1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Als eines der führenden Wohnungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen und ganzheitlicher Quartiersentwickler ist sich VIVAWEST der gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeitern und der Region bewusst. Mit der Vision, die erste Adresse für gutes Wohnen zu sein, verfolgt VIVAWEST daher ein nachhaltiges Geschäftsmodell, das erfolgreich ökonomische und ökologische Effizienz mit sozialer Verantwortung verbindet.  
    
Um das nachhaltige Denken und Handeln sichtbar zu positionieren, sind die Nachhaltigkeitsziele explizit als Elemente im VIVAWEST-Strategiehaus enthalten. Nachhaltigkeit ist folglich ein integraler Bestandteil des Geschäftsmodells und der strategischen Ausrichtung von VIVAWEST, weshalb eine eigens formulierte Nachhaltigkeitsstrategie bewusst nicht ausgeprägt wurde, weil deren Elemente über das vorhandene Nachhaltigkeitsmanagement hinreichend abgebildet sind.
Der Weg zur Erreichung der Vision lässt sich anhand der drei eng miteinander verbundenen Entwicklungspfade qualitatives Wachstum, operative Exzellenz und attraktive Arbeitswelt beschreiben, welche die strategischen Ziele auf einer übergeordneten Ebene zusammenfassen. Die zeitgleiche und kombinierte Verfolgung der drei Entwicklungspfade ist dabei entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Strategie. Im Zentrum des Strategiehauses stehen die wohnungswirtschaftlichen beziehungsweise wohnungswirtschaftsnahen Geschäftsfelder, in denen VIVAWEST aktiv ist und die in Segmente zusammengefasst werden. Das Kerngeschäftsfeld, dessen Bedarfe die Ausrichtung der anderen Geschäftsfelder bestimmen, ist das Bestandsmanagement. Ergänzt werden diese durch die quer darüber liegenden strategisch relevanten Funktionen, deren Teilstrategien aus den Anforderungen der Geschäftsfelder resultieren. In den Geschäftsfeld- und Funktionsstrategien werden die relevanten Themen der Nachhaltigkeit ausdrücklich berücksichtigt und auf die erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen heruntergebrochen.

Weitere Ausführungen zu den Unternehmenswerten können Sie dem Leistungsindikator GRI SRS-102-16 entnehmen.

Strategiehaus VIVAWEST


Die Nachhaltigkeitsziele wurden im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements in ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsprogramm überführt, welches sich an dem Drei-Dimensionen-Modell der Corporate Social Responsibility (CSR) orientiert und deshalb in die drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales gegliedert ist. Im Nachhaltigkeitsprogramm sind die Ziele auf die erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen heruntergebrochen, welche seither konsequent fortentwickelt werden. Eine Priorisierung der Nachhaltigkeitsziele erfolgt nicht. Jedoch werden über die jährlich abgeleiteten Maßnahmen des Nachhaltigkeitsprogramms und der damit einhergehenden Allokation von Finanzmitteln Schwerpunkte gesetzt, die sich an den aktuellen Handlungsbedarfen orientieren.
Die konsequente Umsetzung von Maßnahmen gewährleisten die operativen Geschäftseinheiten und Funktionsbereiche. Der Umsetzungsstand des jeweiligen Nachhaltigkeitsprogramms wird jährlich transparent im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung veröffentlicht.

Vergleiche DNK Kriterium 3 und Bericht 2022 (Seite 3 f.).
Nachhaltigkeitsprogramm siehe Bericht 2022 (Seite 50-53).


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Als Wohnungsunternehmen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, bedeutet heute vor allem, bezahlbaren Wohnraum für alle Einkommensgruppen zu schaffen, die ambitionierten Ziele des Klimaschutzgesetzes zu erreichen und zugleich den wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen. Dabei bewegt sich VIVAWEST in einem Markt- und Wettbewerbsumfeld, das sich zunehmend dynamischer und differenzierter gestaltet. Die hohe Heterogenität des Wettbewerbsumfeldes und die steigenden regulatorischen Anforderungen machen sich hierbei fortlaufend bemerkbar. Im Berichtsjahr 2022 verschärfte sich durch den Ukrainekrieg die Energiekrise. Der verstärkte Anstieg der Zinsen und der Inflationsraten in Kombination mit der Verunsicherung auf den Energiemärkten – insbesondere der Gasmangellage und Gaspreisentwicklung – sowie den gestörten Lieferketten und einem weiterhin bestehenden Fachkräftemangel stellen Immobilienunternehmen vor ungewohnte Herausforderungen. Zudem wird die Wohnungswirtschaft von tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen geprägt, die vor allem auf fünf Megatrends zurückzuführen sind. Dies sind die „Energie- und Mobilitätswende“, der „Wertewandel“, die „Migration und Integration“, die „demografische Entwicklung“ sowie die „Digitalisierung“.

Bedingt durch die Energie- und Mobilitätswende, verstärkt durch die Auswirkungen der Energiekrise, wachsen vor allem in Bezug auf den Wohnungsbestand die Ansprüche an die Energieeffizienz, die Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) sowie an ein ressourcenschonendes Vorgehen. Im Zuge des Wertewandels gilt es, einem veränderten Konsumverhalten, einem höheren Gesundheitsbewusstsein und der Pluralisierung der Lebensstile gerecht zu werden. Durch die Migration steigen die Anforderungen an die Integration in den Quartieren. Sozialer Zusammenhalt in der Nachbarschaft trotz vielfältiger Kulturen und ein sicheres Quartiersumfeld sind zentrale Bestandteile für eine hohe Wohnzufriedenheit. Aber auch die demografische Entwicklung – geprägt durch Urbanisierung, Seniorisierung und Singularisierung – verlangt Anpassungen im Wohnungsbestand und in den Quartieren. Die fortschreitende Digitalisierung fordert Veränderungen im Denken und Handeln aufgrund des sich ändernden Informations- und Kommunikationsverhaltens sowohl der Kunden als auch der Beschäftigten. In diesem Zusammenhang bieten der gesellschaftliche Wandel und die damit einhergehenden veränderten Erwartungen und Bedarfe der Menschen unterschiedliche Chancen und Risiken, die den Ausgangspunkt für die strategischen Überlegungen von VIVAWEST darstellen. Den Handlungsrahmen bildet das im Zuge der Strategie VIVAWEST 2030 fortentwickelte und verabschiedete Strategiehaus.

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 1).

Weitere Ausführungen zu den gesamtwirtschaftlichen und wohnungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen können Sie dem Finanzbericht 2022 (2.2 Gesamtwirtschaftliche und wohnungswirtschaftliche Rahmenbedingungen, Seite 13 f.) entnehmen.

Die Geschäftstätigkeit von VIVAWEST hat vielfältige ökologische und soziale Auswirkungen auf das Geschäftsumfeld und wird stark durch die fünf Megatrends Energie- und Mobilitätswende, Wertewandel, Migration und Integration, demografische Entwicklung sowie Digitalisierung beeinflusst (Inside-out- und Outside-in-Perspektive). Die ökologische Verantwortung liegt vor allem in der Reduktion des Energieverbrauchs, der THG-Emissionen und des Ressourcenverbrauchs. Die soziale Verantwortung erfordert im Wesentlichen die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für alle Einkommensgruppen, die Entwicklung lebens- und liebenswerter Quartiere sowie die Sicherstellung interessanter und zukunftssicherer Arbeitsplätze.

Zur Bestimmung der Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen aus Sicht des Konzerns und der jeweiligen Stakeholder führt VIVAWEST alle zwei Jahre eine Wesentlichkeitsanalyse durch. Hierfür setzt VIVAWEST ein Verfahren unter Berücksichtigung wohnungswirtschaftlicher und konzernspezifischer Besonderheiten ein, in dem ausgewählte Experten im Konzern mit einem engen Bezug zu den Stakeholdern zur Relevanz unterschiedlicher Nachhaltigkeitskriterien befragt werden. Im Zuge dessen finden die unterschiedlichen Geschäftstätigkeiten der Segmente Immobilien und Immobiliendienstleistungen Beachtung. Folglich fließen nicht nur die Kriterien des wohnungswirtschaftlich geprägten Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) in das Bewertungsverfahren ein, sondern auch ausgewählte Standards aus der Global Reporting Initiative (GRI) und weitere unternehmensspezifische Nachhaltigkeitsthemen.

Im Sinne des Zwei-Jahres-Rhythmus wurde die Wesentlichkeitsanalyse im Berichtsjahr erneut durchgeführt. Unter Berücksichtigung der wohnungswirtschaftlichen und konzernspezifischen Besonderheiten konnten insgesamt 37 Kriterien systematisch abgeleitet und hinsichtlich ihrer Wesentlichkeit bewertet werden. Davon wurden 36 Kriterien als wesentlich eingeordnet. Lediglich das Kriterium „Parteispenden“ wurde für VIVAWEST als nicht wesentlich eingestuft. Aufgrund von zentralen Anforderungen wird aber auch dieses Kriterium in der Berichterstattung aufgeführt. 

Die Darstellung der Entwicklung von VIVAWEST in Bezug auf diese Nachhaltigkeitskriterien und damit verbundene soziale und ökologische Chancen und Risiken ist Teil der jährlichen Berichterstattung und damit Gegenstand der Ausführungen zu den Nachhaltigkeitskriterien und deren Leistungsindikatoren. Schlussfolgerungen, die sich daraus ergeben, werden in der Organisation über unterschiedliche Managementsysteme und -ansätze und/oder das Nachhaltigkeitsprogramm aufgegriffen.

Ergänzend dazu verfügt VIVAWEST über ein umfassendes Risiko- und Chancenmanagementsystem, das wesentliche oder bestandsgefährdende Entwicklungen frühzeitig erkennt und adäquate Steuerungsmaßnahmen auslöst. Ausgehend von dem Grundverständnis, dass unternehmerische Tätigkeit untrennbar mit dem Eingehen von Risiken verbunden ist, folgt der Konzern einer auf Sicherheit bedachten Risikopolitik, die das Eingehen von existenzbedrohenden Risiken sowie von Risiken jenseits des nachhaltigen Geschäftsmodells untersagt. Die Förderung der Risikokultur und einer offenen Kommunikation von Chancen und Risiken bildet dabei einen wichtigen Baustein, um auf allen Konzernebenen einen bewussten und zielorientierten Umgang mit Chancen und Risiken sicherzustellen. Der Risikomanagementprozess umfasst den Regelkreis der Risikoidentifikation, der Risikoanalyse und -bewertung, der Risikosteuerung, der Risikoüberwachung sowie der Risikoberichterstattung.

Die Einschätzung der Risikolage sowohl unter dem anhaltenden Einfluss der Coronapandemie als insbesondere auch vor dem Hintergrund der negativen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat keine gänzlich neuartigen Risiken hervorgebracht, sodass die Gesamtbeurteilung der Risikolage weitgehend unverändert ist. In der Gesamtbewertung und in Anbetracht der bestehenden hohen Risikotragfähigkeit des Konzerns sind keine gravierenden oder gar bestandsgefährdenden Risiken für den Konzern erkennbar. Eine detaillierte Beschreibung des Risikomanagements bei VIVAWEST ist im Finanzbericht 2022 dargestellt.

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 6 f.).

Ergänzend beschreibt VIVAWEST unter Anwendung des internen Risiko- und Chancenmanagementsystems im Finanzbericht 2022 die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung (siehe Seite 32 ff.).


Einschätzung der Relevanz von Nachhaltigkeitskriterien für VIVAWEST


A Ökonomie
A1
Wirtschaftliche Entwicklung
A2 Bestandsentwicklung
A3 Mietenentwicklung
A4 Beschaffung
A5 Finanzierung

B Ökologie
B1 Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen
B2 Abfallaufkommen
B3 Biodiversität
B4 Energieverbrauch außerhalb der Organisation
B5 Energieverbrauch innerhalb der Organisation
B6 THG-Emissionen im Gebäudebestand
B7 CO2-Emissionen im Fuhrpark
B8 Innovations- und Produktmanagement 

C Soziales: Arbeitgeberattraktivität
C1 Mitarbeitervielfalt
C2 Beruf und Familie
C3 Gleichbehandlung
C4 Fort- und Weiterbildung
C5 Ausbildung
C6 Führungskräfteentwicklung
C7 Gesundheitsförderung
C8 Arbeitssicherheit
C9 Anreizsysteme
C10 Arbeitnehmerrechte
C11 Mitarbeiterfluktuation

D Soziales: Kunden und Gesellschaft
D1 Nebenkosten
D2 Kundengesundheit und -sicherheit
D3 Kundenzufriedenheit und -bindung
D4 Schutz der Privatsphäre des Kunden
D5 Mieterstruktur
D6 Entwicklung von Quartieren 
D7 Gesellschaftliches Engagement

E Soziales: Compliance und Politik
E1 Korruptionsbekämpfung
E2 Korruptionsfälle und Bußgelder
E3 Menschenrechte in der Lieferkette
E4 Menschenrechtsverstöße
E5 Mitgliedschaften
E6 Parteispenden

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 9).

Die Darstellung der Entwicklung von VIVAWEST in Bezug auf diese Nachhaltigkeitskriterien und damit verbundene soziale und ökologische Chancen und Risiken ist Teil der jährlichen Berichterstattung und damit Gegenstand der nachfolgenden Ausführungen zu den Nachhaltigkeitskriterien und deren Leistungsindikatoren. Schlussfolgerungen, die sich daraus ergeben, werden in der Organisation über unterschiedliche Managementsysteme und -ansätze und/oder das Nachhaltigkeitsprogramm aufgegriffen.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Bereits im Jahr 2016 wurden klare Nachhaltigkeitsziele entlang der drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales erarbeitet, welche vor dem Hintergrund der erhöhten Anforderungen des Klimaschutzes im Zuge der Strategie VIVAWEST 2030 einer kritischen Prüfung unterzogen und insbesondere mit Blick auf die herzustellende Klimaneutralität konkretisiert wurden.

Ökonomische Ziele
  • Wertsteigerung des Konzerns durch zielgerichtete Allokation der Investitionsmittel
  • Sicherstellung einer kontinuierlich positiven Ergebnisentwicklung
Ökologische Ziele
  • Schaffung eines klimaneutralen Gebäudebestandes bis zum Jahr 2045
  • Erprobung innovativer Produkte, Verfahren und Technologien zur umweltfreundlicheren Bestandsbewirtschaftung
  • Überführung des operativen Geschäftsbetriebs in die Klimaneutralität
Soziale Ziele
  • Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum sowie Steigerung der Kundenzufriedenheit und Kundenbindung
  • Fortführung des gesellschaftlichen Engagements
  • Sicherstellung einer hohen Arbeitgeberattraktivität für derzeitige und neue Beschäftigte
Zur Verwirklichung einer weltweit nachhaltigen Gesellschaft wurden im Jahr 2015 die Sustainable Development Goals (SDGs) durch die Vereinten Nationen (UN) im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet. Die insgesamt 17 Ziele mit 169 Unterzielen wurden entlang der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – entwickelt und bieten einen Orientierungsrahmen für die globalen Herausforderungen. Um diese ambitionierten Ziele erreichen zu können, muss jeder Einzelne in der Gesellschaft seinen Beitrag dazu leisten. Mit dem nachhaltigen wohnungswirtschaftlichen Geschäftsmodell, den klar definierten Nachhaltigkeitszielen und einem konkreten Nachhaltigkeitsprogramm erbringt VIVAWEST fortlaufend einen wertvollen Beitrag. Um die für VIVAWEST wesentlichen SDGs zu identifizieren, wurde im Jahr 2022 eine umfassende Untersuchung im Zuge der Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Dabei wurden fünf der 17 Ziele identifiziert, auf die durch die eigene Geschäftstätigkeit ein wesentlicher Einfluss genommen werden kann und wird.

Geschlechtergleichheit
VIVAWEST positioniert sich deutlich zur Gleichstellung der Beschäftigten, Stellenbewerber, Kunden und Geschäftspartner, welche unabhängig vom Geschlecht, von der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, vom Alter oder von der sexuellen Identität weder zu benachteiligen oder zu begünstigen sind. Zur Förderung der Geschlechtergleichheit werden neben der Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen über Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen Prozesse zur Chancengleichheit, zur angemessenen Bezahlung, zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur flexiblen Arbeitszeit- und Arbeitsortgestaltung festgelegt. Darüber hinaus engagiert sich VIVAWEST aktiv dafür, Frauen in Führungspositionen zu stärken.

Bezahlbare und saubere Energie
VIVAWEST will ihren Gebäudebestand sowie den Geschäftsbetrieb bis 2045 klimaneutral umgestalten. Neben der konsequenten Umstellung auf regenerative Energien muss der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Aus den deutlich erhöhten Anforderungen an den Klimaschutz ergibt sich jedoch ein verschärfter Zielkonflikt. Es gilt, sich dieser ökologischen Verantwortung zu stellen und sie mit Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit zu vereinen. Neben der Sicherstellung der Sozialverträglichkeit energetischer Maßnahmen ist es zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zwingend erforderlich, die Energiekostenentwicklung für die Mieter zu dämpfen. Wie VIVAWEST das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreichen will, ist in der Klimaschutzstrategie festgeschrieben.

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Das wohnungswirtschaftliche, auf Langfristigkeit ausgerichtete Geschäftsmodell von VIVAWEST ist geprägt von ökonomischer Effektivität und Effizienz. Die wesentlichen ökonomischen Ziele sind die Sicherstellung einer kontinuierlich positiven Ergebnisentwicklung sowie die Wertsteigerung des Konzerns durch zielgerichtete Allokation der Investitionsmittel. Im Zuge der Umsetzung gilt es die Interessen der Belegschaft, welche über Betriebsräte und die IGBCE vertreten werden, zu berücksichtigen. Zur Achtung der Menschenrechte orientiert sich VIVAWEST an den gesetzlichen Regelungen, dem eigenen Verhaltenskodex sowie den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes.

Nachhaltige Städte und Gemeinden
Für VIVAWEST als sozial verantwortlich und nachhaltig agierendes Wohnungsunternehmen gehört es zur DNA, die Wohnquartiere in ihrem Wohnungsbestand aus einer ganzheitlichen Perspektive zu betrachten. Mit ihren Quartieren will VIVAWEST allen Einkommensgruppen eine hohe Wohn- und Lebensqualität in lebens- und liebenswerten Quartieren bieten. Im Zuge von Modernisierungen und Neubauvorhaben berücksichtigt VIVAWEST die Anforderungen aus der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden steigenden Nachfrage nach barrierearmem Wohnraum. VIVAWEST leistet über unterschiedliche Aktivitäten einen positiven Beitrag zum Gemeinwesen in den bewirtschafteten Quartieren und nimmt ihre Verantwortung als verlässlicher Partner vor Ort wahr. Darüber hinaus beteiligt sich die Vivawest Stiftung gGmbH an zahlreichen sozialen Projekten und Initiativen zur Stärkung der Nachbarschaften in den Quartieren.

Maßnahmen zum Klimaschutz
VIVAWEST ist sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst und richtet ihren Gebäudebestand im Sinne des nationalen Klimaschutzgesetzes bis zum Jahr 2045 auf die Erreichung der Klimaneutralität aus. Die drei größten Hebel zur Erreichung der Klimaneutralität stellen die Intensivierung der energetischen Modernisierung, die Dekarbonisierung der Energieversorgung sowie die Erstellung energieeffizienter Neubauten dar. Darüber hinaus beschäftigt sich VIVAWEST sehr intensiv mit der Konzeptionierung dezentraler Energieversorgungskonzepte. Ergänzend werden Maßnahmen zur Sicherstellung eines optimierten Anlagenbetriebs für eine effiziente Energieversorgung umgesetzt und weiterentwickelt. Zudem kommt auch der Sensibilisierung der Mieter, ihr Verbrauchsverhalten im Sinne des Klimaschutzes zu verbessern, fortlaufend eine besondere Bedeutung zu. Die Realisierung eines klimaneutralen Gebäudebestandes kann letztlich jedoch nur gemeinsam mit anderen Sektoren und im Wesentlichen mit den Energieversorgern gelingen. Aus diesem Grund arbeitet VIVAWEST aktiv daran, auch für die Objekte mit einer gewerblichen Wärmelieferung die Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien langfristig sicherzustellen. Darüber hinaus beschäftigt sich VIVAWEST mit vielfältigen Maßnahmen zur Ressourcenschonung.

Informationen zur Verantwortung und Kontrolle können Sie den DNK-Kriterien 5 und 7 entnehmen.

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 4).
Nachhaltigkeitsprogramm (siehe Seiten 50-53) im Bericht 2022.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Im Segment Immobilien nimmt der Konzern alle branchenüblichen Wertschöpfungsstufen wahr, die einer aktiven Bewirtschaftung von Wohnimmobilien zuzuordnen sind. Im Kerngeschäftsfeld Bestandsmanagement steht die langfristige Bewirtschaftung von Wohngebäuden zur Generierung dauerhafter und stabiler Mieterlöse im Fokus der unternehmerischen Aktivitäten. Durch gezielte Erwerbe und Verkäufe von Wohnungen sowie durch attraktive Neubauprojekte und Modernisierungsmaßnahmen unter anderem zur Steigerung der Energieeffizienz wird im Geschäftsfeld Bestandsentwicklung sichergestellt, dass die Struktur sowie die Qualität des Immobilienportfolios fortlaufend verbessert werden und dadurch dessen Wert kontinuierlich gesteigert wird. Im Vergleich zu vielen Wettbewerbern verfügt VIVAWEST über eigene technische Bereiche und erbringt im Zusammenhang mit Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen erhebliche Leistungen über alle wesentlichen Leistungsphasen der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) hinweg. Zur Sicherstellung der Einhaltung ökologischer und gesundheitlicher Anforderungen an die zu verwendenden Materialien stehen allen Planern und Bauleitern im Konzern ein Baustoff- sowie ein Bauteilkatalog online zur Verfügung, deren Inhalte auch in die Ausschreibungsunterlagen übernommen werden.

Darüber hinaus bietet VIVAWEST über konzerneigene Gesellschaften wohnungsnahe Dienstleistungen in den vier Geschäftsfeldern Grünflächenmanagement, Handwerksdienstleistungen, Multimediaversorgung sowie Mess- und Abrechnungsdienste an. Hierdurch ist VIVAWEST im Vergleich zu vielen Wettbewerbern nicht nur in der Lage, ihren Mietern die wesentlichen Leistungen rund um das Wohnen aus einer Hand anzubieten, sondern kann auch – bedingt durch die höhere Wertschöpfungstiefe – den Qualitätsansprüchen der Kunden in besonderer Weise Rechnung tragen.

VIVAWEST ist regional tätig und arbeitet in den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen vor allem mit regionalen Partnern zusammen. Zur Sicherstellung einer effektiven und qualitätsbewussten Beschaffung verfügt VIVAWEST über ein Lieferantenmanagementsystem. In diesem werden bei der Auswahl der Lieferanten und Geschäftspartner auch soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt, zu deren Einhaltung sich die Lieferanten und Geschäftspartner über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) verpflichten müssen. Ergänzend steht VIVAWEST mit ihren Lieferanten und Geschäftspartnern in regelmäßigem Kontakt und gibt Anforderungen in persönlichen Gesprächen und durch verpflichtende Bestandteile in Verträgen an sie weiter. Im Falle des Bekanntwerdens von erwiesenen Verstößen durch einen Lieferanten oder Geschäftspartner würde die Geschäftsbeziehung mit sofortiger Wirkung von VIVAWEST beendet werden. Darüber hinaus arbeitet VIVAWEST mit diversen Geschäfts- und Kooperationspartnern ebenso wie Wettbewerbern im Zuge des Innovations- und Produktmanagements zusammen. In diesem Kontext spielen – wie unter Kriterium 10 beschrieben – ökologische und soziale Themen ebenfalls eine wichtige Rolle. Bislang sind VIVAWEST keine negativen ökologischen oder sozialen Auswirkungen in den einzelnen Wertschöpfungsstufen bekannt. Im Sinne der für VIVAWEST ab dem 1. Januar 2024 geltenden Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) und der daraus resultierenden Auswirkungen für den Konzern wurden bereits verschiedene Maßnahmen frühzeitig erfüllt oder befinden sich in der Umsetzung. Weitere Informationen hierzu sind unter 17. Menschenrechte aufgeführt.

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 15).

Die Nachhaltigkeitsaspekte, die sowohl aus Stakeholder-Sicht als auch aus Sicht von VIVAWEST unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen als wesentlich identifiziert wurden, werden im DNK-Kriterium 2 (Wesentlichkeitsanalyse) dargestellt.



Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4