1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Aus unserem Selbstverständnis heraus sind wir bestrebt, durch unsere unternehmerische Haltung, die angebotenen Produkte sowie gesellschaftliche Initiativen den Nachhaltigkeitsansatz im täglichen Handeln zu integrieren. Nachhaltiges Handeln sehen wir als Chance, die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen sicherzustellen und den langfristigen Wohlstand der Region weiter zu fördern.

Um dem Thema „Corporate Social Responsibility“ gerecht zu werden, orientieren wir uns neben den Vorgaben des CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetzes bereits seit 2017 an dem Rahmenwerk des DNK sowie den Leistungsindikatoren der Global Reporting Initiative (GRI). Den Nachhaltigkeitsansatz haben wir in der Geschäftsstrategie als eigenständiges Kapitel unter der Überschrift „Nachhaltigkeit als ständiger Auftrag“ fest verankert. In 2020 wurde ein Projekt gestartet, in dem unser Strategiewerk überarbeitet wurde. Die Nachhaltigkeitsaspekte wurden darin weiter vertieft.

Die Sparkassenorganisation hat mit der „Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften“ und dem Leitfaden „Zielbild 2025“ einen wesentlichen Beitrag für die nachhaltige Geschäftsentwicklung der gesamten Sparkassenorganisation geschaffen. Unsere Sparkasse hat die bisherigen Handlungsfelder und die damit verbundene Ziele- und Maßnahmenplanung an diesem neuen Zielbild ausgerichtet.

Als Vertriebssparkasse liegt unser Hauptaugenmerk in einer optimalen, d.h. am Kundenbedarf ausgerichteten, ganzheitlichen Beratung. Wir legen Wert auf eine hohe Servicequalität, kompetente Beratung, regionale Nähe, den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden sowie schlanke Prozesse und motivierte Mitarbeiter. Unser gesellschaftliches und soziales Engagement dokumentiert die Verbundenheit zum Landkreis Saarlouis. Diese wird vor allem durch die Förderung der regionalen Wirtschaft sowie sozialer und gesellschaftlicher Projekte, z.B. durch Stiftungen, Spenden und Sponsoring, zum Ausdruck gebracht.

Auf der Basis unseres Verständnisses einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Risikokultur streben wir ein kontinuierliches, organisches und qualitatives Wachstum aus dem Kundengeschäft an. Ein alleiniges quantitatives Wachstum zu Lasten von Risiko und Ertrag entspricht nicht unseren Zielvorstellungen. Aus unserer Verpflichtung heraus ist ein ressourcenschonendes Wirtschaften für uns selbstverständlich, daher arbeiten wir kontinuierlich und konsequent an der Optimierung des Ressourcenverbrauchs im gesamten Geschäftsbetrieb.

In unseren Unternehmensleitlinien haben wir folgende Nachhaltigkeitsleitsätze formuliert:

1.      Wir bekennen uns zu unserem öffentlichen, gesellschaftlichen Auftrag.
2.      Wir machen Finanzwirtschaft verständlich und stellen sie in den Dienst der Menschen und der Wirtschaft. 3.      Wir verpflichten uns dem ressourcenschonenden Wirtschaften.
4.      Wir machen uns stark für nachhaltigen Wohlstand und für bessere Lebensqualität vor Ort.  

Unser Nachhaltigkeitsmanagement konzentriert sich demnach auf folgende Handlungsfelder:  
Die Neuausrichtung unserer Handlungsfelder führt zu keinem Systembruch in unserem Haus. Vielmehr ergänzen sie die bisherigen Strukturen. Sie gelten ab dem Jahr 2021. Auf dieser Basis hat das „Kompetenzteam Nachhaltigkeit“ Entwicklungspotenziale für die Verfolgung unserer Nachhaltigkeitsleistung identifiziert und in Abstimmung mit dem Vorstand einen jährlichen Ziel- und Maßnahmenkatalog erstellt. Auf die Inhalte wird unter Kriterium 3 näher eingegangen. Die Umsetzung der Maßnahmen wird regelmäßig im „Kompetenzteam Nachhaltigkeit“ überprüft.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Kreditinstitute stehen einer Vielzahl von Veränderungen gegenüber. Besonders die Markt- & Wettbewerbssituation, die Digitalisierung, die demografische Entwicklung, die Konjunktur, die gesetzlichen Vorgaben bzw. das regulatorische Umfeld und ein geändertes Kundenverhalten wirken sich wesentlich auf unsere Geschäftstätigkeit aus. Diese Herausforderungen und das Marktumfeld werden in unserem jährlichen Strategieprozess berücksichtigt, analysiert und in unsere Strategien aufgenommen.  

Unser übergeordnetes Ziel ist eine ganzheitliche, bedarfsorientierte und qualitativ hochwertige Kundenberatung. Das Verständnis einer ganzheitlichen Beratung umfasst auch die Berücksichtigung sozialer, ökologischer und weiterer ethischer Werte unserer Kunden. Daneben setzen wir dabei auf unser tragfähiges, langfristig ausgerichtetes, solides Geschäftsmodell und unseren öffentlichen Auftrag.  

Der demografische Wandel bedeutet auf der Kundenseite, dass der Anteil der älteren Kunden steigt und auch im Kreis Saarlouis ein Bevölkerungsrückgang prognostiziert wird. Gleichzeitig haben sich die Erwartungen, insbesondere der jungen Menschen, stark gewandelt. Hierzu haben wir die bestehenden Vertriebsstrukturen analysiert und optimiert.  

Durch eine systematische Digitalisierung der Geschäftsbereiche & -prozesse erfüllen wir langfristig die Erwartungen und Bedürfnisse unserer Kunden.   Den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen wir vor allem mit einem breitgefächerten Angebot an Produkten und Dienstleistungen auf allen Kanälen und modernen Beratungssystemen (z.B. OSPlus_neo) sowie einer positiven Grundeinstellung der Mitarbeiter zu den Chancen der Digitalisierung. Den digitalen Fitnessgrad der Mitarbeiter sehen wir als einen wichtigen Faktor für unsere Zukunfts- & Wettbewerbsfähigkeit.

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die weiterhin stattfindende Regulierung führen zu starken Belastungen in der Finanzbranche, denen wir durch Kostenoptimierungen und durch moderate Anpassungen unserer Geschäftstätigkeit begegnen.
 

Der Einhaltung von Recht und Gesetz und vor allem den Anforderungen des Verbraucher- und Datenschutzes messen wir einen sehr hohen Stellenwert bei. Dies wird durch eine angemessene Organisationsstruktur im Bereich Compliance und Datenschutz deutlich, durch die wir eine Minimierung der jeweiligen Risiken für unser Haus erreichen wollen.

Als Sparkasse setzen wir uns für eine zukunftsfähige Entwicklung des Landkreises Saarlouis ein. Nur wenn es der Region gut geht, können wir erfolgreich sein und Leistungen für Menschen und Wirtschaft bereitstellen. Nachhaltiges Handeln, d. h. an die Zukunft zu denken und in die Zukunft zu investieren, ist in dieser Hinsicht eine wirtschaftliche Notwendigkeit.  
 

Wir haben keine spezielle Methode zur Identifizierung von wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekten, da wir diese aus dem öffentlichen Auftrag und unserer Geschäftsstrategie ableiten.

Wesentliche ökologische Risiken sehen wir aufgrund unserer Geschäftstätigkeit nicht. Allerdings sehen wir die Chance, durch einen effizienten Ressourceneinsatz im gesamten Geschäftsbetrieb den ökologischen Fußabdruck zu verringern und so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlage zu leisten.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Das Ziel der Kreissparkasse Saarlouis ist es, sich in den Nachhaltigkeitsleistungen kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Für die einzelnen Handlungsfelder stellt das „Kompetenzteam Nachhaltigkeit“ unter Berücksichtigung ökonomischer Kriterien jährlich eine Ziel- und Maßnahmenplanung mit qualitativen und quantitativen Zielen auf, die vom Vorstand genehmigt wird.  

Im Handlungsfeld „Kundinnen und Kunden“ (Produkte & Dienstleistungen) streben wir neben der Qualitätssicherung in der Kundenberatung auch den konsequenten Ausbau aller Vertriebskanäle an, um den Bedürfnissen unserer Kunden noch stärker gerecht zu werden. Darüber hinaus prüfen wir kontinuierlich, die Angebotspalette um nachhaltige Produkte zu erweitern. Unser Haus wird eine „Nachhaltigkeitspolicy Anlageberatung“ erstellen und in der Anlageberatung verstärkt auf Nachhaltigkeitsaspekte hinweisen. Unsere Verbundpartner (z.B. Deka Bank, Versicherungskammer Bayern) und unser Rechenzentrum (Finanz Informatik) unterstützen uns hierbei.  

Im neuen Handlungsfeld „Finanzierungsstandards und Eigenanlagen“ werden wir die Nachhaltigkeitsrisiken – und insbesondere die Klimarisiken für unser Portfolio analysieren. Betroffen sind hier insbesondere das Kreditgeschäft für gewerbliche Kunden und unsere Eigenanlagen.  

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser größtes Kapital. Daher möchten wir im Handlungsfeld „Personal“ das Gesundheitsmanagement (insbesondere im Hinblick auf Corona-Pandemie) sowie die Kompetenz und Veränderungsbereitschaft unserer Mitarbeiter durch ein breitgefächertes Angebot weiter ausbauen.  

Im Handlungsfeld „Geschäftsbetrieb“ möchten wir u.a. durch die Steigerung der Effizienz unserer hausinternen Prozesse den ressourcenschonenden Energieeinsatz weiter forcieren und den Energieverbrauch unserer Gebäude reduzieren. Wir wollen die Voraussetzungen schaffen, um eine CO2-Bilanz zu erstellen. Auf dieser Basis sollen dann weitere Maßnahmen initiiert werden. Hierzu gehört es auch, die Mitarbeiter zum ressourcenschonenden Umgang anzuhalten.  

Nicht nur im Handlungsfeld „Engagement / Gemeinwohlorientierung“, sondern quer über alle Bereiche ist die Umsetzung des öffentlichen Auftrages unser primäres Ziel.  

Im neuen Handlungsfeld „Kommunikation“ nutzen wir mit Facebook und Instagram zwei Social-Media-Plattformen, um über unser Engagement in Sachen Nachhaltigkeit zu berichten. Wir nutzen unser Intranet (KSK.net), um unsere Mitarbeiter hinsichtlich ihres nachhaltigen Handelns zu sensibilisieren.  

Alle Handlungsfelder werden gleichbehandelt, es erfolgt keine Priorisierung.  

Der Umsetzungsstand der Maßnahmen wird regelmäßig im „Kompetenzteam Nachhaltigkeit“ überprüft. Zusätzlich ist der Rückblick auf die Zielerreichung des abgelaufenen Geschäftsjahres ein Baustein der operativen Planung für das Folgejahr. Daneben konkretisieren wir unsere langfristig und gemeinwohlorientiert ausgerichtete Geschäftspolitik durch den Einsatz eines Kennzahlensystems in unserem internen Strategiehandbuch, in dem die Gesamthausziele quantifiziert werden.  

Eine direkte Verknüpfung zu den SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen bzw. zu anderen internationalen Managementkonzepten gibt es nicht.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Als Finanzdienstleister erbringen wir den größten Teil unserer Wertschöpfung noch selbst. Diese konzentriert sich auf das klassische Bankgeschäft. Die Wertschöpfungskette besteht vor allem aus Marketing (Produktidee, -gestaltung und Preis) sowie dem anschließenden Vertrieb. Am Ende der Wertschöpfungskette steht das Controlling, welches Ertrag und Kosten auf den Prüfstand stellt. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten spielt das Management des Reputationsrisikos eine entscheidende Rolle bei der Steuerung von Geschäftsvorgängen entlang unserer Wertschöpfungskette.  

In Kriterium 10 „Innovations- und Produktmanagement“ ist beschrieben, welche Standards wir bei der Vergabe von Kreditmitteln und der Vermittlung von Anlagemöglichkeiten anwenden. Dabei haben wir uns unter anderem auch mit den BaFin Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken auseinandergesetzt. Die transitorischen Risiken (also die Auswirkungen von Kostensteigerungen bei Energie bei bestimmten Kreditnehmergruppen, Imageschäden durch Nicht-Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften, Haftungsrisiken, etc.) werden näher betrachtet. Darüber hinaus sind bislang keine weiteren Nachhaltigkeitsaspekte von Bedeutung, da wir diese im Bankgeschäft als sehr gering einstufen.                                                                                                                                                                                      
Als Dienstleistungsunternehmen spielt der Einkauf von Produkten und Waren eine eher untergeordnete Rolle. Gleichwohl sind wir bestrebt, neben ökonomischen auch soziale und ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Spezielle Einkaufsrichtlinien existieren nicht, da wir vorrangig unsere
Materialien bei unseren Verbundunternehmen beziehen.  

Bei der Auswahl unserer Dienstleister liegt der Fokus neben kurzen Wegen und ökonomischen Vorteilen auch darauf, dass der Dienstleister selbst bei der Auswahl der Materialien ökologische Kriterien zu Grunde legt und das Thema „Nachhaltigkeit“ in seiner Unternehmensphilosophie fest verankert hat. Wir gehen davon aus, dass unsere Dienstleister die geltenden gesetzlichen Bestimmungen sowie die Sozialstandards einhalten, da sie an das deutsche Rechtssystem (z.B. Arbeitsschutzrechte, Umweltgesetze) gebunden sind. Seit 2019 unterzeichnen alle neuen Dienstleister und Lieferanten eine Rahmenvereinbarung zur Nachhaltigkeit. In dieser Ethikerklärung werden Grundsätze zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung definiert.  Daher kommunizieren wir über nachhaltige Themenstellungen mit unseren Dienstleistern und Lieferanten vorrangig bei der Auftragsvergabe.  

Bereits seit gut drei Jahren haben wir die Materialverwaltung auf eine browserbasierte Lösung umgestellt und an einen regionalen Dienstleister outgesourct. Für Druck- und Kopiervorgänge verwenden wir ausschließlich umweltschonende Papiersorten, welche mit dem EU-Ecolabel (EU-Blume) bzw. FSC-Siegel ausgezeichnet sind. Für die Erstellung der Kontoauszüge verwenden wir ausschließlich das umweltschonende Thermopapier „DuraLeaf Optima“, welches 100%-ig bisphenolfrei produziert wird.  

Als nicht produzierendes und ausschließlich regional tätiges Unternehmen sind uns keine sozialen oder ökologischen Risiken bekannt, die auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette bestehen.

Unsere Ausgaben richten sich nach dem jährlich aufzustellenden Handlungskostenvoranschlag, der dem Verwaltungsrat zur Kenntnis gegeben und von diesem festgestellt wird. Zudem wird ein Investierungsplan aufgestellt.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4