1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Die Idee des nachhaltigen Wirtschaftens stellt den Kern der Verbandsarbeit von B.A.U.M. e.V. als Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften dar. Grundlage ist die Satzung des Vereins, in der der Bezug zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen seit 2018 deutlich formuliert ist.

Unsere Vision des nachhaltigen Wirtschaftens: Ziel von B.A.U.M. ist es, Unternehmen, Kommunen und Organisationen für die Belange des vorsorgenden Umweltschutzes sowie die Vision des nachhaltigen Wirtschaftens innerhalb klarer planetarer Grenzen zu gewinnen und bei der ökologisch wirksamen, ökonomisch sinnvollen und sozial gerechten Realisierung zu unterstützen. Eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten Zielsetzungen zur Messung des Erfolgs unserer verbandlichen Arbeit wird ab dem Berichtsjahr 2021 erarbeitet. Es ist davon auszugehen, dass der Prozess bis zur Mitgliederversammlung Ende 2022 abgeschlossen sein wird.

B.A.U.M. befindet sich nach einem Wechsel im Vorsitz – vom Gründer Dr. Maximilian Gege zu Yvonne Zwick – in einem Transitionsprozess, der nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde. Diese hat die Digitalisierung der Verbandsarbeit stark vorangetrieben. Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie ist, die nach außen bereits gelebte Nachhaltigkeit auch in der eigenen betrieblichen Praxis stetig zu verbessern. Ein Zwischenstand der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie wurde auch auf der Mitgliederversammlung Ende 2021 vorgestellt. Die Strategie baut auf dem B.A.U.M.-Kodex für nachhaltiges Wirtschaften auf. Die EFFAS-Indikatoren ermöglichen seit 2020 eine systematische Erfassung der wichtigsten Kennzahlen.   Wir berichten mit diesem Berichtsjahr zum zweiten Mal zu Maßnahmen in folgenden Bereichen:
  • Vernetzung der Mitglieder, Austausch zu Nachhaltigkeitsmanagementpraxis in unterschiedlichen Formaten
  • Förderung nachhaltiger betrieblicher Mobilität
  • Auszeichnung besonders vorbildlichen Engagements mit dem B.A.U.M. | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis (Verleihung an herausragende Personen)
  • Projekte in den Bereichen Klima, Energie und Ressourcen
  • Wald und Biodiversität
  • Entwicklung des Zukunfts- und Klimaplans als Konjunkturprogramm für nachhaltige Innovationen

sowie als neu hinzugekommenes Themenfeld im Berichtsjahr:
  • Sustainable Finance und Berichterstattung
Unsere Beschaffung von Materialien ist nachhaltig. Hier gibt es informelle Regelungen, z.B. bei der Beschaffung von Büromaterialien, die darauf abzielen, zertifizierte Produkte und nach Möglichkeit Recyclingprodukte zu verwenden. (Mehr dazu im Bereich Ressourcenverbräuche unter Kriterium 12.) Die Beschaffung erfolgt über die memo AG, einen Büroausstatter, der nachweislich auf Nachhaltigkeit in seiner Produktpalette achtet.

Geschäftsreisen erfolgen üblicherweise mit Bahn, ÖPNV und/oder Fahrrad. Bedingt durch die Corona-Pandemie wurden die Reisen stark reduziert und weitgehend durch Videokonferenzen ersetzt. Auch für die Wege zum Arbeitsplatz werden von Team fast ausschließlich ÖPNV, Fahrrad oder der Fußweg genutzt. Die Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, bei Bedarf ein Jobticket bezuschusst zu bekommen. B.A.U.M. e.V. setzt in seiner unternehmerischen Tätigkeit eine große Bandbreite an Nachhaltigkeitsthemen um und sensibilisiert aktiv in anderen Organisationen und Unternehmen für nachhaltiges Wirtschaften, um so eine Sogwirkung für das Thema Nachhaltigkeit zu erzeugen.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

B.A.U.M. e.V. arbeitet als größtes deutsches Netzwerk für nachhaltiges Unternehmertum in einem sehr diversen Bereich, der durch den dynamischen politischen Diskurs in Europa und in Deutschland zu den verschiedenen Belangen rund um nachhaltiges Wirtschaften geprägt ist. Konkret sind Themen wie der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung, die Zielstellungen der Sustainable Development Goals, das Einhalten planetarer Grenzen sowie der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und die Transformation der Wirtschaft von großer Bedeutung. Mit auf den Themenradar der verbandlichen Themensetzung rückte die Sustainable Finance Agenda der EU, weil die Regulierungsinitiative mittelfristig auf die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten wirken wird.

Darüber hinaus sind auch weitere Gesetzgebungsverfahren auf EU-Ebene, die das Themengebiet der Nachhaltigkeit direkt betreffen, von Relevanz. Künftig sind hier besonders die Änderung der EU-Taxonomie sowie der Gesetzesinitiative für Entwaldungsfreie Lieferketten von Bedeutung.

B.A.U.M. unterstützt durch Schulungs- und Informationsangebote den Aufbau von Prozessen in Unternehmen, um dadurch Chancen und Wettbewerbsvorteile generieren und nutzen zu können. Strukturell ist die Arbeit von B.A.U.M. weiterhin geprägt von einer großen Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Situation und damit der Situation der Mitglieder, die die Grundlage unseres Arbeitens bilden.

Das breite Spektrum an Nachhaltigkeitsthemen, zu denen wir arbeiten, ist auf der Vereinswebsite zu finden. Hauptthemen im Berichtsjahr waren: Sustainable Finance mit dem Zukunfts- und Klimaplan als Konjunkturprogramm "raus aus der Krise", Digitalisierung & Nachhaltigkeit, Klima & Energie, Mobilität, Biodiversität & Wald sowie die Netzwerkarbeit innerhalb des B.A.U.M.-Netzwerks. Die Tätigkeiten als Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften zielen darauf ab, eine positive Wirkung zu entfalten, insbesondere bei den Unternehmen, die Mitglieder im Netzwerk sind. Unsere Aktivitäten unterstützen die Mitglieder von B.A.U.M., ihre Nachhaltigkeitsleistungen in den einzelnen Bereichen zu verbessern. Sie profitieren vom kollegialen Austausch im Netzwerk und den zur Verfügung gestellten Nachhaltigkeitsinformationen und Angeboten.

Eine systematische Erhebung der Auswirkungen von wesentlichen Geschäftstätigkeiten hat bisher nicht stattgefunden. Als Elemente einer systematischen Wesentlichkeitsanalyse wurden im Berichtsjahr 2021 
- eine Mitgliederbefragung durchgeführt,
- die Kernthemen mit dem wissenschaftlichen Kuratorium und Beirat Unternehmen justiert und
- von der Mitgliederversammlung beschlossen.
 

Die Kernthemen sind:

1. Nachhaltigkeit allgemein
2. Klima & Energie
3. Nachhaltige Mobilität
4. Wald & Biodiversität
5. Sustainable Finance
6. Digitalisierung & Nachhaltigkeit
7. Circular Economy

Für das Jahr 2022 werden als Fokusthemen Finance & Accounting, Ernährung und Gesundheit definiert, weil anzunehmen ist, dass diese besonders stark durch Aktivitäten von B.A.U.M. beeinflusst und bewegt werden können.

Negative Auswirkungen der Vereinstätigkeit in der Befassung mit Nachhaltigkeitsthemen konnten bis dato nicht festgestellt werden. Der Fokus unserer Betrachtung liegt auf den Chancen, Wirtschaften umwelt- und sozialverträglicher sowie gerechter zu gestalten.



3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Da B.A.U.M. e.V. seine Nachhaltigkeitsstrategie erst entwickelt, sind bisher noch keine quantifizierbaren Ziele festgelegt worden. Als erste Ansätze im Geschäftsjahr 2021 wurden diskutiert und angegangen:

- faire Bezahlung der Mitarbeiter:innen, Erhöhung der Investitionen in die Weiterbildung der Mitarbeiter:innen
- Festlegung von Indikatoren zur Messung der Qualität der Interaktion mit unseren Mitgliedern und unseren Stakeholdern
- Analyse der Finanzierungsarchitektur unseres Verbands und Entwicklung einer Fundraising-Strategie

Dies steht unserer Auffassung nach im Einklang damit, dass wir als lernende Organisation mit gutem Beispiel vorangehen, Nachhaltigkeitsmanagement im eigenen Bereich umsetzen sowie mit quantitativen und zeitlich definierten Zielen unterlegen. Wir orientieren uns bei der Formulierung der Ziele an den wesentlichen Berichtpunkten des DNK und nehmen dabei das Wohl der Arbeitnehmer:innen, Umweltaspekte sowie eine solide wirtschaftliche Basis in den Blick.

Die gelebte Praxis, im Management der Geschäftsstelle z.B. auf möglichst ökologische Wirtschaftsweise und nachhaltige Beschaffung zu achten, ist für uns selbstverständlich. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass die Satzung bereits seit 2018 Bezug auf die SDGs der Vereinten Nationen nimmt, die als eine Prämisse unseres Handelns anzusehen sind. Sie spielen für uns eine wichtige Rolle bei der Zielsetzung im Rahmen der Entwicklung der B.A.U.M.-Nachhaltigkeitsstrategie


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Als gemeinnützige Organisation, deren Hauptaufgaben die inhaltliche Arbeit zu Nachhaltigkeitsthemen, Politik- und Netzwerkarbeit sind, hat B.A.U.M. e.V. keine Wertschöpfungskette im klassischen Sinne. Bei der Auswahl von Lieferanten für Produkte und externen Dienstleistern spielen Nachhaltigkeitsaspekte eine wichtige Rolle.

Das Haus der Zukunft in Hamburg, in dem die Geschäftsstelle von B.A.U.M. e.V. beheimatet ist, ist ein Pionier-Modell und international anerkanntes Kompetenzzentrum für nachhaltiges Wirtschaften. Das in den fünfziger Jahren errichtete Bürogebäude wurde 1998 komplett entkernt und nach baubiologischen Grundsätzen innen und außen neugestaltet. Das Gebäude drückt in Architektur und Gestaltung die Wertvorstellungen der in ihm zusammenarbeitenden Verbände und Unternehmen aus und ist gleichzeitig ein Pilotprojekt für ökologische Bürohausmodernisierung. Das Haus der Zukunft wurde im Oktober 1999 mit dem ersten deutschen Gebäudepass ausgezeichnet, was heute der für jedes neue Gebäude obligatorische Energieausweis ist.

Produkte von B.A.U.M. werden nur selten physisch in Form von Flyern, Broschüren oder anderen Informationsmaterialien angeboten. Ein Haupt-Printprodukt ist die im Magazin forum Nachhaltig Wirtschaften integrierte Reihe B.A.U.M. Insights. Bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten werden vorrangig solche gewählt, die nachhaltig agieren und auf zertifizierte Materialien zurückgreifen. Beispielsweise nutzen sie nachweislich recyceltes Papier oder Materialien mit FSC Siegel und weiteren nachhaltigen Standards, um einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck aufzuweisen. Es ist üblich, die Qualität der Produkte bei physischen Produkten wie Flyern oder Publikationen aus Projekten (z.B. im Impressum) darzustellen. Für unsere Beschaffungen nutzen wir vorrangig die Angebote unserer Mitglieder.  Hinsichtlich sozialer und ethischer Anforderungen gehen wir davon aus, dass unsere Anbieter z.B. ortsübliches Arbeitsrecht einhalten, weil wir v.a. mit lokalen und regionalen Anbieter aus dem Mittelstand zusammenarbeiten.

Da wir selten mit zuliefernden Unternehmen zusammenarbeiten, bestehen keine Vereinbarungen im Sinne von Code of Conduct oder Verpflichtungserklärungen. Es ist hierzu auch keine weitere Kommunikation geplant, da B.A.U.M. e.V. eine solche Aktivität nicht als wesentlich einstuft und meist auf regional agierende Partner zurückgreift, die das Thema als wesentlichen Bestandteil ihres Geschäftsmodells betrachten. Bei Konflikten bezüglich Standards und Nachhaltigkeitskriterien wird darüber entschieden, ob Kooperationen fortgesetzt werden.
 



Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4