Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.
Wie bereits erwähnt, ist die Sparda-Bank München eG genossenschaftlich organisiert. Unser Marktumfeld ist regional und ausschließlich auf Finanzdienstleistungen rund um die Bedürfnisse privater Kunden fokussiert. Als Bank sind wir starken regulatorischen Vorgaben unterworfen, was uns regelmäßig vor neue Herausforderungen stellt. Wir sehen uns als Teil der regionalen Gesellschaft und unsere genossenschaftliche Organisationskultur gibt uns die Stärke, uns als Solidargemeinschaft den aktuellen Entwicklungen im gesellschaftlichen und ökologischen Umfeld zu stellen. Dieses Denken spiegelt sich auch in unserer Haltung und unserem Handeln bei ökologischen und sozialen Themen wider.
Die Sparda-Bank München eG tritt in verschiedenen Rollen auf dem Markt auf und hat darin mit ihrem jeweiligen Handeln Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsthemen – in vielen Fällen positiver Natur, aber auch negativer. Im Folgenden werden die wichtigsten Rollen sowie die dazugehörigen größten Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsthemen näher beleuchtet: als Finanzinstitut und -dienstleister, Förderer und Arbeitgeber.
Finanzinstitut und -dienstleister Als regional verankerte Genossenschaftsbank mit Konzentration auf das Privatkundengeschäft umfasst unser Kerngeschäft insbesondere das Angebot von Finanzierungsdienstleistungen für private Kunden (Lohn-, Gehalts- und Rentenempfänger). Die damit verbundenen Aktivitäten schließen unter anderem die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, nachhaltige Geld- und Eigenanlagen sowie das Angebot von Finanzierungen und Versicherungen ein.
In der Rolle als Finanzinstitut und -dienstleister kann die Bank aktiv Einfluss darauf nehmen, wohin die Gelder ihrer Eigenanlagen fließen. Im Mai 2012 hat sie die Prinzipien für Verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen (PRI) unterzeichnet und sich so zu der nachhaltigen Gestaltung ihrer Investmentpolitik verpflichtet. Weiterhin führt der zunehmende Einfluss der Digitalisierung, aber auch die zunehmende Beachtung des Ressourcenverbrauchs zu einer Veränderung der Geschäftsprozesse.
Förderer Als regional ansässige Genossenschaftsbank verfolgt die Sparda-Bank München eG in ihrer Rolle als Förderer das Ziel, positive Wirkung auf die ökonomische, ökologische und soziale Stabilität und Entwicklung in der Region zu nehmen. Dies passiert vor allem über Spenden aus dem Reinertrag des Gewinnspar-Vereins der Sparda-Bank München e.V., der regional ansässige Vereine und Projekte in den Bereichen Entwicklung, Bildung, Soziales, Umwelt und Kultur unterstützt.
Darüber hinaus fördert die Bank als alleinige Gesellschafterin der NaturTalent Stiftung gGmbH Bildung im Sinne von Stärkenbewusstsein und individueller Potentialförderung und unterstützt Jugendliche in der Phase ihrer Berufswahl mit dem Seminarangebot „Talentschmiede“.
Arbeitgeber Auch wenn die Sparda-Bank München eG kein produzierendes Unternehmen ist, hat sie als Arbeitgeber mit über 700 Mitarbeitern und ihrer Geschäftstätigkeit in der Hauptverwaltung und den Filialen Auswirkungen auf die Umwelt und Ressourcen – dem ist sich die Bank sehr bewusst. CO2-Emissionen entstehen vor allem durch die Anfahrt der Mitarbeiter zur Arbeitsstelle, durch Dienstreisen, aber auch durch Nutzung des Rechenzentrums oder durch die Versorgung der Bürogebäude.
Der achtsame Umgang mit der Umwelt und ein damit einhergehendes Bewusstsein für die Nutzung von Ressourcen sind in der Strategie verankert. Durch gezielte Maßnahmen, die in den verschiedensten Bereichen im Haus verantwortet und vorangetrieben werden, wie dem 100%igen Bezug von Ökostrom, dem Kauf von überwiegend regionalen und umweltfreundlichen Produkten, der Förderung des Jobtickets oder dem - letztlich auch Corona-bedingten - Ausbau der Mobile Working-Möglichkeiten, können klimaschädliche CO2-Emissionen kontinuierlich reduziert werden. Die unvermeidbaren Emissionen werden durch den Erwerb von Klimazertifikaten kompensiert, sodass die Bank betriebsökologisch klimaneutral ist.
Die Basis zur Auseinandersetzung, welche wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen auf unsere Geschäftstätigkeit einfließen, bildet unsere 2017 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse. Arbeitsgrundlage waren die Ergebnisse aus dem regelmäßigen und langjährigen Dialog, den die Sparda-Bank München eG mit ihren Stakeholdern führt (vgl. DNK-Kriterium 9). Dabei wurden verschiedene Themen erarbeitet. Der Kernbereich Nachhaltigkeit enthielt folgende Punkte:
- Nachhaltigkeitsverständnis der Stakeholder
- Empfundener Entwicklungsstand der Sparda-Bank München eG im Bereich Nachhaltigkeit
- Nachhaltige Strategie- und Unternehmensführung
- Umgang der Bank mit ihren Mitarbeitern
- Wirtschaftsethik
- Gesellschaftliches Engagement
- Umwelt- und Energiemanagement
- Produktangebot
- Umgang der Bank mit ihren Kunden und Mitgliedern
Diese Punkte haben einen hohen Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit. Gleichzeitig werden diese Nachhaltigkeitsthemen durch unsere Geschäftstätigkeit beeinflusst, sodass es von enormer Wichtigkeit ist, dass wir diese wesentlichen Bereiche berücksichtigen. Dies erreichen wir durch:
- Sicherstellung einer hohen Zufriedenheit bei den Kunden und Mitgliedern und der damit verbundenen Weiterempfehlungsbereitschaft: Die Befragung der Kunden hat gezeigt, dass diese ein positives Bild von der Sparda-Bank München eG haben und sie als vertrauenswürdiges Unternehmen sehen, welches freundlich und fair handelt. Auch der Entwicklungsstand in den Bereichen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Energiemanagement sowie gesellschaftliches Engagement und das Produktangebot wurden als gut bewertet, wiesen dennoch weiteres Entwicklungspotential auf. Durch die Weiterentwicklung in den Bereichen wollen wir den Ansprüchen der Stakeholder-Gruppen nachkommen.
- Sicherstellung der hohen Zufriedenheit der Mitarbeiter und des damit verbundenen Anspruchs, ein attraktiver Arbeitgeber in der Region Oberbayern zu sein (DNK-Kriterien 15. Chancengerechtigkeit und 16. Qualifizierung)
- Leisten eines nachhaltigen Beitrags zum Gemeinwesen in Oberbayern (DNK-Kriterium 18. Gemeinwesen)
- Sicherstellung der sozialen und ökologischen Qualität des eigenen Wertschöpfungsnetzes
- Transparenz in der Kommunikation auf Basis der Werte des Unternehmensleitbildes
Verschiedene Entwicklungen und Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit - sowohl aus regulatorischer Hinsicht, aber auch die Erwartungen von Kunden und anderen Stakeholdern betreffend - haben den Finanzsektor und damit auch uns in den letzten Jahren vor neue Herausforderungen gestellt. Wir haben uns in der Konsequenz nicht nur mehr damit beschäftigt, welche Auswirkungen unsere Geschäftstätigkeit auf Nachhaltigkeitsthemen hat, sondern auch welche Nachhaltigkeitsthemen Einfluss auf uns haben. Wir sehen in dieser Entwicklung vor allem die große Chance, unsere Geschäftspolitik, die bereits seit langem Werte wie Fairness, Verantwortungsbewusstsein und Gemeinwesen in den Vordergrund stellt, noch weiter voranzutreiben und positiv Einfluss zu nehmen. Unsere noch stärkere Ausrichtung als ‚Deutschlands erste Gemeinwohl-Bank‘ ist für uns die entsprechende Konsequenz.
Für mögliche Risiken hinsichtlich Nachhaltigkeit aufgrund der unter DNK-Kriterium 9 beschriebenen Ergebnisse aus den Stakeholder-Befragungen sowie durch unsere regionale Geschäftstätigkeit, unsere langjährigen Partnerschaften oder die angebotenen Produkte und Dienstleistungen haben wir bis dato keinen Bedarf gesehen, eine zusätzliche Risikoanalyse durchzuführen. Aufgrund des im Dezember 2019 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) veröffentlichten Merkblatts zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken haben wir uns jedoch in 2020 intensiver mit den daraus für uns relevanten Implikationen beschäftigt. Dazu wurde unter Einbezug verschiedenster Fachabteilungen eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die konkrete Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung des BaFin-Merkblatts für die Bank erarbeitet hat. Aufgrund unseres Engagements in der Gemeinwohl-Ökonomie wurde hierfür der Begriff „Nachhaltigkeitsrisiken" auf „Gemeinwohl-Risiken" ausgeweitet und soll so dem Anspruch nachkommen, potenzielle Risiken ganzheitlich in Bezug auf unsere Gemeinwohlausrichtung zu identifizieren.