1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft betrachtet das Thema Nachhaltigkeit nicht als reines Regelwerk, vielmehr ist nachhaltiges Handeln bereits in den Unternehmenszielsetzungen verankert und soll weiter ausgebaut werden. Ziel ist es, das gesamte Unternehmen im Sinne einer nachhaltigen Handlungsweise und Philosophie auszurichten und damit zukunftsfähig zu gestalten.

Nachhaltigkeit unterteilt sich für die GWG Ingolstadt in drei Kernbereiche: Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Der Inhalt einer nachhaltigen Handlungsweise umfasst also neben den Umwelthemen auch wirtschaftliche Belange sowie gesellschaftliche und soziale Anforderungen. Ganz allgemein wird das Grundverständnis von Nachhaltigkeit wie folgt erklärt: "Nachhaltige Entwicklung beschreibt die Grundidee, die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation zu sichern, ohne zu riskieren, dass zukünftigen Generationen diese Lebensqualität verloren geht."

Als Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft folgt das Unternehmen seit der Gründung einem vorausschauenden Zielsystem, das – erweitert um die Komponente des baukulturellen Auftrags – auf vier Säulen beruht: Soziale Verpflichtung, ökonomische Erfordernisse, ökologische Anforderungen und baukultureller Auftrag. Alle diese Ziele werden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet. Unter dem Motto „Wer baut, trägt Verantwortung“ zählt es zu den Hauptaufgaben der Gesellschaft, eine möglichst breite Zielgruppe mit bezahlbarem und hochwertigem Wohnraum zu versorgen. Die Abwicklung des kompletten Immobilienzyklus von der Planung über den Bau bis hin zur Bestandsbewirtschaftung aus eigener Hand sowie die langjährige Erfahrung zeichnet die Gesellschaft als kompetenten und regional größten Anbieter auf dem Mietwohnungsmarkt aus.

Die vier Säulen der Geschäftsstrategie wurden im Zuge der Nachhaltigkeitsberichterstattung erweitert und als Nachhaltigkeitsleitsätze festgeschrieben:

Soziale Verpflichtung
"Wichtigste soziale Verpflichtung ist für uns die Bereitstellung von bezahlbarem, attraktivem und sicherem Wohnraum, der von uns als einem soliden und seriösen Vermieter angeboten wird. Wir arbeiten mit sozialen Einrichtungen zusammen und unterstützen gezielt Projekte, die dem Gemeinwohl dienen. Große Bedeutung hat auch die Bereitstellung von sicheren, zukunftsorientierten Arbeitsplätzen für unsere Mitarbeiter sowie deren faire Bezahlung."

Ökonomische Erfordernisse
"Daneben sind ökonomische Erfordernisse einzuhalten, denn Wirtschaftlichkeit und Rentabilität dienen schließlich zur Substanzerhaltung und der bedarfsgerechten Weiterführung unseres Geschäftsbetriebes. Wir legen Wert auf transparente Geschäftsvorgänge und die Einhaltung der Compliance-Richtlinien."

Ökologische Anforderungen
"Im Sinne ökologischer Anforderungen betreiben wir Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung von Umweltqualität, Energieeffizienz und Energieeinsparung, um eine nachhaltige Bestandsentwicklung gewährleisten zu können. Unsere Grünflächen sind öffentlich zugänglich. Wir fördern die biologische Vielfalt in unseren Wohnquartieren."

Baukultureller Auftrag
"Schließlich sehen wir im baukulturellen Auftrag die Chance, durch unser Baugeschehen das Bewusstsein für Architekturqualität und den Dialog darüber zu fördern und einen aktiven Beitrag zur Schärfung der Identität und des Selbstverständnisses für unsere Stadt zu leisten. Unsere Bauten sind so ausgerichtet, dass sie die Bedürfnisse verschiedenster Nutzergruppen an das Wohnen sowie an das Wohnumfeld erfüllen."

Die Nachhaltigkeitsstrategie der GWG Ingolstadt lehnt sich an die Nachhaltigkeitskriterien gemäß des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) sowie an den Vorgaben des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Die GWG ist das größte Wohnungsbauunternehmen der Region, ein wichtiger Arbeitgeber und Förderer sozialer und kultureller Projekte. Es besteht ein enger Dialog mit den Eignern, der Stadt Ingolstadt, Mitarbeitern, Mietern und gesellschaftlich relevanten Gruppen in der Region. Das Nachhaltigkeitsengagement ist Teil einer verantwortungsvollen Unternehmensführung des Unternehmens und soll künftig nach innen und außen gleichermaßen kommuniziert werden.

Hauptzweck der GWG ist eine sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der breiten Schichten der Bevölkerung (gemeinnütziger Zweck) im Raum Ingolstadt. Im Rahmen dieser Zweckbestimmung errichtet die Gesellschaft Bauten, die im Eigentum oder Erbbaurecht der Gesellschaft, der Stadt Ingolstadt, deren Stiftungen und Betriebe stehen, oder die im Zuge der Verfolgung sozialer Ziele durch die Stadt von der Gesellschaft betreut werden sollen. Zweigniederlassungen der Gesellschaft sind nicht vorhanden. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens erstreckt sich auf die Region 10 mit Ingolstadt als Oberzentrum.

Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH mit Sitz in Ingolstadt ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Stadt Ingolstadt hält 54,62 % der Geschäftsanteile, die AUDI AG 10,02 %, die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt 6,29 %, eigene Anteile umfassen 27,48 %, die restlichen 1,59 % verteilen sich auf verschiedene Gesellschafter.

Schon der Unternehmensauftrag – bezahlbaren, attraktiven und sicheren Wohnraum zur Verfügung zu stellen – ist an sich nachhaltig. Der Auftrag endet folglich nicht beim kostengünstigen Wohnraum. Vielmehr bezieht modernes Wohnen die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen und jeder Generation mit ein – naturnahes Wohnen spielt dabei eine ebenso bedeutende Rolle wie eine ansprechende innovative Architektur. In erster Linie ist das Unternehmen den Kunden, also den vielen tausend Mietern, verpflichtet. Ziel ist es daher, alle Voraussetzungen für einen beständigen Lebensmittelpunkt zu erfüllen.

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft hat somit positive Auswirkungen auf die Stadtgestaltung und die direkte Umwelt – ökonomisch, ökologisch und sozial. Negative Auswirkungen beziehen sich insbesondere auf ökologische Aspekte. Hierbei geht es vor allem um den Energie- und Ressourcenverbrauch.

Im Umgang mit den Nachhaltigkeitsaspekten werden viele Chancen für die Geschäftsentwicklung genutzt. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Nachhaltigkeitsleitsätzen und Zielen können der Ressourcen- und Energieverbrauch sowohl im Unternehmen selbst als auch in den Mietwohnungen gesenkt werden. Dazu können neue Prozesse und Innovationen einen entscheidenen Teil beitragen. Aber durch die Verwendung nachhaltiger Ressourcen ist es auch möglich, dass die Baukosten steigen. Es gilt also die Balance zu halten, sodass das Unternehmen auch ökonomisch weiterhin nachhaltig agieren kann.

Detailliertere Erläuterungen zu den positiven und negativen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte sowie zu den Chancen und Risiken, die sich daraus für das Unternehmen ergeben, sind unter den Kriterien 4, 12, 13 und 18 zu finden.

Im Berichtsjahr 2019 wurde erstmalig die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts konkretisiert. In einem Workshop wurden die wesentlichen Handlungsfelder erarbeitet und in einer Materialitätsmatrix dokumentiert. Folgende wesentliche Themen sind in den vier Handlungsbereichen festgelegt:

Arbeitsplatz:
Arbeitsplatzsicherheit, Ausbildung und (verpflichtende) Weiterbildung, Mitarbeiterbeteiligung

Markt:
Bereitstellung von bezahlbarem und sicherem Wohnraum, Digitalisierungsstrategie, Compliance und Controlling-Richtlinien

Umwelt:
energieeffiziente Bauweise, regenerative Energiequellen, biologische Vielfalt,
E-Mobilität (intern und extern)

Gemeinwesen:
Quartiers- und Stadtgestaltung



3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Das CSR-Kernteam der GWG Ingolstadt hat in einem gemeinsamen Workshop im Februar 2020 konkrete Ziele festgelegt. Dazu wurden zunächst aus den wesentlichen Themen die für das Unternehmen wichtigsten mittel- und langfristigen Ziele definiert. Gleichzeitig wurden Maßnahmen festgelegt, wie diese Ziele jeweils erreicht werden sollen.

Die Priorisierung der Ziele ergibt sich aus den wesentlichen Themen und den identifizierten Chancen und Risiken für das Unternehmen bezüglich der Nachhaltigkeitsaspekte.

Folgende Ziele hat die GWG Ingolstadt definiert:

Arbeitsplatz

Thema:
Arbeitsplatzsicherheit

Ziel
Maßnahme
Bis
Fortschritt
Bestehende Arbeitsplätze halten. Alle Arbeitsplätze, die bei der GWG angeboten werden, haben langfristigen Charakter. Es soll kein Personal abgebaut werden. Der jetzige Personalstand mit 133 Vollzeit- und 44 Teilzeitkräften soll dauerhaft gehalten werden.
Jede Fluktuation wird möglichst zeitnah wieder neu besetzt.
Kontinuierlich
Beschäftigte 2018: 178
Beschäftigte 2019: 177, entspricht 99,44%











Thema:
Ausbildung und (verpflichtende) Weiterbildung

Ziel Maßnahme Bis Fortschritt
1. Jeder Mitarbeiter absolviert pro Jahr mindestens zwei Weiterbildungsmaßnahmen, die sowohl fachliche als auch persönlichkeitsfördernde Inhalte vermittelt. 1.1. Das Personalwesen entwickelt ein System, das eine noch zielgerichtetere und messbarere Qualifizierung sicherstellt. Ende 2020 Ziel: 100% Derzeitige Quote: 41,24%, 73 Mitarbeiter (von 177) haben zwei oder mehr Weiterbildungs-maßnahmen absolviert
2. Wir qualifizieren unseren Personalstamm mit im Unternehmen ausgebildeten Mitarbeitern. Ziel: Zwei Auszubildende pro Jahr = 6 Auszubildende insgesamt. 2.1. In jedem unserer drei Ausbildungsberufe Immobilienkaufmann, Rechtsanwalt/Fachgehilfe und Maler/Lackierer bieten wir entsprechende Ausbildungsplätze an. Kontinuierlich Derzeitige Anzahl Auszubildende ist 6.

Thema:
Mitarbeiterbeteiligung

Ziel Maßnahme Bis Fortschritt
1. Die Anzahl der eingereichten Ideen und Verbesserungsvorschlägen von 10 jährlich auf 20 jährlich erhöhen. 1.1. Einrichten eines Ideenmanagements, in dem die Mitarbeiter unabhängig von Hierarchien und Abteilungsstrukturen konstruktiv ihre Ideen einbringen und aktiv begleiten können. Ende 2021 -
2. Die Meinung der Mitarbeiter sollen zukünftig alle zwei Jahre abgefragt werden. 2.1. Die Mitarbeiter-befragungen, die derzeit im 4-Jahresrhythmus stattfindet auf ein 2-Jahresrhythmus zu verkürzen. letzte Befragung 2017, nächste Befragungen  2021 und 2023, ff. -

Markt

Thema:
Bereitstellung von bezahlbarem und sicherem Wohnraum

Ziel Maßnahme Bis Fortschritt
1. Bestandserweiterung um 2.800 auf insgesamt 9.500 Mietwohnungen. 1.1. Sonderbauprogramm I: Bau von 1.200 Mietwohnungen. Ende 2022 -
  1.2. Sonderbauprogramm II: Bau von 1.600 Mietwohnungen. Ende 2028 -
2. Die Mieten der GWG Ingolstadt liegen in der Regel unter dem ortsüblichen Mietniveau. Sie orientiert sich dabei am unteren Rand der ortsüblichen Vergleichsmieten. 2.1. Wir nutzen die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der öffentlichen Wohnraumförderung. Kontinuierlich Aktuelle Durchschnittsmiete GWG: 5,86 €/qm/mtl. (zum 31.12.2019)
Aktuelle Durchschnittsmiete Marktkennzahlen:
10 - 14 €/qm/mtl.
3. Die Anzahl der Dauermietverträge soll beim jetzigen Anteil von 98 % mindestens beibehalten werden. 3.1. Beibehaltung des jetzigen Vertragsmodus. Kontinuierlich Ziel: 98 %
Derzeit: 98 %

Thema: Digitalisierungsstrategie

Ziel Maßnahme Bis Fortschritt
1. Digitale Erfassung des gesamten Immobilienbestands auf
100 % erhöhen.
1.1. Die Weiternutzung der digitalen Planungsdaten von Neubauten in die Bestandsverwaltung übertragen. Ende 2022 -
  1.2. Digitale Ersterfassung im vorhandenen Bestand. Ende 2030 Derzeit digitalisiert:
59 von 254 Baumaßnahmen (23%)
Noch zu digitalisieren: 77 %
2. Ziel ist ein "papierloses Büro". Jährliche Reduzierung um 5 %. 2.1. Prozesse von analog in digitaler Form für laufende und neue Projekte. Kontinuierlich Derzeitiger Papiereinkauf in t pro Jahr ca. 3 Tonnen
3. Digitale Kundenansprache: 50 % der Wohnungsmieter sollen digital angesprochen werden. 3.1. Einführung und kontinuierlicher Ausbau einer Mieter-App als zusätzlicher Kommunikationskanal. Ende 2030 Derzeit: 0 (wurde noch nicht eingeführt)

Thema: Compliance und Controlling-Richtlinien

Ziel Maßnahme Bis Fortschritt
1. Transparente Geschäftsvorgänge, Ziel 0 Compliance-Verstöße 1.1. Compliance-Bauftragter intern Kontinuierlich Aktuelle Compliance-Verstöße: 0
  1.2. Ombudsmann extern seit 01.01.2020 Kontinuierlich Aktuelle Compliance-Verstöße: 0
2. 100 % der Mitarbeiter sind über die Compliance und Controlling-Richtlinien informiert. 2.1 Jährliche Mitarbeiterschulungen Kontinuierlich Teilnahmequote: 100 %

Umwelt

Thema: Energieeffiziente Bauweise

Ziel
Maßnahme
Bis
Fortschritt
1. Einhaltung des gesetzlichen Mindeststandards KfW 100 bei 100 % der Neubauten und Sanierungen.
1.1. Entsprechende Vorgaben bei der Vergabe von Aufträgen an die Planungsbüros. Datennachweis über Abnahmeprotokolle.
Kontinuierlich
-

Thema: regenerative Energiequellen

Ziel
Maßnahme
Bis
Fortschritt
1. Reduktion des CO2-Ausstoßes pro Quadratmeter Wohnungsfläche (für Heizung und Warmwasser) um durchschnittlich 3,10kg CO2-Ausstoß pro Jahr.
1.1. Umrüsten von insgesamt 70 % der Heizanlagen auf CO2-Neutrale Energie. Die Umrüstung richtet sich nach der gesetzlichen Höchstnutzungsdauer der jeweiligen Heizanlagen.
Ende 2035
Derzeit sind 60 % der Heizanlagen auf CO2-neutral umgebaut.

Thema: Biologische Vielfalt

Ziel
Maßnahme
Bis
Fortschritt
1. Bei 100 % der Projekte wird der Aspekt der Artenvielfalt berücksichtigt.
1.1. Auftragsvergabe an Planer koppeln mit der Vorgabe Integration Artenvielfalt.
Kontinuierlich
Anzahl der umgesetzten Projekte mit Artenschutz-vorgaben.

Thema: E-Mobilität (intern und extern)

Ziel
Maßnahme
Bis
Fortschritt
1. Reduzierung des CO2-Ausstoßes des Dienstwagenfuhrparks durch Senkung des Treibstoffverbrauches von 6.667 Liter (15.415 t CO2) um 5 % (333 Liter / 771 t CO2) auf 6.334 Liter pro Jahr.
1.1. Sukzessive Umstellung auf alternative Antriebsarten bei Neuerwerb oder Austausch der Fahrzeuge.
Kontinuierlich
Derzeitiger Treibstoff-verbrauch:
2018: 6.667,18 Liter bei 21 Dienstwagen

Gemeinwesen

Thema: Quartiers- und Stadtgestaltung

Ziel
Maßnahme
Bis
Fortschritt
1. Steigerung des Anteils öffentlich geförderten Wohnraums von 8,4 % auf 11 %. Das entspricht von 5.664 (Stand: 31.12.2018) auf 8.000 Wohnungen.
1.1. Neubau öffentlich geförderter Mietwohnungen. (s. Markt, Bereitstellung von bezahlbarem und sicherem Wohnraum)
Ende 2028  

Für die Kontrolle der Ziele ist die jeweilige Abteilung der entsprechenden Bereiche zuständig. Die jährliche Erstellung und Veröffentlichung der DNK-Erklärung sorgt zudem für die Überprüfung der Ziele durch das CSR-Kernteam.

Die Nachhaltigkeitsziele beziehen sich insbesondere auf die folgenden Sustainable Development Goals:

Sustainable Development Goals Themen der Unternehmensziele
4. Hochwertige Bildung Ausbildung und (verpflichtende) Weiterbildung
11. Nachhaltige Städte und Gemeinden Bereitstellung von bezahlbarem und sicherem Wohnraum
Quartiers- und Stadtgestaltung
13. Maßnahmen zum Klimaschutz energieeffiziente Bauweise
regenerative Energiequellen
E-Mobilität (intern und extern)
15. Leben an Land biologische Vielfalt


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die Wertschöpfungskette der GWG Ingolstadt besteht aus folgenden Stufen:
Für die Wertschöpfungsstufen sind insbesondere ökologische Nachhaltigkeitsaspekte von Bedeutung. Bereits in der Planungsphase werden Maßnahmen ergriffen, die zum Umweltschutz beitragen. Teilweise werden Oberflächen roh belassen, wie zum Beispiel Treppenhaus- und Kellerwände, sowie Treppenläufe in Sichtbeton. Somit werden im Herstellungsprozess der Wände keine weiteren Spachtelungen oder Anstriche benötigt. Auch bei den Boden- und Treppenoberflächen sind dadurch keine Beläge, wie zum Beispiel Fliesen, notwendig. Durch diese Maßnahmen entfallen auch Instandhaltungsschritte wie Malerarbeiten. Fassaden werden vermehrt als Vorhangfassade erstellt.

Weitere ökologische Aspekte gewinnen dann bei der Produktauswahl und beim Einkauf an Bedeutung. Auf die Herkunft der verbauten Materialien nimmt die GWG noch wenig Einfluss. Beauftragt werden nach Möglichkeit regionale Anbieter. Aufträge werden – je nach zutreffender Vergabevorschrift – an örtliche Unternehmen aber auch überregionale Auftragnehmer vergeben. Bei EU-Ausschreibungen und Vergaben besteht nur ein geringer Einfluss in der Wertschöpfungskette. Um die Transportwege für Güter möglichst gering zu halten, arbeitet das Unternehmen vorrangig mit regionalen Auftragnehmern und Lieferanten zusammen. Der Hauptbaustoff ist Beton, welcher zum größten Teil mit regionalem Kies hergestellt wird. Neben Kies und Beton werden auch Materialien wie Sand und Erde größtenteils regional bezogen. Zusätzlich wird Kies für Beton aus dem Baubestand eigener Grundstücke gewonnen.

Auf der Wertschöpfungsstufe "Ausführung/Bauen/Wohnen" spielt der Energieverbrauch eine größere Rolle. Das gilt nicht nur für den Bauprozess, sondern auch bezüglich der Energieversorgung für die Neubauten. Die Energieversorgung der in 2019 erstellten Neubauten läuft über das Fernwärmenetz. Schlüsselgewerke zum Umweltschutz (Fassade, Fenster, Dach) werden von Sachverständigen begleitet und abgenommen, teils mit Differenzdruckmessungen und Thermografie.

Auch auf den letzten Stufen "Instandhalten/Abbruch" werden die Baustoffe nach ökologischen Aspekten und auf die Möglichkeit von Recycling geprüft. So werden zum Beispiel Abbruchobjekte vorab auf Schadstoffe untersucht und gegen Entsorgungsnachweise abgefahren. Bei malertechnischen Instandhaltungsarbeiten, die durch eigenes Personal erbracht werden, werden Farbreste mit einer Kläranlage gereinigt und gesondert entsorgt.

Auch bei der Gestaltung der Grünanlagen müssen ökologische Aspekte beachtet werden. Die GWG Ingolstadt verwendet bei eigener Gartengestaltung torffreie Substrate. Bei Fremdvergabe bemüht sich das Unternehmen die Firmen auf Torffreiheit anzuhalten.

Ökonomische und soziale Risiken ergeben sich im geringen Maße in der Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten. In den Vertragsunterlagen verpflichtet sich der Auftragnehmer zur Zahlung von Mindestlohn und zur Bekämpfung von Schwarzarbeit. Die GWG Ingolstadt tritt als verlässlicher Auftraggeber auf und zahlt Leistungen fristgemäß.

Für die Wertschöpfungskette sind aber besonders ökologische Nachhaltigkeitsaspekte von großer Bedeutung. Dies betrifft insbesondere die Stufen Einkauf und Bauen. Auf diesen Stufen sind zwei ökologische Optimierungspotenziale identifiziert worden: Zum einen konnte die Garantie aller Partner und Lieferanten, ausschließlich nachhaltige Rohstoffe zu liefern, bisher noch nicht eingefordert werden. Zum anderen ist aus Kostengründen zurzeit noch keine Green Label Zertifizierung möglich.

Mit Partnern und Lieferanten steht das Unternehmen im regelmäßigen Kontakt und Austausch in Gesprächsrunden und situativ einberufenen Projektmeetings. An den zwei identifizierten ökologischen Optimierungspotenzialen arbeitet die GWG Ingolstadt bereits an Lösungen. Über weiterführende Lösungsmöglichkeiten wird fallbezogen kommuniziert und diskutiert.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4