1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Die Gesellschaften des Stadtwerke Köln Konzerns sind kommunale Unternehmen. Aus dem Unternehmenszweck der Daseinsvorsorge leitet sich bereits eine besondere Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung ab - und damit auch für die Wirtschaftskraft in der Stadt und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger Kölns und der angrenzenden Region.  

Konzernauftrag ist die dauerhafte Sicherstellung der Leistungserbringung unter ökonomischen Gesichtspunkten, darüber hinaus die Berücksichtigung von gesellschaftlichen Anforderungen sowie sozialen und ökologischen Kriterien, um im Sinne gesamtgesellschaftlicher Verantwortung – vor allem für die Stadtgesellschaft und die Region - zu handeln. Damit ist der Nachhaltigkeitsgedanke ein strategisches Konzernziel, welches im Jahr 2010 auch als solches definiert wurde.  

Eine konzernübergreifende Nachhaltigkeitsstrategie ist für das Berichtsjahr 2018 nicht formuliert, wird derzeit aber entwickelt. Bei der Wesentlichkeitsanalyse wurden die Kernthemen der gängigen nationalen und internationalen Standards berücksichtigt, u.a. die Themen des DNK und die SDGs.

Seit dem Berichtsjahr 2015 werden die konzernweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten kontinuierlich ausgebaut. Entsprechende Aktivitäten und Prozesse werden unter anderem in den seit 2015 jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsberichten dokumentiert.   
 

Auf der Ebene der einzelnen Konzernunternehmen hat Nachhaltigkeit im Rahmen der Daseinsvorsorge eine lange Tradition, die sich u.a. auch darin widerspiegelt, dass diese teilweise bereits seit Jahren Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen. Konzernübergreifend ist die Zusammenarbeit in inhaltlichen Kernthemen - darunter Nachhaltigkeit – eine neuere Entwicklung. Seit der Veröffentlichung eines konzernweiten Nachhaltigkeitsberichts im Jahr 2016 wurde das Nachhaltigkeitsmanagement kontinuierlich organisatorisch und inhaltlich weiterentwickelt. Seit dem Jahr 2019 sind Nachhaltigkeitskriterien fester Bestandteil der internen Prüfprozesse der Unternehmensstrategien und damit erfolgreich in die Kernprozesse integriert.  


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Im Verständnis der Stadtwerke Köln umfasst Nachhaltigkeit grundsätzlich eine wirtschaftliche, ökologische und soziale Dimension der Unternehmensverantwortung. Die Unternehmen orientieren sich an den internationalen UN-Zielen für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals = SDGs) und haben im Berichtsjahr 2018 die in der unten stehenden Grafik in Farbe hervorgehobenen Nachhaltigkeitsziele als besonders wesentlich für die Stadtwerke Köln identifiziert.

Kein Unternehmen kann sich mit allen Aspekten der Nachhaltigkeit befassen. Daher lag der Schwerpunkt der internen Aktivitäten im Jahr 2018 zunächst auf der Entwicklung eines einheitlichen Grundverständnisses von Nachhaltigkeit. Diese Analyse dient der Ermittlung wesentlicher Nachhaltigkeitsfelder, in denen die Unternehmensaktivitäten relevante Auswirkungen haben oder die für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen entscheidend sind. Das konzernweite partizipative Verfahren ist auf zwei Jahre angelegt und wird im Jahr 2019 fortgesetzt. Ziel ist es, diese Entwicklung mit weiteren internen Prozessen zusammenzuführen und mittelfristig das konzernweite Grundverständnis von Nachhaltigkeit mit Nachhaltigkeitszielen zu untermauern.  

Die Konzernunternehmen sind mehrheitlich als Dienstleister tätig, daher entfaltet sich die größte Hebelwirkung für nachhaltige Entwicklung über die Konzeption und das Angebot von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen und durch die Kundenkommunikation.  

Entsprechend der Branchenvielfalt der Konzerngesellschaften und der Unterschiedlichkeit ihrer Geschäftsfelder setzen die Unternehmen sowohl im Betrieb als auch bei ihren Produkten und Dienstleistungen jeweils unterschiedliche Akzente. Die wesentlichen konzernübergreifenden Akzente lassen sich in drei Handlungsfeldern zusammenfassen:  

Aufgabenschwerpunkte im Handlungsfeld Ökonomie sind die Sicherung der Lebensqualität durch Schaffung kostengünstiger Angebote der Daseinsvorsorge, der Erhalt der Wirtschaftlichkeit der Unternehmen, der Unterhalt und die zukunftsfähige Entwicklung ihrer betrieblichen Anlagen, die Sicherung von Qualität und Effizienz am Standort und die Ausweitung ihrer Dienstleistungen.  

Schwerpunkte im Bereich der Ökologie sind die Reduktion von CO2 und weiteren Luftschadstoffemissionen sowie die Erhöhung der Energieeffizienz und die Schonung von Ressourcen. Produktseitig sind hier insbesondere die Dienstleistungsangebote der Entsorgungsdienstleister AWB (Sammlung des Abfalls) und AVG Köln (Abfallrecycling und Restmüllverbrennung) zu nennen. Weiterhin hat der Energieversorger RheinEnergie neben der Sicherstellung der Versorgungssicherheit seinen Fokus auf den Ausbau des Fernwärmenetzes, den Ausbau der Erneuerbaren Energien, das Angebot von Energiedienstleistungen (insbesondere Quartiersmanagement) gelegt und den Ausbau der E-Mobilität forciert. Das ÖPNV-Unternehmen KVB und der Logistikdienstleister HGK wiederum stehen für emissionsarmen Personen- und Gütertransport.  

Im Zentrum des Handlungsfeldes Gesellschaft/Soziales stehen im Wesentlichen der Erhalt attraktiver und zukunftsfähiger Arbeits- und Ausbildungsplätze, die Qualifizierung der Belegschaften, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie das Gesundheitsmanagement. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Engagement für das Gemeinwohl, insbesondere durch die Tätigkeit der RheinEnergieStiftungen.

Das Umfeld, in dem die Unternehmen agieren, unterliegt derzeit massiven Veränderungen. Dazu gehören unter anderem globale Herausforderungen wie der Klimawandel, die wachsenden Umweltbelastungen und die Endlichkeit von Ressourcen sowie der demografische Wandel. Tragfähige und nachhaltige Zukunftslösungen insbesondere im Bereich der Infrastruktur verlangt auch das Wachstum der Stadt Köln, deren Einwohnerzahl nach aktuellen Prognosen bis 2025 um bis zu 100.000 Einwohner ansteigen soll.    
Das Engagement der SWK-Gesellschaften im Handlungsfeld Gesellschaft geht teilweise über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinaus und bietet Chancen und Mehrwerte sowohl für die Belegschaften als auch für die Stadt Köln und die Stadtgesellschaft.

Chancen im Bereich Ökologie ergeben sich aus Konzernsicht durch die maßgeblichen Effekte, welche die Konzerngesellschaften im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit erbringen. Maßgebliche Akteure sind hier insbesondere die RheinEnergie, die KVB, die HGK sowie die AWB und die AVG Köln, die konkrete Programme zur CO2-Minderung, den Ausbau des Umweltverbundes, für eine nachhaltige Logistik sowie für Abfallvermeidung und die nachhaltige Abfallverwertung realisieren (Vgl. dazu auch Kapitel 13, Klimarelevante Emissionen).

Über Chancen und Risiken der unternehmerischen Tätigkeit der SWK-Gesellschaften informiert der SWK-Geschäftsbericht 2018, S. 47-52. Download über https://www.stadtwerkekoeln.de/gb2018/digitaler-jahresbericht-stadtwerke-koeln/swk/  




3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Die Unternehmen der Stadtwerke Köln sind sich einig, dass Nachhaltige Entwicklung ein laufender Pro­zess ist, der das Zusammenwirken aller Beteiligten erfordert. Seit mehreren Jahren schaffen sie daher in­terne Strukturen für Nachhaltigkeit mit dem Ziel, den Nachhaltigkeitsgedanken in ihren Gesellschaften noch stärker zu implementieren und voranzubringen.  

Dabei orientiert sich die organisatorische Verankerung von Nachhaltigkeit im SWK-Konzern an den re­alen Gegebenheiten und Machbarkeiten der einzelnen Gesellschaften mit ihren unterschiedlichen Un­ternehmensgegenständen, Märkten und Dimensionierungen. Grundsätzlich ist jede Gesellschaft für ihr eigenes Nachhaltigkeitsmanagement verantwortlich.  

Wesentliche Zielsetzungen von Nachhaltigkeit ergeben sich für die SWK-Unternehmen aus ihrer urei­genen Geschäftstätigkeit, der Bereitstellung von Dienstleistungen und Angeboten der Daseinsvorsorge, die sich an den Bedürfnissen der jetzigen und künftigen Generationen orientieren. Unabhängig von den jeweiligen Geschäftsfeldern ist die Orientierung an Zielen der Nachhaltigkeit eine verbindende Klammer zwischen den einzelnen Unternehmen der Stadtwerke Köln. Seit 2010 ist diese Selbstverpflichtung zu Nachhaltigkeit ein eigenständiges Ziel im Stadtwerke Köln Konzern. 

Mit ihrer Orientierung an den SDGs stehen die Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns in Übereinstimmung mit den politi­schen Vertretern im Rat der Stadt Köln, die im September 2017 eine Resolution verabschiedet haben, in der diese Entwicklungsziele zu Leitlinien für ihr kommunalpolitisches Handeln in einem breiten Bündnis mit den lokalen Akteuren und den Bürgerinnen und Bürgern in Köln erklärt wurden.  

Um konzernweite Nachhaltigkeitsziele umzusetzen bzw. weiterzuentwickeln, wurde 2017 bei der Stadt­werke Köln GmbH eine Stelle Nachhaltigkeitskoordination mit der Aufgabe der Koordinierung der Unter­nehmensaktivitäten zur Nachhaltigkeit eingerichtet. Zugleich wurden in den einzelnen SWK-Unterneh­men jeweils eigene Koordinatoren für Nachhaltigkeit benannt. Diese haben die Aufgabe, innerhalb ihrer Gesellschaften als Multiplikatoren für Nachhaltigkeit zu agieren sowie in Abstimmung mit den jeweiligen Unternehmensleitungen dazugehörige Aktivitäten und Projekte anzustoßen oder zu fördern. Zugleich haben sich die Nachhaltigkeitskoordinatoren intern vernetzt und ein Austauschgremium gegründet. Ziel ist es, konzernweite Initiativen und Maßnahmen zur Nachhaltigkeit abzustimmen und weiterzuentwickeln.
  
Für das Berichtsjahr 2018 wurden auf der Ebene des Stadtwerke Köln Konzerns keine Nachhaltigkeitsziele definiert. Vielmehr haben sich die einzelnen Konzerngesellschaften eigene Nachhaltigkeitsziele gesetzt und diese teilweise in ihren Publikationen (z.B. Geschäftsberichten, Umweltberichten und -erklärungen sowie Nachhaltigkeitsberichten) dokumentiert.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns sind in unterschiedlichen Branchen tätig und bieten den Bürgern Kölns und der Region eine Vielfalt unterschiedlicher Produkte und Dienstleistun­gen an.  

Hinter diesen Angeboten stehen sehr unterschiedliche Wertschöpfungsketten mit jeweils unter­schiedlicher Tiefe. So erstreckt sich beispielsweise die Geschäftstätigkeit der RheinEnergie als regio­nal und überregional tätiges, integriertes Energie- und Wasserversorgungsunternehmen über alle Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung über den Handel und den Netzbetrieb bis hin zum Vertrieb. Das Produktspektrum umfasst die Sparten Strom, Erdgas, Fern- und Nahwärme, Dampf, Wasser sowie mittlerweile eine Vielzahl an energienahen Dienstleistungen und Pilotprojekten.  

Das Kerngeschäft der AWB wiederum ist die Sammlung von Abfällen und Wertstoffen auf verschiedenen Wegen (Bring- und Holsysteme) sowie die Durchführung von Stadtreinigung und Winterdienst im Stadt­gebiet Köln. Die AWB betreibt keine eigenen Entsorgungs- oder Verwertungsanlagen; die Hauptströme der von der AWB eingesammelten und transportierten Abfälle werden zur AVG Köln transportiert.

Wenngleich also unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden, stehen die Ge­sellschaften des Stadtwerke Köln Konzerns aufgrund ihres Auftrags zur Daseinsvorsorge bezüglich der Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen unter einer besonderen Verantwortung: Einerseits umfasst diese die dauerhafte Sicherstellung der Leistungserbringung unter ökonomischen Gesichtspunkten, andererseits berücksichtigt sie  auch  gesellschaftliche Anforderungen wie soziale und öko­logische Kriterien.  

Aus diesem Grund nehmen die Unternehmen soweit möglich und sinnvoll direkt oder indirekt Einfluss auf nachhaltigkeitsrelevante Sachverhalte entlang der Lieferkette, beispielweise durch Lieferantengespräche oder durch bestimmte Beschaffungsvorgaben mit Nachhaltigkeitsbezug. Schließlich entscheiden sie, welche Produkte und Dienstleistungen sie beschaffen und mit wem und zu welchen Konditionen sie als Liefe­ranten und Partner zusammenarbeiten. 

Als lokal bzw. regional tätige kommunale Unternehmen werden, soweit sinnvoll möglich, mittelstands­freundliche Losgrößen bei Ausschreibungen gebildet. Insofern werden im Wettbewerb durch die Gesellschaften Waren und Dienstleistungen häufig im regionalen und überregionalen Umfeld getätigt. Neben ökonomischen Kriterien (zum Beispiel Preis, Warenverfügbarkeit, Flexibilität) und ökolo­gischen Kriterien (zum Beispiel kurze Anfahrtswege) sind zum Beispiel auch sozioökonomische Kriterien wie die langfristige Wertschöpfung für die Region und für die lokalen Unternehmen Kriterien bei der Lieferantenauswahl.  

Im Rahmen der Ausschreibung berücksichtigen einige Unternehmen Umwelt-und Nachhaltigkeitskri­terien. Diese umfassen beispielsweise allgemeine produktbezogene Kriterien in puncto Umweltschutz und Arbeitssicherheit oder es müssen bestimmte Umweltsiegel (zum Beispiel „Blauer Engel“) nachge­wiesen werden. Ferner werden bei Ausschreibungen teilweise auch bestimmte ressourceneffiziente Technologien gefordert oder bevorzugt. In unseren heutigen globalisierten Wertschöpfungsketten sind die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen und damit die Absicherung von grundlegenden Menschen­rechten für alle Unternehmen von größter Bedeutung. Dieser Anspruch gilt auch für die Lieferanten und Produzenten von extern beschafften Waren und Dienstleistungen.  

Neben diesen internen Kriterien der Produkt-und Lieferantenauswahl unterliegen die Unternehmen selbst verbindlich den gesetzlichen Rahmenbedingungen der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Nordrhein-Westfalen; zudem ist das Vergaberecht zu berücksichtigen.  

Im Zuge der intensiven Beschäftigung mit Nachhaltigkeit haben die Unternehmensleitungen des Stadt­werke Köln Konzerns im Mai 2017 beschlossen, die Beschaffungsaktivitäten einer internen Bestands­aufnahme zu unterziehen und innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Konzept zur Nachhaltigen Be­schaffung vorzulegen. Dieser Auftrag ist organisatorisch derzeit als Pilotprojekt unter Mitwirkung von Beschaffungsverantwortlichen einzelner Unternehmen und der Moderation der Koordinationsstelle Nachhaltigkeit angelegt.

Die Analyse von sozialen/ökologischen Themen in der Wertschöpfungskette soll im genannten Pilotprojekt erfolgen. Für das Berichtsjahr 2018 sind daher keine weiteren Informationen verfügbar.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4