Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.
Die Aktivitäten und Dienstleistungen von Help gehen zielgerichtet die bekannten
sozialen bzw. ökologischen Probleme (siehe Ausführungen im Kriterium 2 Wesentlichkeit) in Entwicklungsländern an, mit positiven Folgewirkungen für die von Not betroffenen Menschen vor Ort und für die Umwelt.
Die Stufen der Dienstleistungen in der Wertschöpfungskette sind je nach Sektorfeld unterschiedlich.
Sofort- und Nothilfe
Kommt es zu einer Katastrophe, reagiert Help umgehend. Je nach Bedarf wird mit den vorhanden lokalen Strukturen / Partnern kooperiert oder geht ein Emergency-Team bestehend aus Fachkräften in die Krisenregion. In enger Kooperation mit unseren Bündnispartnern von Aktion Deutschland Hilft und den lokalen Partnerorganisationen stimmen wir die Nothilfe-Einsätze ab und finden so die wirkungsvollsten Maßnahmen. Wir versorgen die Betroffenen nach Bedarf mit Lebensmitteln, Wasser Hygieneartikeln oder Werkzeug. Nach unserem Prinzip der "Hilfe zur Selbsthilfe" lassen wir die Menschen nach einer Katastrophe nicht allein. Wir begleiten sie so lange, bis sie sich wieder selbst versorgen können.
Existenzsicherung/Einkommen
Help-Projekte im Bereich Einkommen berücksichtigen immer die lokalen Voraussetzungen und werden gemeinsam mit den Menschen geplant. Wir engagieren uns u.a. beim Aufbau und der Unterstützung von Kleinbetrieben. Unser Ziel ist es, die Unternehmen langfristig zu etablieren, damit die Menschen davon ihren Lebensunterhalt finanzieren können und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Darüber hinaus bieten wir Schulungen an, in denen wir beispielsweise über die Abläufe bei Existenzgründungen informieren.
Flüchtlingshilfe
Help engagiert sich in vielen Ländern für Flüchtlinge. Dabei helfen wir den Menschen nicht nur direkt, sondern bekämpfen vor allem auch die Fluchtursachen. In akuten Situationen leisten wir Nothilfe und versorgen die Flüchtlinge zum Beispiel mit Nahrung, Wasser und Medikamenten, zum Teil aber auch durch juristische und psychosoziale Unterstützung.
Gesundheit
Unser Ziel besteht in der nachhaltigen Verbesserung von gesundheitlichen Standards: Wir sorgen für sauberes Trinkwasser, implementieren Hygieneprogramme und fördern Gesundheitseinrichtungen und Zugang zu diesen.
Ernährungssicherung, durch Förderung einer Nachhaltigen Landwirtschaft
Nachhaltigkeit in der Ernährungssicherung bedeutet für Help, den Blick auf unterschiedliche Faktoren zu richten:
- ertragssteigernde, nachhaltige und umweltverträgliche Anbaumethoden zu vermitteln
- eine funktionierende Infrastruktur zu schaffen
- Marktzugang stärken und Kooperativen zu fördern
- Bewässerungsmöglichkeiten, Saatgut, Gewächshäuser, Düngemittel, landwirtschaftliche Geräte und Maschinen bereitzustellen
Wasser
Help verbessert die Trinkwasser-Versorgung für Menschen weltweit und nimmt sich dem Bau von dringend benötigten sanitären Anlagen an. Gemeinsam mit den Betroffenen entwickeln wir ein Konzept, wie wir ihre Region am effektivsten nachhaltig mit Wasser versorgen können. Wir helfen durch:
- Bau von Brunnen
- Bau von Staudämmen und Auffangbecken
- Verteilung von Wasserfiltern
- Errichtung von solarbetriebenen Wasserpumpen
- Bereitstellung von Wassertanks in Notfällen
- Errichtung von Latrinen
- Schulungen zum Thema Hygiene-Standards
- Ausbildungen in Bau und der Wartung
Bildung
Bildung ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft und schafft Chancen auf Arbeit, Einkommen und ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. In erster Linie fördert Help Berufsausbildungen. Getreu unserem Motto der Hilfe zur Selbsthilfe schulen wir außerdem die Menschen in von Katastrophen betroffenen Regionen in den Bereichen Hygiene und erdbebensicherem Bauen. Darüber hinaus bauen und reparieren wir Schulen und Ausbildungszentren. Wir statten Schulen mit Sanitäranlagen, Tafeln sowie Schreibtischen aus und verteilen Schulmaterialien, damit Kinder und Jugendliche angemessen lernen können.
Wiederaufbau und Katastrophenvorsorge
Für Help bedeutet Wiederaufbau nicht nur, das Alte wieder herzurichten, sondern in der Bauweise vorbeugende Maßnahmen zu treffen, damit der Schaden im Falle einer weiteren Katastrophe verringert oder sogar verhindert wird. So führt Help stabilere Bautechniken ein, damit die Gebäude einem Erdbeben standhalten. Wir bauen Schutzwälle und Deiche in Überflutungsgebieten, um Überschwemmungen zu verhindern. Durch unsere vielfältigen Maßnahmen arbeiten wir daran die Auswirkungen zukünftiger Katastrophen abzuschwächen, wie beispielsweise wassersparende Techniken und Infrastruktur bei Dürren oder durch die Ausbildung von lokalen Vorsorge- und Katstrophenschutzkomitees. Help unterstützt die Betroffenen, indem wir sie beispielsweise in Bautechniken und in der Produktion von hochwertigem Baumaterial schulen, damit sie diese bei weiteren Bauprojekten selbst einsetzen – ganz im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe".
Umweltschutz
Bei Help gehen Umweltschutz und Entwicklungszusammenarbeit Hand in Hand. In unseren weltweiten Hilfsprojekten fördern wir verstärkt klimafreundliche Strategien und Technologien, um Menschen und Umwelt nachhaltig zu helfen. Angefangen bei solarbetriebenen Brunnen, über ressourcenschonende und nachhaltige Agrarwirtschaft bis hin zu Urban Gardening. Help bezieht die lokale Bevölkerung in alle Prozesse mit ein, damit sie sich an die verändernden Klimabedingungen anpassen können. Teil der Programme sind Schulungen zur effizienten Nutzung von Ressourcen und und der Einsatz von erneuerbaren Energien, Recyclingsystemen und Mülltrennung.
Beschaffung
Sektorübergreifend gilt für die Beschaffung: Der Einkauf von Materialien und der Versand für die Hilfsprojekte erfolgt mit Priorität aus ökologischen und sozial-ökonomischen Gründen lokal im Land selbst. Falls dies nicht möglich ist, erfolgt die Beschaffung nach Möglichkeit in Nachbarländern. Menschenrechtliche Aspekte der Beschaffung sind im Kriterium 17 erörtert.
Zusammenarbeit und Dialog mit anderen OrganisationenDie Zusammenarbeit mit den lokalen Partnerorganisationen in den Projektländern, den öffentlichen Fördermittelgebern oder weltweiten Hilfsorganisationen ist Bestandteil des Kerngeschäftes von Help. Dazu gehört auch der Austausch über die vorgenannten sozialen und ökologischen Probleme.
Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet daher auch, die Kompetenzen mit den lokalen Partnern weiterzuentwickeln, um die lokale Implementierung auszubauen. Diese Empowermentstrategie und Lokalisierungsstrategie wird durch unsere neue Gesamtstrategie weiter forciert.