1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Uns ist bewusst, dass unsere Produkte entlang der Wertschöpfungskette nicht nur positive, sondern auch negative ökologische und soziale Auswirkungen auf unsere Stakeholder haben. Diese Stakeholder und die gegenseitigen Einflüsse konnten wir in detaillierten Analysen identifizieren. Wir haben es uns als Ziel gesetzt, die Nachhaltigkeitsleistung aller Aktivitäten von uns und den jeweiligen Akteuren langfristig zu verbessern. In diesem Prozess identifizieren wir gemeinsam mit unseren Stakeholdern negative Auswirkungen und kritische Prozessschritte  und bemühen uns durch Sensibilisierung und konkrete Hilfestellungen um Verbesserungen.

Wir sind davon überzeugt, dass Nachhaltigkeitsziele nur gemeinsam erreicht werden können. Daher stellt für uns die ständige, intensive und persönliche Kommunikation mit unseren Stakeholdern die Grundvoraussetzung von Nachhaltigkeit dar. Eine detaillierte Informationsstruktur und eine andauernde Analyse des Ist-Zustandes bildet die Basis unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Darauf aufbauend wird kontinuierlich gemeinsam mit unseren Partnern und den Akteuren entlang der Wertschöpfungskette nach Verbesserungspotentialen gesucht und konkrete Maßnahmen ausgearbeitet. Wir möchten diese Anforderungen nicht delegieren, sondern durch einen Wissensaustausch und konkrete Hilfestellungen fördern. Durch regelmäßigen Kontakt, persönliche Lieferantenbesuche und Audits werden die Fortschritte dieser Maßnahmen evaluiert, die Informationsstruktur erweitert und Anpassungen vorgenommen.
Gleichermaßen motivieren wir unsere Stakeholder dazu, sich durch Vorschläge zu Produkt- und Prozessoptimierungen und Materialsubstitutionen in unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten mit einzubringen. So können zahlreiche Erfahrungen aus verschiedenen Branchen in unsere Aktivitäten mit einfließen und die Ergebnisse unserer Maßnahmen positiv beeinflussen.

In diesem Prozess lassen sich ganz klare Handlungsfelder identifizieren.
Im sozialen Bereich ist es ein wichtiges Ziel, die Arbeitsbedingungen entlang unserer Wertschöpfungskette, orientiert an internationalen Standards wie den Kernarbeitsnormen der ILO, den Standards der amfori Business Social Compliance Initiative und den Forderungen und Zielen der Vereinten Nationen, kontinuierlich zu verbessern.
Im ökologischen Bereich sind wir bemüht, die negativen Auswirkungen unseres Wirtschaftens entlang der Wertschöpfungskette zu reduzieren. Da ein Großteil unserer Wertschöpfung vorgelagert stattfindet, sind auch diese Bemühungen primär bei den Lieferanten anzusiedeln. Ressourceneinsatz und anfallende Abfälle sowie andere Reststoffe werden betrachtet und Verbesserungspotenziale in Zusammenarbeit mit den Akteuren identifiziert. Dies ist ein schwieriger und langwieriger Prozess, da Strukturen und Informationen größtenteils nicht vorhanden sind. Der Aufbau von Strategien zu mehr Nachhaltigkeit bei unseren Zulieferern ist also ein kontinuierlicher Prozess.
Als weiteres wesentliches Handlungsfeld ist die Sensibilisierung unserer Kunden, der Stakeholder und der Branche zu nennen. Durch unsere Nachhaltigkeitskommunikation, welche mit dem neuen Nachhaltigkeitsbericht der Geschäftsjahre 2017-2019 einem neuen Konzept folgt, soll auf Nachhaltigkeitsthemen aufmerksam gemacht und das tägliche Handeln sowie das Kaufverhalten positiv beeinflusst werden.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Die Möbelbranche ist geprägt von globalen Wertschöpfungsketten, bei welchen die ökologischen und sozialen Bedingungen in den jeweiligen Herstellungsländern unter einem enormen Preisdruck leiden.
Da wir auch Teil dieser Wertschöpfungsketten sind, können unsere Geschäftstätigkeiten gleichermaßen negative Auswirkungen haben.
Es besteht das Risiko, durch den Preisdruck in unserer Branche und die nicht ausreichende Einbeziehung von Nachhaltigkeit in das Kaufverhalten durch den Kunden, unseren negativen Auswirkungen aus finanziellen Gründen nicht ausreichend entgegen zu wirken. Durch unsere Nachhaltigkeitsstrategie sind wir bestrebt, diese negativen Auswirkungen zu minimieren und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit unseres Handelns trotz ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsaktivitäten zu bewahren.  
Indem wir besonderen Wert auf Nachhaltigkeit in unserer Wertschöpfungskette legen, können wir die sozialen und ökologischen Herstellungsbedingungen der Branche zu verbessern. Es ist unsere Chance, als nachhaltig agierendes Unternehmen langfristig in der Branche erfolgreich zu sein und damit unsere Stakeholder positiv zu beeinflussen.
Bei den verwendeten Materialien legen wir Wert auf umweltschonende Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse und bemühen uns um die Substituierung von besonders kritischen Materialien. Auch die Einhaltung von Standards in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsschutz und Korruptionsbekämpfung ist bei der regelmäßigen Kommunikation mit unseren Lieferanten ein wichtiges Thema. Wir bemühen uns, einheitliche und international anerkannte Standards in unserer Wertschöpfungskette zu etablieren und damit unseren Einfluss so positiv wie möglich zu gestalten.

Ein klares Ziel ist es, sich durch die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten und deren Kommunikation nach Außen als positives Beispiel am Markt zu platzieren und damit sowohl unsere Mitbewerber als auch das Kaufverhalten der Kunden in Richtung mehr Nachhaltigkeit zu beeinflussen.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Seit 2008 wird gemeinsam mit Verantwortlichen aus allen Abteilungen jährlich ein Umwelt- und Qualitätsprogramm mit konkreten Zielen und Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit erarbeitet. Dabei werden Themen wie beispielsweise die Ausarbeitung von Umweltkennzahlensystemen der einzelnen Unternehmensbereiche, Energieeinsparungen und Abfallreduzierung mit konkreten Maßnahmen und Zielterminen abgestimmt, festgehalten und nachverfolgt. Prozesse, Anlagen und Produkte befinden sich dadurch in einem andauernden Optimierungsprozess unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten. Die Verantwortlichkeiten für die Ziele und Maßnahmen liegen bei den Bereichs- und Abteilungsleitern sowie im Nachhaltigkeitsmanagement.
Im Jahr 2019 wurden beispielsweise zur Optimierung des Arbeitsumfeldes einige Produktionsbereiche klimatisiert. Mit einem Investitionsvolumen von ca. 70.000€ betrifft dies die Bereiche Näherei, Zuschnitt, Polsterei 2 und Modellbau.

Auf Grundlage der integrierten Qualitätsmanagement- und Umweltmanagement-Systeme sowie der BSCI-Zertifizierung und Energieaudits, werden die ermittelten Ergebnisse durch interne und externe Auditoren überwacht und verifiziert. In unserem integrierten Qualitätsmanagementsystem sind alle relevanten Prozesse beschrieben und Geltungsbereiche defniniert.

Aus den gegenwärtigen Zielen wie Energieeinsparungen, Klebstoffeinsparungen und der Reduzierung des Papierverbrauchs ist die Vergrößerung des Weiterverwertungsanteils unseres Abfalls aktuell unsere Priorität. Im Jahr 2020 sollen über 80% unseres im Betrieb anfallenden Abfalls wieder dem Ressourcenkreislauf zugeführt werden. Im Jahr 2019 lag dieser Anteil bei 70%. Die Zielerreichung kann beim Thema Abfall durch die Betrachtung absoluter Zahlen des Entsorgungsunternehmens beurteilt werden. Bei der Identifikation von Verbesserungspotenzialen ist aufgefallen, dass im Bereich Abfall mit relativ geringem Aufwand und in kurzer Zeit viel bewirkt werden kann. Daher die Priorisierung dieses Bereichs. 

Im Bereich der Zulieferer ist es unsere Priorität, den Ist-Zustand der sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen so realitätsnah wie möglich zu erfassen um dann in Zusammenarbeit mit allen Akteuren Verbesserungsmaßnahmen erarbeiten zu können. Wir bedienen uns hierbei dem Instrument der Umwelt-Bilanz sowie interner und externer Audits (BSCI / TÜV).  Nur Veränderungen, welche für alle Akteure gleichermaßen positive Auswirkungen bringen, können sich langfristig in Wertschöpfungsketten durchsetzen. Die Identifizierung dieser ist ein wichtiges Ziel unserer Nachhaltigkeitsstrategie.

Unsere Nachhaltigkeitsziele orientieren sich gleichermaßen auch an den langfristigen Zielen der Vereinten Nationen und damit an den Sustainable Development Goals. Wir möchten Verantwortung übernehmen und unseren Beitrag zum Erreichen dieser Ziele leisten. Unsere Geschäftstätigkeiten haben besonders Auswirkungen auf 8 der 17 Ziele, welche in unserem Nachhaltigkeitsbericht 2017-2019 genauer beschrieben sind.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Unsere Wertschöpfungskette beginnt für uns beim Einkauf der Komponenten für unsere Produkte bei Zuliefererbetrieben in Deutschland, Europa und in Drittländern. Auf den vorgelagerten Rohstoffeinkauf von Seiten der Lieferanten haben wir keinen Einfluss, sind aber bemüht, deren Entscheidung unter Nachhaltigkeitsaspekten positiv zu beeinflussen.
Bei der Lieferantenauswahl werden zusätzlich zu ökonomischen auch soziale und ökologische Aspekte betrachtet. Wir erwarten von unseren Zulieferern die Einhaltung von international anerkannten Standards aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung.
Im Bereich der vorgelagerten Logistik arbeiten wir mit erfahrenen Partnern gemeinsam daran, Nachhaltigkeit an diesem Punkt der Wertschöpfungskette umzusetzen.

Trotz der Zielsetzung, alle entlang der Wertschöpfungskette entstehenden Emissionen zu erfassen und darauf aufbauend Maßnahmen zur Reduzierung zu ergreifen, können wir zum heutigen Stand leider noch keine konkreten Ergebenisse veröffentlichen. Die Datenerhebung gestaltet sich, insbesondere in der Betrachtung internationaler Handelsbeziehungen sehr komplex.

Bei der Produktion unserer Produkte am Hauptunternehmensstandort in Langenneufnach legen wir seit vielen Jahren großen Wert auf die sozialen und ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit und bemühen uns andauernd um Optimierungen. In allen Unternehmensbereichen ist die Einbeziehung von Nachhaltigkeit bei Entscheidungen fest in die Prozessstruktur integriert. In der Praxis zeigt sich regelmäßig, dass hier noch Verbesserungspotenzial in der Umsetzung vorhanden ist. 
Im Bereich der nachgelagerten Logistik bemühen wir uns mit vorausschauender Versandorganisation ressourcenschonend zu arbeiten und Verpackungsmaterialien und Emissionen einzusparen.
Unsere Kunden sind der Schlüssel zu unserem wirtschaftlichen Erfolg. Sie geben damit die Richtung vor, in die sich das Unternehmen und die Produkte entwickeln sollen. Durch unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten und deren Kommunikation möchten wir unsere Kunden dazu inspirieren, Entscheidungen mehr in Richtung nachhaltige Produkte zu treffen.
Schon beim Produktdesign sind wir bemüht, die Entsorgung unserer Produkte für den Endkunden zu erleichtern. Mit geringem Aufwand können ein Großteil der Stuhlkomponenten fachgerecht entsorgt  und so wieder dem Ressourcenkreislauf zugeführt werden. Es ist unser Ziel, diesen Anteil in Zukunft weiter zu vergrößern.

Detailliertere Informationen zu den Akteuren in unserer Wertschöpfungskette können Sie unserem Nachhaltigkeitsbericht im Kapitel "Nachhaltigkeitsstrategie" Nachhaltigkeitsbericht Topstar GmbH 2019 (Seite 33 - 41) entnehmen.

Uns ist bewusst, dass unsere Produkte entlang der Wertschöpfungskette nicht nur positive, sondern auch negative ökologische und soziale Auswirkungen auf unsere Stakeholder haben. Diese Stakeholder und die gegenseitigen Einflüsse konnten wir in detaillierten Analysen identifizieren. Wir haben es uns als Ziel gesetzt, die Nachhaltigkeitsleistung aller Aktivitäten von uns und den jeweiligen Akteuren langfristig zu verbessern. In diesem Prozess identifizieren wir gemeinsam mit unseren Stakeholdern negative Auswirkungen und kritische Prozessschritte  und bemühen uns durch Sensibilisierung und konkrete Hilfestellungen um Verbesserungen. Die Kommunikation dieser Themen erfolgt sowohl durch den täglichen oder mindestens wöchentlichen Kontakt unserer Mitarbeiter zu Lieferanten sowie durch persönliche Besuche in den Zuliefererbetrieben. Nachhaltigkeitsthemen sind ein fester Bestandteil der Kommunikation mit unseren Stakeholdern.

Seit Anfang 2019 laufen alle Themen mit Bezug zu Nachhaltigkeit an einer zentralen Stelle zusammen, der Abteilung Nachhaltigkeitsmanagement. Ökologische und soziale Aspekte entlang der Wertschöpfungskette und am Hauptunternehmensstandort werden nun nicht mehr von allen Abteilungen unabhängig voneinander behandelt sondern zentral koordiniert. Durch die ganzheitliche und abteilungsübergreifende Betrachtung der Thematik können Probleme viel effizienter erfasst und behandelt werden.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4