1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Das Thema Nachhaltigkeit ist fest in unserem Unternehmen verankert – und geht weit über die umweltschonende Entsorgung von Abfall hinaus. Denn mit unseren Tätigkeiten leisten wir einen Beitrag zur Energiewende, zur Schließung von Stoffkreisläufen, zur Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich des richtigen Umgangs mit Abfall und zum Wohlstand in der Region. Wir sind überzeugt: Nur wenn viele Maßnahmen ineinandergreifen, können eine nachhaltige Entwicklung und eine echte Kreislaufwirtschaft gelingen.  

Um die Abläufe bei uns so effektiv wie möglich zu gestalten, nutzen wir unser integriertes Qualitäts- und Umweltmanagementsystem. Seit 2018 setzen wir zudem ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement ein, seit 2020 gibt es im Unternehmen einen Beauftragten für Nachhaltigkeit und Energie. Damit können wir die verschiedenen Facetten einer nachhaltigen Unternehmensführung bündeln und kontinuierlich optimieren. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie überprüfen wir unsere Aktivitäten anhand von Zielen und Indikatoren und behalten so Fortschritte und Rückstände im Blick.

Unsere Ziele formulieren wir ausgehend von den für uns wesentlichen Themen. Aufbauend auf unserer ersten Wesentlichkeitsanalyse von 2018 diskutierten und priorisierten unsere Führungskräfte erneut in einem fachbereichsübergreifenden Workshop die Themen, die für die ZAK besonders relevant sind. Innerhalb der fünf Wirkungsfelder – verantwortungsvolle Unternehmensführung, Umweltschutz, Mitarbeitende, Kundenorientierung und gesellschaftliche Verantwortung – identifizierten wir diejenigen Themen, auf die die ZAK entweder einen großen Einfluss hat oder die die Geschäftstätigkeit der ZAK stark beeinflussen können.

Die Anzahl unserer wesentlichen Themen erweiterten wir so von 26 auf 33. Im Anschluss konkretisierten wir sie mit Leitsätzen und Zielen: Dies stellt in Verbindung mit einem Maßnahmenprogramm sicher, dass wir bei der Umsetzung der Ziele vorankommen. Anhand von Indikatoren überprüfen wir unsere Fortschritte regelmäßig.

Die Wirkungsfelder der ZAK mit Leitsätzen der Nachhaltigkeitsstrategie

Verantwortungsvolle Unternehmensführung
Als kommunales Unternehmen legen wir Wert auf eine verantwortungsvolle, zukunftsorientierte Unternehmensführung. Wir entwickeln uns ständig weiter und bringen Mehrwert für die Region und unsere Umwelt – Sicher. Ökologisch. Effizient.

Umweltschutz
Wir engagieren uns konsequent für den Umweltschutz und gehen verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen um. Durch unsere Tätigkeit gewinnen wir Wertstoffe wieder, nutzen die erneuerbaren Energieträger und führen sie in einen Kreislauf zurück.

Mitarbeitende
Wir sind ein attraktiver und zuverlässiger Arbeitgeber für die Region und engagieren uns für die Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Lebensphasen.

Kundenorientierung
Wir handeln stets serviceorientiert, denn nur so können wir als öffentliches Unternehmen langfristig am Markt bestehen.

Gesellschaftliche Verantwortung
Als regional agierendes Unternehmen setzen wir uns auch jenseits unserer Unternehmensgrenzen für eine nachhaltige Entwicklung in der Region ein und treten regelmäßig in Kontakt mit unseren vielfältigen Anspruchsgruppen.


In der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie orientierten wir uns an den Vorgaben der Global Reporting Initiative und des DNK. Die Managementansätze bauen auf bestehenden Managementsystemen (ISO 14001 und ISO 9001) auf.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Die ZAK nimmt als Unternehmen der Daseinsvorsorge eine besondere Rolle in der Stadt und dem Landkreis Kaiserslautern ein. Als öffentliches Unternehmen tragen wir wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Verantwortung. Wir behandeln die rechtlichen Vorgaben, bspw. zum Kreislaufwirtschaftsgesetz, mit höchster Priorität und nehmen gesellschaftliche Aufgaben wie den Schutz der Ressourcen und des Klimas sehr ernst. Den Abfall einzusammeln und zu beseitigen, ist längst nicht mehr unsere einzige Aufgabe. Inzwischen schließen wir mit der stofflichen Verwertung Kreisläufe, beispielsweise bei unserer Kompostproduktion. Gleichzeitig erzeugen wir grüne Energie in unserem Biomasseheizkraftwerk und schützen mit dem Betrieb der Deponie die Umwelt vor möglichen Schadstoffen. Unserer Verantwortung gegenüber den Menschen in der Region werden wir gerecht, indem wir die beste vorhandene Technik nutzen, um den Abfall umweltverträglich, zuverlässig und zu fairen Preisen zu entsorgen.

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie identifizierten wir 33 wesentliche Themen, die wir und unsere Stakeholder priorisierten. Die Ergebnisse der internen und externen Bewertung sind in der folgenden Wesentlichkeitsmatrix dargestellt:


Auf der Achse Relevanz aus Sicht der ZAK sind die internen Bewertungen aus der Inside-out-Perspektive (ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen) und der Outside-in-Perspektive (Einfluss der Themen auf die ZAK) zusammengefasst. Die fünf höchstbewerteten Themen aus der jeweiligen Perspektive sind in der folgenden Tabelle aufgelistet:

Inside-Out-Perspektive Outside-In-Perspektive
Effiziente und flexible betriebliche Abläufe Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten
Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten Effiziente und flexible betriebliche Abläufe
Systemrelevanz der Abfallentsorgung Vermeiden negativer Auswirkungen auf die Bevölkerung
Erneuerbare Energien Digitalisierung
Zuverlässige und hochwertige Dienstleistungen Systemrelevanz der Abfallentsorgung

Auch aus Sicht der Stakeholder sind die Themen „Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten“ sowie „Effiziente und flexible betriebliche Abläufe“ am höchsten bewertet worden.

Im Nachfolgenden beschreiben wir unsere wesentlichen Themen und umreißen kurz, wieso diese Themen für uns relevant sind (z. B. Chancen / Risiken).

Wirkungsfeld „Verantwortungsvolle Unternehmensführung“

Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten

Als kommunales Unternehmen haben wir eine Vorbildfunktion, egal ob gegenüber unserer Kundschaft, Lieferanten oder Geschäftspartnern. Deshalb sorgen wir dafür, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets über die aktuelle Gesetzgebung oder Regelungen informiert sind und diese auch einhalten.

Effiziente und flexible betriebliche Abläufe
Unsere betrieblichen Abläufe sind auf Effizienz und eine hohe Qualität ausgelegt. Durch unser integriertes Managementsystem steuern wir sie aktiv und verbessern sie kontinuierlich. Dazu gehört auch, dass wir den Wert unserer Anlagen durch frühzeitige Wartung und Instandhaltung möglichst lange erhalten.

Digitalisierung
Wir nutzen digitale Technologien, um unsere betrieblichen Abläufe zu optimieren, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, aber auch um unsere Kundinnen und Kunden und andere Anspruchsgruppen besser zu erreichen.  

IT-Sicherheit und Datenschutz
Die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Unsere Beauftragte für Datenschutz kümmert sich darum, dass alle Daten sicher sind und der Datenschutzgrundverordnung entsprechen. Gezielte Maßnahmen zur IT-Sicherheit helfen uns, den Zugriff auf notwendige Systeme zu jeder Zeit zu garantieren und vor unbefugtem Zugriff zu schützen.  

Wissensmanagement
Das Fachwissen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist essenziell für unsere Arbeit. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass dieses Wissen dem Unternehmen erhalten bleibt, auch wenn sich Verantwortlichkeiten ändern oder uns Angestellte verlassen.   

Risikomanagement
Der vorausschauende Umgang mit Risiken ist uns ein großes Anliegen. Um diesem gerecht zu werden, führt die ZAK regelmäßige Risikoanalysen durch und setzt gezielt Maßnahmen um, um die identifizierten Risiken zu minimieren.

Anpassung an den Klimawandel
Der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen, da Starkregen und Hitzeperioden unseren Betrieb erschweren. Hier bereiten wir uns vor, sodass wir mit solchen Ereignissen auch in Zukunft gut umgehen können.  

Innovationen Wir testen neue Technologien und sind stets auf der Suche nach innovativen Lösungen, mit denen wir einen noch besseren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten können.

Systemrelevanz der Abfallentsorgung
Als kommunaler Abfallwirtschaftsbetrieb sind wir ein wichtiger Akteur in der Daseinsvorsorge. Unsere gesellschaftliche Bedeutung hat sich auch während der Pandemie gezeigt.

Umweltschutz

Erneuerbare Energien
Als Produzent von Elektrizität und Wärme aus regionalen Abfallströmen ist die ZAK ein Akteur der Energiewende. Mit einem zukünftig auf die Produktion der erneuerbaren Energien angepassten Verbrauch unserer Anlagen leisten wir einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz. Zusätzlich betreiben wir Photovoltaik-Anlagen und verpachten Flächen für Windkraft und Photovoltaik.

Ressourcen- und Materialverbrauch
Am meisten Material verbrauchen wir im Deponiebetrieb. Hier versuchen wir –unter Einhaltung der strengen Abdichtungs- und Sicherheitsstandards – möglichst ressourcenschonend zu wirtschaften.

Energienutzung und Emissionen
Mit unseren Anlagen, Gebäuden und Fahrzeugen verbrauchen wir Strom, Wärme und Kraftstoff. Die daraus entstehenden Emissionen halten wir so gering wie möglich und erzeugen mit unserer Tätigkeit auch eine positive Klimawirkung.

Zirkuläre Wirtschaft
Im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ist das Schließen von Stoffkreisläufen eine unserer Hauptaufgaben. Indem wir den angelieferten Abfall als Ressource betrachten, bringen wir uns innovativ ein und finden immer mehr Lösungen für eine bessere Kreislaufwirtschaft.

Ausschleusung von Schadstoffen aus dem Ressourcenkreislauf
Die Deponie erfüllt eine wichtige Funktion im Ressourcenkreislauf, denn auf ihr werden Stoffe verbracht, die nicht recycelt oder verbrannt werden können. Durch ihre Deponierung erhöhen wir die Qualität der im Kreislauf verbleibenden Ressourcen.

Schaffen von neuem Deponieraum
Die Erweiterung unseres Deponieraums für die Verbringung mineralischer Abfälle ist ein wichtiges Element in der Daseinsvorsorge – für Stadt und Kreis, aber auch überregional. Indem wir den neuen Deponieabschnitt auf der alten Deponie bauen, versiegeln wir weniger Fläche.  

Biodiversität Der Standort unseres Abfallwirtschaftszentrums bietet wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna. Wir achten auf den Naturschutz und fördern die Artenvielfalt, beispielsweise durch Aufforstung und Habitatsverbesserungen.

Mitarbeitende

Nachwuchs- und Fachkräftesicherung
Auch für uns ist es wichtig, qualifiziertes Personal zu gewinnen, dieses langfristig zu halten und entsprechend der täglichen Anforderungen im Betrieb und der persönlichen Interessen aus-, fort- und weiterzubilden.

Guter und langfristiger Arbeitsplatz Als kommunales Unternehmen bieten wir langfristig sichere, tarifgebundene Arbeitsplätze. Damit uns unsere Mitarbeitenden auch langfristig erhalten bleiben, legen wir Wert auf eine mitarbeiterorientierte, wertschätzende Unternehmenskultur, fördern Weiterbildung und lebenslanges Lernen.  

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeitenden sind uns ein großes Anliegen, besonders da unsere Beschäftigten viel mit Maschinen und Anlagen arbeiten. Durch unser betriebliches Gesundheitsmanagement gehen wir weit über die gesetzlich geregelte Arbeitssicherheit hinaus.  

Alter(n)sgerechtes Arbeiten
Trotz einer recht jungen Belegschaft machen die Auswirkungen des demografischen Wandels auch vor der ZAK nicht halt. Für ältere Mitarbeitende ist es wichtig, im Berufsalltag ausreichend Unterstützung zu bekommen, sodass sie auch körperlich anstrengende Tätigkeiten bis zum Ruhestand erledigen oder anders im Unternehmen eingesetzt werden können.  

Diversität und Chancengleichheit Wir sind überzeugt, dass sich Vielfalt in der Belegschaft positiv auf unseren Erfolg als Unternehmen auswirkt. Neben der Frauenförderung sind für uns die Inklusion von Menschen mit Behinderung und die kulturelle Vielfalt wichtige Anliegen.

Flexible Arbeitsplatzgestaltung Nicht erst die Pandemie hat uns die Relevanz von mobilem Arbeiten und flexiblen Arbeitszeiten aufgezeigt. Durch eine flexible Arbeitsplatzgestaltung bieten wir unseren Mitarbeitenden moderne und attraktive Arbeitsplätze.

Kundenorientierung

Kundenzufriedenheit
Die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden ist entscheidend für den Erfolg unseres Unternehmens. Dazu gehört für uns auch eine faire Gebührenstruktur.

Zuverlässige und hochwertige Dienstleistungen
Als Unternehmen der Daseinsvorsorge haben wir ein hohes Maß an Verantwortung gegenüber unseren Kundinnen und Kunden sowie den Bürgerinnen und Bürgern in Stadt und Kreis. Deshalb achten wir stets darauf, unsere Dienstleistungen zuverlässig und in hoher Qualität zu erbringen.

Zielgruppenorientierte Kommunikation
Nur wer gut informiert ist, kann Abfall vermeiden, sauber trennen und an der richtigen Stelle abgeben. Indem wir unterschiedliche Zielgruppen über verschiedene Kanäle adressieren, erreichen wir möglichst viele Menschen.

Modernes und innovatives Serviceangebot Mit modernen und innovativen Serviceangeboten erweitern wir unser Portfolio regelmäßig und orientieren unsere Dienstleistungen an den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden. Dazu gehört beispielsweise auch eine immer älter werdende Gesellschaft.

Gesellschaftliche Verantwortung

Vermeidung negativer Auswirkungen auf die Bevölkerung
Wir legen großen Wert darauf, die negativen Auswirkungen unserer Tätigkeit – zum Beispiel durch Lärm oder Schadstoffemissionen – so gering wie möglich zu halten, um der Umwelt und den Menschen nicht zu schaden.

Nachhaltigkeitsbildung
Wir fördern das Wissen um Abfallvermeidung und die richtige Trennung. In unserem Umwelterlebniszentrum fangen wir damit schon bei den ganz Kleinen an.  

Regionale Wertschöpfung Indem wir regionale Stoff- und Energieströme nutzen und so u. a. den Bezug von fossilen Energieträgern und Düngemittel ersetzen, vermeiden wir den Abfluss finanzieller Mittel aus der Region. Als Kunde lokaler Unternehmen, als Dienstleister und als Arbeitgeber schaffen wir einen nachhaltigen Mehrwert für die Region.  

Gesellschaftliches Engagement Dass wir uns für die Gesellschaft einsetzen, ist für uns als kommunales Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. Einen sozialen Mehrwert schaffen wir unter anderem durch die Unterstützung lokaler und regionaler Initiativen.  

Dialog mit Stakeholdern Der regelmäßige Austausch mit unseren Stakeholdern eröffnet uns neue Perspektiven und hilft uns dabei, uns stetig weiterzuentwickeln.  

Wissenstransfer Wir sind davon überzeugt, dass wir uns durch regionalen und überregionalen Austausch weiterentwickeln können. Durch den Empfang von Fachdelegationen bei der ZAK und andere Austauschformate können wir unser Wissen weitergeben und gleichzeitig von den Erfahrungen anderer lernen.  

Transparenz Wir fühlen uns dazu verpflichtet, unsere Tätigkeiten so transparent wie möglich darzustellen, insbesondere unseren Einfluss auf die Wertschöpfungskette und die Entsorgungswege.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie setzten wir uns verschiedene Ziele, die wir im Folgenden zusammengefasst darstellen. In der Zielsetzung fokussierten wir uns dabei auf die in der Wesentlichkeitsanalyse erarbeiteten wesentlichen Themen (s. Kriterium 2), da diese sowohl aus interner Unternehmenssicht (s. Kriterium 1), als auch von unseren Stakeholdern (s. Kriterium 9) als besonders wichtig erachtet wurden. Die Erreichung der Ziele kontrollieren wir mit Hilfe von Indikatoren und anhand eines integrierten Managementsystems nach ISO 14001 und ISO 9001, das in regelmäßigen Abständen auditiert wird (s. Kriterium 7).  Die Kontrolle der Ziele erfolgt fachbereichsbezogen durch die Bereichsleiter sowie für das gesamte Unternehmen durch den Vorstand. Die im integrierten Managementsystem festgehaltenen Umwelt- und Qualitätsziele werden darüber hinaus regelmäßig in externen Audits überprüft.

Unsere Ziele:

Verantwortungsvolle Unternehmensführung Umweltschutz Mitarbeitende Kundenorientierung Gesellschaftliche Verantwortung
Derzeit hat die ZAK vornehmlich qualitative Ziele definiert. Im weiteren Prozess der Strategieentwicklung werden wir zusätzlich quantitative, operative Ziele definieren und berichten. Dieser Schritt ist nach der nächsten Aktualisierung der Wesentlichkeitsanalyse geplant, bei der wir die wesentlichen Themen noch stärker fokussieren möchten, um zielgerichtet für die wichtigsten Themen messbare Ziele formulieren zu können.

Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie beziehen wir uns derzeit noch nicht explizit auf die Sustainable Development Goals, die relevanten Ziele der SDGs flossen jedoch in die Themenvorschläge für die Wesentlichkeitsanalyse mit ein. Mit der Fortschreibung unserer Strategie wollen wir unsere wesentlichen Themen zukünftig stärker und expliziter an den SDGs ausrichten.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Das Kerngeschäft der ZAK ist die Behandlung, Recycling, Verwertung und Beseitigung der anfallenden Abfälle in Kaiserslautern. Mit Blick auf unsere Wertschöpfungskette ist für uns daher in erster Linie relevant, welche Wege der von uns gesammelte Abfall nimmt.

Wir erfassen und sortieren alle bei uns angelieferten Abfälle und führen sie der entsprechenden Verwertung zu. Bioabfall und Grüngut verarbeiten wir selbst zu hochwertigem Kompost der Marke PALATIHUM. Dabei entstehen klimafreundliche Wärme und Strom, die wir ins Netz einspeisen. Andere Abfallarten wie Papier und Pappe, Kunststoffe oder Elektroschrott geben wir zur Verwertung an zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe weiter. Den Restabfall bringen wir in das gemeinschaftliche Müllheizkraftwerk Ludwigshafen, in dem die Abfälle verbrannt und so zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Auf der Rückfahrt nehmen unsere LKW den Bioabfall aus der Region mit, um ihn bei uns im Kapiteltal zu Energie und Kompost zu verwerten. Durch diese kommunale Kooperation werden sowohl die Anlagen bei uns als auch in Ludwigshafen optimal ausgelastet, Fahrten reduziert und der ökologische und wirtschaftliche Nutzen maximiert.

Besonders wichtig ist die fachgerechte Entsorgung gefährlicher Abfälle, die größtenteils bei Bau- und Abbrucharbeiten anfallen. Sie gelangen über unsere Problemabfallannahmestelle auf dem Wertstoffhof oder das Umweltmobil zu uns. Für alle Abfälle gilt, dass das Ausschleusen von Schadstoffen aus dem Ressourcenkreislauf höchste Priorität hat. Indem wir gefährliche Substanzen aus den Abfällen herauslösen und sie gesondert entsorgen, schützen wir nachgelagerte Stoffkreisläufe vor Verunreinigungen.

Auch wenn seit der Jahrtausendwende kein Restabfall mehr auf die Deponie verbracht wird, tragen wir weiterhin die Verantwortung dafür, dass die bis dahin eingelagerten Abfälle nicht die Umwelt verschmutzen. Bei der Ablagerung von unbehandelten Abfällen entsteht durch unterschiedliche biologische Prozesse klimaschädigendes Deponiegas. Dieses fangen wir mit einer Gaserfassung auf und nutzen es zur Wärmeerzeugung. So können wir nicht nur die Atmosphäre vor dem klimaschädlichen Deponiegasschützen, sondern gleichzeitig fossile Energieträger in der Wärmeerzeugung ersetzen – ein doppelter Gewinn für die Umwelt. Außerdem sorgen wir dafür, dass das verschmutzte Sickerwasser aus der Altdeponie nicht ins Grundwasser gelangt, indem wir es mithilfe einer Tiefendrainage abpumpen und fachgerecht entsorgen. Der noch genutzte Deponieabschnitt, auf dem mineralische, geringer belastete Abfälle abgelagert werden, befindet sich oberhalb der Altdeponie und wird nach Bedarf erweitert. Dieses Deponie-auf-Deponie-Konzept spart Platz und ermöglicht uns, den Standort optimal zu nutzen.

Wir konzentrieren uns aber auch auf das andere Ende der Kette und legen neben unserem Kerngeschäft einen Fokus auf die Umweltbildung und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Abfallvermeidung. Informationen dazu sind in Kriterium 18 zu finden.

Um Nachhaltigkeitsthemen und unsere Erfahrung dazu zu kommunizieren, stehen wir in regem Austausch mit unseren Geschäftspartnern sowie verschiedenen Instituten, Verbänden und Organisationen. So ist der Vorstand der ZAK beispielsweise stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft stoffspezifische Abfallbehandlung. Hochschulen und ausländischen Fachgremien bieten wir in Exkursionen und Führungen über unser ZAK-Gelände an. Auch in Vorträgen, Impulsen und Interviews wirbt die ZAK für mehr Nachhaltigkeit in der Abfallwirtschaft, beispielsweise zum Thema Wasserstoff. So entsteht ein reger Austausch, von dem nicht nur unsere Stakeholder, sondern auch wir als Unternehmen profitieren.

Darüber hinaus informieren wir unsere Geschäftspartner durch die Veröffentlichung unseres Nachhaltigkeitsberichts und der vorliegenden DNK-Erklärung über unsere Tätigkeiten und unsere Entwicklung in den Bereichen Umwelt und Gesellschaft.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4



Nennen Sie den Prozentsatz neuer Lieferanten, die hinsichtlich ökologischer Kriterien / Arbeitspraktiken / gesellschaftlicher Auswirkungen überprüft wurden
Im Bereich der Abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten arbeiten wir ausschließlich mit zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammen, bei denen wir neben wirtschaftlichen immer auch ökologische und soziale Voraussetzungen prüfen.

Unsere Dienstanweisung Beschaffung und die allgemeinen Verfahrensregeln zum Beschaffungsprozess sehen es darüber hinaus vor, die Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit aller eingekauften Produkte und Leistungen zu bewerten. So ist beispielsweise solchen Produkten Vorrang einzuräumen, die die aus Reststoffen oder Abfällen, in rohstoffarmen und reststoffarmen Produktionsverfahren hergestellt sind oder aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, sich durch besondere Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit auszeichnen oder umweltverträglicher als andere Produkte zu entsorgen sind.  

Zudem achten wir darauf, möglichst viele regionale Lieferanten auszuwählen, um so lange Transportwege zu vermeiden. 2020 konnten wir 22 Prozent unserer Produkte und Dienstleistungen von Anbietern aus der Stadt oder dem Landkreis Kaiserslautern beziehen. Knapp 60 Prozent bezogen wir aus Rheinland-Pfalz, nahezu unser gesamtes Einkaufsvolumen kommt aus Deutschland.