1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich insbesondere an den UN Sustainable Development Goals und den ILO Kernarbeitsnormen, berücksichtigt aber auch den aktuellen Kenntnisstand der Science-based-targets und die Ergebnisse einer umfangreichen Stakeholder- und Wesentlichkeitsanalyse.

Die strategische Analyse unserer Geschäftstätigkeit hat wesentliche Handlungsfelder aufgezeigt, die in unserer Nachhaltigkeitsstrategie priorisiert adressiert werden:
Insbesondere die Leistungserbringung für unsere Kunden verursacht durch den intensiven Materialeinsatz und die kurze Lebens- und Nutzungsdauer einen großen ökologischen Fußabdruck. Retail-Kampagnen werden oft für einen Zeitraum von wenigen Wochen erstellt und danach direkt entsorgt. Dies verursacht neben einem hohen Ressourcenverbrauch (insbesondere Folien, Pappe, Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Acrylglas, Hartschaumplatten, Stoffdrucke) auch große Abfallmengen, was zu einem beträchtlichen CO2-Fußabdruck führt. Auch in unseren Büros werden Ressourcen verbraucht, deren Einsatz optimiert werden kann. Insbesondere die Reisetätigkeit unserer Mitarbeiter ist ein wesentlicher Hebel zur Reduktion von CO2-Emissionen. Zudem sind die Mitarbeiter als „kreative Köpfe“ des Unternehmens ein zentraler Erfolgsfaktor für die LIGANOVA GmbH und ihre Zufriedenheit, Qualifikation und Gesundheit deshalb ein wesentlicher Aspekt unseres Nachhaltigkeitsengagements.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Retail-Kampagnen haben generell einen großen ökologischen Fußabdruck: sie haben einen hohen Ressourcenverbrauch und verursachen durch ihre kurze Lebensdauer große Abfallmengen und entlang ihres Lebenszyklus viele CO2-Emissionen. Insbesondere von der Verknappung nicht erneuerbarer Ressourcen und der zunehmenden Regulierung von Abfall und CO2-Emissionen ist unsere Branche direkt betroffen. Durch verschiedene Maßnahmen entlang des gesamten Lebenszyklus von Design, über Prototyping, Serienproduktion, Verpackung, Logistik, Installation der Kampagnen, Nutzung, bis hin zum End-of-Life Treatment kann der ökologische Impact der Kampagnen optimiert werden. Innovationen wie biobasierte Kunststoffe und die zunehmende Entwicklung umweltfreundlicher Materialien sind hier signifikante Stellschrauben.  Zudem haben der Ressourcenverbrauch in unseren Büros und die nationalen und internationalen Dienstreisen zu unseren Kunden und Lieferanten einen negativen Effekt auf die Umwelt.

In der steigenden Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Nachhaltigkeit sehen wir eine große Chance. Internationale Markenunternehmen reagieren auf diese Marktveränderungen und zeigen eine zunehmende Offenheit, soziale und ökologische Aspekte bei ihren Retail-Kampagnen mitzudenken. Durch eine transparente Kommunikation der ökologischen Auswirkungen der Kampagnen wollen wir unsere Kunden zunehmend für ökologische Themen sensibilisieren. Mit dem Angebot nachhaltiger und CO2-armer Retail-Kampagnen können und wollen wir unsere Kunden bei der Erreichung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Da unsere Kunden international renommierte Marken mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit sind, ergibt sich darüber auch ein erheblicher Multiplikatoreneffekt, die breite Öffentlichkeit für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.

Auch wenn sich unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen potenziell positiv auf unsere zukünftige Auftragslage auswirken, besteht dennoch das Risiko, dass weiterhin bei der Wahl von Retail-Kampagnen klassische Entscheidungsfaktoren wie Preis, Zeit und Qualität dominieren.

In gesellschaftlicher Hinsicht stehen insbesondere unsere Mitarbeiter und Lieferanten im Fokus unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten. Als kreative Dienstleistungsagentur sind motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter unsere wertvollste Ressource. Der Fachkräftemangel ist auch für uns ein Risiko, dem wir durch eine zeitgemäße Unternehmenskultur, moderne Arbeitszeitmodelle und lebenslanges Lernen entgegenwirken wollen.

Für die Produktion unserer Kampagnen arbeiten wir weltweit mit ausgewählten Lieferanten zusammen. Gemeinsam mit unseren Lieferanten ökologische und soziale Standards zu etablieren, betrachten wir als große Chance für die Verbesserung unserer Produkte. Jedoch besteht immer das Risiko, dass Versäumnisse bei Lieferanten nicht sofort aufgedeckt werden. Die Sicherstellung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie die Einhaltung von Menschenrechten haben für uns dabei oberste Priorität.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Im Zuge der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie haben wir für alle relevanten Handlungsfelder strategische und operative Ziele formuliert. Kurzfristig werden insbesondere die unternehmensinternen Prozesse, insbesondere in der Organisation und in den Büros, optimiert. Mittel- und langfristig werden strategische Themen wie die CO2-Reduktion und Ressourcenschonung der Kampagnen priorisiert, da über sie der größte Nachhaltigkeitsbeitrag geleistet werden kann. Die Priorisierung der Ziele wurde anhand der Machbarkeit, aber insbesondere anhand der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse und Stakeholderbefragung vorgenommen.

Die Überwachung der Nachhaltigkeitsziele erfolgt einerseits durch den zuständigen Unternehmensbereich, andererseits durch das zentrale Nachhaltigkeitsteam. Aktuell arbeiten wir an vielen Stellen an Datenerfassungs- und Berechnungsprozessen, um die Fortschritte bei der Zielerreichung überwachen zu können.   Gemäß unserer Nachhaltigkeitsstrategie 2025 haben wir uns u.a. folgende Ziele gesetzt: Unsere Ziele und Maßnahmen sollen einen konkreten Beitrag zu den UN Sustainable Development Goals leisten. Ziel 12 „Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen“ und Ziel 8 „Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit für Alle“ sind direkt von unseren Maßnahmen im Kerngeschäft betroffen. Durch Optimierungen in unserer Leistungserbringung und in unseren Geschäftsablaufen wollen wir zudem so substanziell wie möglich zu Ziel 13 „Sofortmaßnahmen ergreifen, um den Klimawandel zu stoppen“ beitragen. Insbesondere die Ziele 3 „Gesundes Leben für Alle“, 4 „Bildung für Alle“ und 5 „Gleichstellung der Geschlechter“ sind unsere Orientierung für den Umgang mit unseren Mitarbeitern und die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Durch die Involvierung vieler Akteure ist unsere Wertschöpfungskette sehr komplex. Nach der Design- und Konzeptionsphase arbeiten wir weltweit mit Lieferanten und Produktionsstätten zusammen, um unsere Konzepte zu realisieren. Nach der Fertigstellung werden unsere Retail-Kampagnen international platziert, um in den Geschäften unserer Kunden für einen definierten Zeitraum die Kundenansprache zu fördern. Danach erfolgt in aller Regel die Entsorgung der Kampagnen.

Bereits durch das Design werden viele Parameter festgelegt, die Auswirkungen auf spätere Lebenszyklusphasen (beispielsweise verwendete Materialien, die Verpackung oder den Transport) haben. Um unseren eigenen Ansprüchen und den Ansprüchen unserer Kunden gerecht zu werden, arbeiten wir in der Umsetzungsphase intensiv mit einem breiten Lieferantennetzwerk zusammen. Der Großteil unserer Materiallieferanten und Produzenten kommt aus Deutschland bzw. der EU. Bei ihnen achten wir stark auf Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und die Einhaltung von Umweltvorgaben. Viele unserer Lieferanten sind bereits nach der ISO 9001 und der ISO 14001 zertifiziert. Viele unserer Lieferanten können bereits FSC- oder PEFC-Zertifikate vorweisen. Bei unseren außereuropäischen Lieferanten stehen neben diesen Themen auch Menschenrechte im Fokus. Zur Einhaltung der Menschenrechte, der Beachtung von Umweltvorgaben und der Schaffung gesunder und sicherer Arbeitsplätze verpflichten sich unsere Lieferanten durch die Unterzeichnung unseres Supplier Code of Conducts. Dieser muss verpflichtend von allen unseren wiederkehrenden Lieferanten unterschrieben werden. In der Vergangenheit haben wir zudem in unregelmäßigen Abständen eine Selbstauskunft zu ökologischen und sozialen Kriterien von unseren Lieferanten angefordert. Das identifizierte Verbesserungspotenzial wollen wir nun mit einem maßgeschneiderten Lieferantenentwicklungsprogramm identifizieren, durch das unsere zentralen Lieferanten einen ausgezeichneten Nachhaltigkeitsstandard erreichen sollen. Die Auditierung unserer Lieferanten ist eines unserer zentralen Ziele, das bis 2025 stufenweise erreicht werden soll.

Bei dem internationalen Versand unserer Kampagnen arbeiten wir jetzt schon vorzugsweise mit CO2-neutralen Dienstleistern und umweltfreundlichen Speditionen zusammen, um Logistikemissionen weitgehend zu vermeiden.

Eine große Herausforderung in unserer Branche ist die Verwertung und Rückführung der Kampagnen. In der Regel können die maßgeschneiderten Kampagnen-Bestandteile nicht weiterverwendet und stofflich komplett recycelt werden, wodurch große Abfallmengen entstehen. Aktuell intensivieren wir unsere Kooperationen für nachhaltige End-of-Life-Lösungen und streben in den nächsten Jahren erste Pilotprojekte für zirkuläre Kampagnen mit ausgewählten Partnern an. Zudem sehen wir einen großen Hebel in der Verwendung alternativer Rohstoffe, beispielsweise biologisch abbaubarer oder komplett recycelbarer Materialien, um anfallende Abfallmengen zu reduzieren. Wir sind aktiv auf der Suche nach umweltfreundlicheren Alternativen, ökologischen Materialinnovationen und neuen Fertigungstechniken. Dafür findet bereits ein intensiver Dialog mit existierenden Lieferanten und potenziellen Partnern statt.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4