1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Was einer alleine nicht schafft, das erreichen viele gemeinsam. Das ist das Prinzip der Genossenschaft. Die Mitglieder einer Genossenschaft schließen sich zusammen, weil sie in der Gemeinschaft leichter ein Ziel erreichen können. Als regionale Genossenschaftsbank sind wir in der Region verwurzelt, überregional vernetzt, unseren Mitgliedern verpflichtet und demokratisch organisiert.

Nachhaltigkeit hat daher für uns einen sehr hohen Stellenwert, denn auch Werte wie Verlässlichkeit, Stabilität und Sicherheit gehören bei uns zum Geschäftsmodell. Wenngleich wir nicht - wie unsere genossenschaftliche Zentralbank - selbst zu den Unterzeichnern des Netzwerkes gehören, fühlen wir uns als verantwortliches Unternehmen den 10 Prinzipien des UN Global Compact wie selbstverständlich verpflichtet.

Darüber hinaus haben vor dem Hintergrund des Klimawandels insbesondere ökologische Aspekte in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und sind bei uns über das grüne Geschäftsfeld in den strategischen Rahmenbedingungen verankert. Hinter dem Geschäftsfeld steht mit dem „Kompetenzboard Grün“ eine sechsköpfige, hierarchie- und abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe. Die Mitglieder vereint ihre Begeisterung für Nachhaltigkeitsfragen – und seit mittlerweile mehr als zehn Jahren drücken sie unserer Volksbank ihren Stempel auf. Die Volksbank Bielefeld-Gütersloh war eine der ersten Banken in der Region, die sich in diesem Bereich engagierte. Derzeit arbeiten wir an einigen spannenden strategischen Projekten im Themenfeld Nachhaltigkeit, zu denen im nächsten Jahr Ergebnisse kommuniziert werden können.

Neben ökologischen Aspekten wie beispielsweise grüner Energie sind ganz klar auch gesellschaftliche Themen in unserer Bank  platziert. Insbesondere über das Thema Spenden und Sponsoring treten wir in unserer Region als Förderer der Gesellschaft und sozialer Projekte auf. Und auch im eigenen Haus ist es für uns selbstverständlich, das Mitarbeiterwohl zu fördern und z. B. über flexible Arbeitszeitmodelle und ein betriebliches Gesundheitsmanagement die Work-Life-Balance unserer wichtigsten Ressource "Mensch" zu unterstützen.

Die Nachhaltigkeitsthemen bieten uns die Chance, uns vom Markt zu differenzieren und sowohl bei der Mitarbeitersuche als auch bei der Kundenakquise hiermit zu punkten.

In den weiteren Kriterien stellen wir Ihnen verschiedene Maßnahmen in diesem Zusammenhang vor.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Unser ökologisches und sozioökonomisches Umfeld

Als regionale Genossenschaftsbank sind wir tief in der Region Ostwestfalen verwurzelt und beschränken unsere Geschäftsaktivitäten – mit Ausnahme der Kreditsyndizierungen und Eigengeschäfte - auf unsere Region. Diese ländlich geprägte Region mit den Großstädten Bielefeld und Gütersloh ist gekennzeichnet durch:
Welche Nachhaltigkeitsthemen beeinflussen wir durch unsere Geschäftstätigkeit wesentlich? (Inside-Out-Perspektive)

Wir sind überzeugt insbesondere über unser Kerngeschäft und als nachhaltig wirtschaftendes, verantwortliches Unternehmen einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leisten zu können.

In den vergangenen Jahren haben wir unser nachhaltiges Profil konsequent geschärft. Das fängt schon bei unserem Eigengeschäft an, in dem wir für alle Investments Aspekte aus den Kategorien Ökologie, Soziales und Unternehmensführung systematisch berücksichtigen.

Unsere Kunden unterstützen wir gerne bei nachhaltigen und ökologischen Investitionen – entweder als Kredit gebende oder vermittelnde Bank oder bei der Geldanlage.

Gleichzeitig haben wir uns schon kurz nach der Gründung des Grünen Geschäftsfelds mit den Stadtwerken Gütersloh einen verlässlichen Partner an die Seite geholt, mit dem wir in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten.

Sowohl in Bielefeld als auch im Kreis Gütersloh engagieren wir uns in der Quartiersentwicklung und setzen uns aktiv für eine lebenswerte und zukunftsfähige Region ein. Energieeffizienz und Ressourcenschonung sind uns dabei ein großes Anliegen.

Darüber hinaus gestalten wir das wirtschaftliche, aber auch das soziale Leben in der Region mit. Wir unterstützen gemeinnützige Organisationen, Vereine und Institutionen mit Spenden und Sponsorings.

Welche Nachhaltigkeitsthemem wirken wesentlich auf unsere Geschäftstätigkeit? (Outside-In-Perspektive)

Zum einen nehmen wir ein deutlich steigendes Interesse der Menschen an Nachhaltigkeitsthemen wahr. Das betrifft sowohl unsere Mitglieder und Kunden als auch (potenzielle) Mitarbeiter. Durch unser Engagement heben wir uns von vielen Wettbewerbern sowohl aus Kunden- als auch Arbeitgebersicht ab, worin wir auch einen Wettbewerbsvorteil sehen.

Darüber hinaus wirken Nachhaltigkeitsrisiken direkt auf unsere Geschäfte ein. Wir begreifen Nachhaltigkeitsmanagement daher auch als Chance, die Risiken z. B des Klimawandels frühzeitig zu berücksichtigen und so Verluste in der Zukunft zu vermeiden.

Zudem werden sich auch regulatorische Prozesse, die derzeit in Gang sind, auf unsere Geschäftstätigkeit auswirken. Hier möchten wir aber bereits vorab aktiv Nachhaltigkeit gestalten und werden bei Bedarf unsere Maßnahmen an regulatorische Vorgaben anpassen, wenn diese verabschiedet sind.

Schlussfolgerungen für unser Nachhaltigkeitsmanagement

Wir sehen uns klar in der Verantwortung den Wandel zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem zu begleiten und voranzutrieben.
Wie den obenstehenden Ausführungen zu entnehmen ist, überwiegen aus unserer Sicht klar die Chancen gegenüber den Risiken.

Daher haben wir im Strategieprozess 2020 Nachhaltigkeit zu einem Fokusfeld gemacht und streben eine ambitionierte Positionierung als Vorreiter an. Hier haben wir einen Entwicklungsprozess gestartet, in dem wir Nachhaltigkeit nicht nur in wesentlichen Geschäftsaktivitäten berücksichtigen, sondern konsequent im Gesamthaus verankern.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Mit dem Strategieprozess 2020 wurde das Themenfeld Nachhaltigkeit in unseren übergeordneten Projekt- und Planungsprozess integriert. Hierdurch erfolgt eine Verzahnung zwischen Projekten und Linienarbeit und eine übergeordnete Steuerung der Zielerreichung sowie Überprüfung der Zielerreichungsgrade.

Mit der operativen Planung für 2021 haben wir verschiedene Projekte mit messbaren Zielen auf den Weg gebracht.

Über turnusmäßige Reviews erfolgt ein unterjähriges Feedback in die Projekte und aus diesen in die Managementrunde und die Gesamtbank.

In der Jahresplanung erfolgt wiederum die Zielüberprüfung und Adressierung der Folgeprojekte. So ist die konsequente Nachverfolgung, Operationalisierung und insbesondere eigene Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsmanagements sichergestellt.

Unser übergeordnetes Ziel ist es, Nachhaltigkeit konsequent und ambitioniert in unsere gesamte Bank zu integrieren. Dabei werden wir eine positive Wirkung auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs), auf die wir mit unserem Geschäftsbetrieb und unseren Geschäftsaktivitäten den größten Einfluss nehmen können, in den Mittelpunkt stellen. Im Berichtsjahr 2020 war dieses allerdings noch nicht der Fall.

Folgende Nachhaltigkeitsthemen gehen wir in diesem Zusammenhang mit Priorität an:
Im Strategie- und Planungsprozess haben wir uns daher für 2021 unter anderem vorgenommen:


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Anders als im produzierenden Wirtschaftssektor ist der Begriff der „Wertschöpfungskette“ im Finanzdienstleistungssektor nicht auf einen Produktlebenszyklus anwendbar.

Grunsätzlich decken wir den Großteil unserer Wertschöpfungskette selbst ab, vermitteln aber darüber hinaus auch Geschäfte und Anlagen insbesondere innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.
Grundsätzlich sind Nachhaltigkeitsaspekte in allen Stufen der Wertschöpfungskette von Relevanz, die Überprüfung ist aber unterschiedlich herausfordernd. Potenzielle, wesentliche soziale und ökologische Probleme entlang der Wertschöpfungskette sind grundsätzlich bekannt, sind jedoch in vielen Teilen in der zukünftigen Nachhaltigkeitsarbeit tiefer zu analysieren.
Im Folgenden geben wir einen Überblick, wie wir aktuell damit umgehen:

Einlagen und Genossenschaftsanteile:
Aktuell erfolgt keine Analyse von Nachhaltigkeitsaspekten jenseits der gesetzlichen Vorschriften.

Auswahl unserer Geschäftspartner (z. B. Kontrahenten, Vermittlung):
Vor der Aufnahme neuer Partner überprüfen wir auch, ob diese in Einklang mit unseren genossenschaftlichen Werten und den Grundsätzen verantwortlicher Unternehmensführung (UN Global Compact) agieren. Sollte sich diese Einschätzung im Laufe der Geschäftsverbindung ändern, trennen wir uns.

Vermittelte Produkte:
Wir bieten umfangreiche nachhaltige Anlage- und Kreditprodukte an. Hier sind insbesondere Förderkredite (z. B. der KfW) und der "Volksbank Bielefeld-Gütersloh NachhaltigkeitsInvest" zu nennen, bei dem sämtliche Verzahnungen der investierten Unternehmen betrachtet werden und deren gesamte Wertschöpfungskette durch ISS ESG analysiert und durch uns streng limitiert wird.

Eigenanlagen:
Hier sehen wir eine sehr hohe Bedeutung und wollen verantwortlich investieren. Die Nachhaltigkeitswirkung unserer eigenen Anlagen wird systematisch, bislang aber nur auf Unternehmensebene untersucht und fließt konsequent in die Anlageentscheidung ein.

Kundenkredite:
Wir möchten uns auch hier nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial und ökologisch nachhaltig aufstellen. Insbesondere im Kundenkreditgeschäft jenseits von Förderkreditgeschäftes und einem nachhaltigen Unternehmenszweck stellt die Betrachtung dieser Nachhaltigkeitsaspekte jedoch (noch) eine Herausforderung dar. Die meisten unserer Unternehmenskunden unterliegen keinen Nachhaltigkeitsberichtspflichten und Transparenzvorschriften und es fehlen insgesamt auswertbare, nichtfinanzielle Zahlen, Daten und Fakten.
Durch eine besondere Kundennähe und einen engen Dialog begegnen wir aktuell dieser Herausforderung.
Im Rahmen der aktuellen Nachhaltigkeitskonzepterstellung prüfen wir, welche Möglichkeiten wir darüber hinaus haben, die Wirkung unserer Ausleihungen vergleichbar mit dem Eigengeschäft und unseren Produkten zur nachhaltigen Geldanlage transparent zu machen und in den Entscheidungsprozess zu integrieren (z. B. Ausschlusskriterien, Positivkriterien).

Bankbetrieb:
Bei unseren bankbetriebsbedingten Investitionen bevorzugen wir heimische Unternehmen und Produkte und achten auf deren Reputation. So fördern wir ein faires Miteinander in der Region und sorgen für kurze Lieferwege. Dennoch ist uns auch hier bewusst, dass wir noch deutliches Potenzial zur Verbesserung haben und dies bei der Konzepterstellung berücksichtigen müssen.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4