1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Nachhaltigkeit ist ein immanenter Aspekt der Geschäftstätigkeit von ROLAND als Versicherungsunternehmen. Die fortlaufende Gewährleistung von zuverlässigem und umfassendem Versicherungsschutz für unsere Versicherungsnehmer kann für ROLAND nur durch eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Unternehmensführung erreicht werden.

Das zentrale strategische Unternehmensziel von ROLAND ist impliziter Ausdruck dieses Verantwortungsbewusstseins gegenüber den Kunden: wir bieten ein herausragendes Kundenerlebnis durch einzigartige Konfliktlösungs- und Konfliktvermeidungskompetenz. Konkrete Maßnahmen zur Realisierung dieses Anspruchs fokussieren sich auf die folgenden Handlungsfelder: 

Zur Umsetzung der geschäftsstrategischen Vorgaben wird die Sicherung des Fortbestands der Gesellschaften als oberstes Gebot der Risikostrategie von ROLAND definiert. Die Nachhaltigkeit wird dabei über folgende Instrumente sichergestellt: Weiterhin wird der nachhaltige Erfolg von ROLAND von den Werten und der Kultur bestimmt, welche die Geschäftstätigkeit und den Umgang miteinander innerhalb der Organisation und nach außen prägen. ROLAND hat deshalb fundamentale Grundsätze zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Akteuren und Ressourcen sowie mit allgemeingültigen und selbstgesetzten Normen in einem Verhaltenskodex definiert und diesen auf der strategischen Ebene des ROLAND Governance-Systems verankert.

Eine explizite Nachhaltigkeitsstrategie und entsprechende spezielle Vorgaben in Anlehnung an anerkannte Standards werden von ROLAND darüber hinaus nicht definiert.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Wesentlichkeit bestimmt sich bei ROLAND abstrakt danach, ob ein Sachverhalt für die Geschäftsleitung entscheidungserheblich ist, die Kenntnis eines Sachverhalts also zu einem veränderten Handeln in der Zukunft führen würde oder in der Vergangenheit geführt hätte.

Im ROLAND Governance-System sind verschiedene wesentliche Themenfelder und Sachverhalte definiert, die grundsätzlich als entscheidungserheblich für die Geschäftsleitung bewertet werden. Darüber hinaus kann sich Wesentlichkeit sowohl quantitativ in einem Schwellenwert als auch qualitativ in einer bestimmten Eigenschaft oder Ausprägung ausdrücken, die geeignet ist, das Verhalten der Geschäftsleitung zu beeinflussen.

Wesentliche Aspekte und Themen werden regelmäßig im Rahmen des Strategieprozesses sowie im Rahmen der jährlichen Governance-Prozesse identifiziert und bewertet. Dabei werden gegenwärtig die folgenden Themenfelder als wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte in Bezug auf die strategische und operative Steuerung von ROLAND berücksichtigt: Für die beschriebenen Themenfelder sind sowohl spezielle als auch übergreifende, zielgerichtete Maßnahmen definiert und implementiert worden, durch welche sichergestellt werden soll, dass ROLAND eine nachhaltig erfolgreiche Entwicklung in Bezug auf die ökonomischen und sozialen Leistungen erzielen kann. Relevante ökologische Aspekte und Themenfelder wurden im Rahmen der Wesentlichkeitsanalysen nicht identifiziert, Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung der ökologischen Leistungen werden soweit sinnvoll und ökonomisch möglich dennoch eingeleitet. Die Überwachung der Umsetzung der implementierten Maßnahmen erfolgt ebenfalls im Rahmen des Strategieprozesses und der weiteren Governance-Prozesse.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Strategische Ziele werden im Rahmen des Strategieprozesses vom Vorstand definiert und mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. Der Vorstand ist anschließend für die übergreifende Steuerung des Geschäfts verantwortlich, der Aufsichtsrat überwacht die Zielerreichung.

In 2018 wurde eine neue Geschäftsstrategie formuliert. Die Strategie „Kundenfokus 2022“ orientiert sich dabei an qualitativen Zielen, die auf eine stärkere Fokussierung auf die tatsächlichen Kundenbedürfnisse und auf die eigene Transformation vom Kostenerstatter zum juristischen Konfliktlöser abzielen. Im Rahmen von verschiedenen Maßnahmen und Projekten werden dazu die Themen Marktbearbeitung, Datenmanagement, IT-Landschaft, Prozesslandschaft und Kultur bearbeitet und weiterentwickelt.

Jedes Handlungsfeld entwickelt und verfolgt verschiedene konkrete Maßnahmen zur Erreichung der folgenden Ziele: 


Die nachhaltigen ökonomischen Zielsetzungen durch das Aufsichtsregime Solvency II sind darüber hinaus weiterhin relevant und werden insbesondere über die Risikostrategie des Unternehmens sowie über die mittelfristige operative Planung definiert und gesteuert. Ökologische Ziele werden im Rahmen der Strategie nicht definiert und überwacht.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Der überwiegende Teil der Wertschöpfung wird von ROLAND selbst erbracht. Produktentwicklung, Bestandsmanagement und Kundenbetreuung sowie Schadenregulierung werden durch die gruppeninterne Aufbau- und Ablauforganisation ausgeführt.

Im Bereich Vertrieb werden Anbahnungs-, Beratungs- und Abschlusstätigkeiten sowohl durch die Vertriebsorganisationen der Anteilseigner als auch durch Versicherungsmakler und Mehrfachagenten übernommen.  Zur Sicherstellung einer hohen Beratungsqualität ist ROLAND dem Verhaltenskodex für den Vertrieb des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft beigetreten, selbiges gilt für die Anteilseigner, sodass eine Vertriebstätigkeit im Einklang mit anerkannten Standards und Verhaltensweisen gewährleistet wird. Die Betreuung vieler Vertriebspartner ist in den Einheiten Front Office Sales (FOS) und Makler Competence Center (MCC) in weiten Teilen an einem Standort zentralisiert.

Im Bereich Kapitalanlagen werden bei ROLAND neben dem Direktbestand in Eigenverwaltung auch verschiedene externe Fondsmanager mit Anlage- und Verwaltungstätigkeiten betraut. Es obliegt der Verantwortung der einzelnen Fondsmanager, inwieweit ökologische und soziale Kriterien beachtet werden. Anfragen von Fondsmanagern zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Kriterienkatalog für Neuinvestitionen wurden von ROLAND bisher stets befürwortet. Im Direktbestand berücksichtigt ROLAND neben den ökonomischen Aspekten auch potentielle soziale und ökologische Auswirkungen des Investments.

Im Schutzbrief- und Assistancegeschäft wird ein Großteil der Wertschöpfung beim Kunden von ROLAND koordiniert, die Erbringung der konkreten Leistung erfolgt allerdings durch externe Dienstleister im Mobilitäts- und Logistikbereich. Die in diesem Zusammenhang eingesetzten Dienstleister werden vom zentralen Bereich Netzwerkmanagement und internationale Kooperationen betreut. Der Einsatz regionaler Dienstleister im Verhältnis zum Unfall- und Leistungsort ist dabei schon aus Gründen der Kosten und der Servicezeit von wesentlicher Bedeutung für eine zufriedenstellende Leistungserbringung gegenüber den Kunden. Die weitgehende Minimierung der Anreise- und Transportwege im engmaschigen Dienstleisternetzwerk wirkt außerdem in ökologischer Hinsicht.

Die Beschaffung von Büroausstattung und –materialien, IT-Hardware und IT-Software sowie Dienstleistungen erfolgt zentralisiert über den Bereich Einkauf anhand prozessualer Vorgaben zu Angebotseinholung, Anbieterauswahl und Lieferantenmanagement. Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten erfolgt im Rahmen einer qualitativen Einschätzung der involvierten Mitarbeiter (Bsp.: Einkauf von Strom, siehe Kriterium 12), konkrete Kriterien werden nicht vorgegeben.

Die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Versicherungsbetriebs sind branchenweit nachrangig zu bewerten. Der Bedarf an Fläche, Ressourcen und Energie ist relativ gering, gleiches gilt für die verursachten Emissionen und Abfälle. Das Arbeitsumfeld, die Arbeitszeiten und die Vergütung sowie weitere soziale Sachverhalte werden im Rahmen des Versicherungstarifvertrags und in zusätzlichen Betriebsvereinbarungen geregelt. Die grundsätzlichen Nachhaltigkeitswirkungen der angebotenen Produkte und Leistungen werden in Kriterium 10 dargestellt. Eine darüber hinaus gehende Überwachung der Wertschöpfungskette unter Nachhaltigkeitskriterien erfolgt nicht.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4