Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.
Wir übernehmen Verantwortung in unseren Wertschöpfungsketten, indem wir Veränderungen gezielt an jenen Punkten anstoßen, wo diese am dringlichsten sind. Aufgrund unseres Geschäftsmodells betrifft dies vor allem den Anbau und die Verarbeitung von Kaffee, Baumwolle und Holz.
Wertschöpfungskette KaffeeFür unsere Kaffees verwenden wir die besten Bohnen der hochwertigen Arabica-Kaffeepflanzen. Angebaut werden die Bohnen im sogenannten Kaffeegürtel entlang des Äquators in Süd- und Mittelamerika, Afrika und Asien – zumeist in Entwicklungs- und Schwellenländen. Eine Besonderheit des Kaffeesektors ist der hohe Anteil von Kleinfarmern unter den Produzenten. Vielen fehlen Fachkenntnisse über schonende Anbaumethoden, die verhindern, dass die Böden langfristig unfruchtbar werden. Die Folge: Ihre Erträge sinken und die Qualität des Rohkaffees leidet.
Unser Konzept zur nachhaltigen Entwicklung des Kaffeesektors setzt bei den Kleinfarmern an. Wir unterstützen sie insbesondere dabei, die Qualität der Rohkaffees zu sichern und ihre Erträge zu erhöhen. Nur so werden sie mittelfristig in der Lage sein, ihre Betriebe auf zukunftsfähigere Anbaumethoden umzustellen. Um dies zu erreichen, engagieren wir uns durch
- Schulungen von Kleinfarmern im Rahmen unseres Qualifizierungsprogramms Tchibo Joint Forces!®,
- die zunehmende Beschaffung von validierten und zertifizierten Rohkaffees nach anerkannten Standards sowie
- branchenübergreifende Kooperationen zur Lösung struktureller Herausforderungen.
Wertschöpfungskette Kaffee / Strategie & SteuerungWertschöpfungskette GebrauchsartikelUnsere Gebrauchsartikel werden in Produktionsstätten unseres globalen Lieferantennetzwerks hergestellt, vor allem in Asien und Europa. Schwellen- und Entwicklungsländer haben im Zuge der Globalisierung arbeitsteilige und arbeitsintensive Industrien aufgebaut. Große Stückzahlen werden in Deutschland nicht mehr produziert. Daher kommt ein hoher Anteil der gefertigten Konsumgüter aus China und anderen Ländern Asiens. Vor allem junge Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern finden in den Industriebetrieben Arbeit und verbessern damit ihre beruflichen wie privaten Perspektiven. Die Industrialisierung bringt aber auch soziale, ökologische und politische Herausforderungen mit sich: Fabrikarbeiter sind häufig unzureichend vor Unfallrisiken geschützt, ihre Löhne reichen oft nicht aus, um sie und ihre Familien zu ernähren, die Produktionsprozesse belasten die Umwelt. Zugleich mangelt es häufig an Transparenz und der Möglichkeit, höhere soziale und ökologische Standards politisch durchzusetzen.
Als verantwortungsvoller Auftraggeber engagieren wir uns deshalb für eine nachhaltigere Gestaltung der Wertschöpfungsketten. Dabei konzentrieren wir uns auf jene Bereiche, in denen unsere Auswirkungen auf Mensch und Umwelt am größten sind und wo wir gleichzeitig am meisten Einfluss ausüben können:
- verantwortungsvolle Geschäftspraktiken gemeinsam mit Stakeholdern umsetzen
- Rohstoffe und Materialien schrittweise aus verantwortlichen Quellen beziehen
- Arbeits- und Umweltbedingungen an den Produktionsstandorten dauerhaft verbessern
- strukturelle Herausforderungen durch branchenübergreifende Allianzen angehen
Wertschöpfungskette Gebrauchsartikel / Strategie & Steuerung
Die Wertschöpfungskette eines Gebrauchsartikels umfasst in der Regel viele Stationen weltweit. In dieser globalen Kette können wir als Handelsunternehmen Verstöße nicht ausschließen. Aber wir können sie identifizieren und systematisch daran arbeiten, sie zu minimieren. Dafür haben wir ein Risikomanagement entlang der Wertschöpfungsketten entwickelt, wie es auch die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen vorsehen.
Grundlage für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten bildet der Tchibo Social and Environmental Code of Conduct (SCoC). Die Anforderungen des SCoC überprüfen wir bei neuen Lieferanten und Produzenten immer vor Auftragsvergabe. Nur wenn die Fabriken die Audits bestehen, nehmen wir sie in unser Lieferantenportfolio auf. Auf übergeordneter Ebene analysieren wir zudem die Lage und die Risiken in den Ländern, in denen wir produzieren lassen oder produzieren lassen möchten. Außerdem priorisieren wir die Fabriken hinsichtlich der Einhaltung von Menschenrechten und der Dialogkultur zwischen Managern und Beschäftigten. Die Ergebnisse dieser Analysen fließen in die Einkaufsstrategie ein.