Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.
Als produzierendes Unternehmen und öffentlicher Auftraggeber besteht unsere Wertschöpfungskette aus vier Stufen: Unsere eigene Beschaffung (Lieferkette); die Entwicklung, Produktion und Administration (Wertschöpfung im Unternehmen); die Nutzung beim Endverbraucher sowie die Entsorgung der materiellen Produkte nach ihrer Nutzung:
Vorgelagerte Lieferkette Als öffentlicher Auftraggeber beachten wir das geltende europäische Vergaberecht und behandeln Geschäftspartner aus anderen europäischen Ländern und deutsche Bewerber gleichberechtigt. Wir bauen in der Beschaffung somit konsequent auf Grundsätze der Transparenz, der Nichtdiskriminierung und des fairen Wettbewerbs.
Die wesentlichen Herausforderungen in unserer vorgelagerten Lieferkette liegen vor allem in den möglichen (sozial) prekären und umweltschädlichen Herstellungsprozessen unserer Roh- und Hilfsstoffe. Um solchen Auswirkungen vorzubeugen, verlangen wir über unsere Einkaufsrichtlinie neben wirtschaftlichen, qualitativen und technischen auch sozio-ökologische Mindeststandards von unseren Lieferanten. So unterliegt die Beschaffung von Gefahrstoffen und wassergefährdenden Stoffen einem streng geregelten Prozess. Zudem müssen ausgewählte Lieferanten – seit 2019 auch IT-Dienstleister – Auskunft über die Implementierung von Managementsystemen im Bereich Arbeitsschutz, Umwelt und Energiemanagement geben.
Bei IT-Produkten prüft die Bundesdruckerei-Gruppe die Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit und Ergonomie. Bei der Beschaffung von Maschinen und Anlagen werden zusätzlich die jeweils geltenden Rechtsvorschriften für Arbeitssicherheit und Umweltschutz bewertet. Vor dem Einsatz von Agenten und Handelsvertretern werden entsprechende Compliance-Prüfungen durchgeführt (s. Kriterium 20).
Wertschöpfung im UnternehmenEntwicklung: Innovationen sind ein Kernbestandteil unserer Geschäftstätigkeit (s. Kriterium 10). Gemeinsam mit Experten aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen erforschen wir neue Themen rund um unsere digitale Gesellschaft. Dabei beschäftigen wir uns auch mit sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeitsthemen, z. B. dem Identitätsmanagement, den Entwicklungen hin zu Industrie 4.0 oder einem nachhaltigen bzw. kreislauffähigen Materialeinsatz. Unser Anspruch ist es, Nachhaltigkeitsaspekte von Anfang an in das Produktdesign aufzunehmen und die Produkte entlang ihres Lebenszyklus umwelt- und klimafreundlich zu gestalten.
Produktion: Die Herstellung unserer Produkte ist ressourcen- und energieintensiv und erzeugt Abfälle sowie Emissionen. Die Verwendung gefährlicher Chemikalien ist für einen Teil unserer Produkte (z. B. Banknoten, Pass und Ausweisdokumente) unvermeidbar. Daher setzt die Bundesdruckerei-Gruppe auf höchste Arbeitssicherheitsstandards und umweltschonende Technologien in der Produktion. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produktion ermitteln, bewerten und überwachen wir im Rahmen unseres intergrierten Managementsystems (s. Kriterium 12 und 14). Für den ordnungsgemäßen Transport optimieren wir zudem die notwendigen Verpackungen fortlaufend hinsichtlich ökologischer und wirtschaftlicher Kriterien.
Administration: In unseren administrativen Bereichen achten wir ebenfalls auf Nachhaltigkeitsaspekte. Neben einem möglichst ressourceneffizienten Bürobetrieb, stehen umfängliche Videokonferenzräume und Kommunikationslösungen zur Verfügung, die z. B. die Anzahl der notwendigen Dienstreisen vermindern. Für nicht vermeidbare Dienstreisen erfassen wir die entstandenen Emissionen und kompensieren diese. Zudem fördern wir in unserer Flotte besonders emissionsarme Fahrzeuge.
Nutzung beim Endverbraucher: Durch unsere Produkte ermöglichen wir es unseren Kunden, digitale Prozesse sicherer und effizienter zu gestalten und so den Ressourcenverbrauch und Emissionen zu senken. Durch die Förderung von IT-Sicherheit, der sicheren Maschinenkommunikation oder der Bereitstellung von Zertifikaten und Services für sicheres mobiles Arbeiten minimieren wir sowohl wirtschaftliche als auch sozio-ökologische Risiken in Behörden und Organisationen.
Entsorgung und Verwertung: Die Bundesdruckerei-Gruppe ist sich bewusst, dass durch die Schnelllebigkeit von Technologien und Tools immer mehr „Elektroschrott“ entsteht und hat daher den Anspruch, langlebige Produkte zu entwickeln und zu produzieren. Nach ihrer Nutzung wird ein Großteil der materiellen Produkte zu uns zurückgeführt, damit wir diese idealerweise fachgerecht verwerten oder aber ordnungsgemäß vernichten können.