baugenehmigung festgestellt. Eine Arbeitsgruppe befasst sich mit der systematischen Abarbeitung der Mängel.
Alle weiteren Risiken sind von mittlerer oder geringer Bedeutung für das Unternehmen.
Chancen der zukünftigen Entwicklung
Die bauverein AG hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von ihren Beständen in Mittelhessen getrennt und konzentriert sich damit auf ihr Kerngeschäft in Darmstadt und im näheren Umland. Mit der Bestellung eines zweiten hauptamtlichen Vorstandsmitglieds sind die Weichen gestellt, um sich im Hinblick auf externe und interne Kunden noch besser ausrichten zu können und sich weiterhin als Innovationsträger zu profilieren. Geringe Leerstände und Mietausfallquoten bieten eine solide wirtschaftliche Basis.
Wesentliche Herausforderung wird die Konversion der Lincoln-Siedlung in den kommenden Jahren sowie die weitere Optimierung der technischen Anforderungen, insbesondere im Bereich der Instandhaltung.