1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Unser Leitgedanke: Altes erhalten – Neues gestalten

Durch unser Aufgabengebiet sind wir der Nachhaltigkeit verpflichtet.
In der Restaurierung sind die Erhaltung und Sicherung historischer Bausubstanz oberste Prinzipien. So werden nicht nur Denkmale und baugeschichtliche Zeitzeugen als Bausubstanz physisch gerettet, sondern auch das Gesicht unserer Region, ihrer Städte und Dörfer bewahrt. 

Darüber hinaus ist die prägnanteste Eigenschaft von Naturstein seine Dauerhaftigkeit. Mit dem Gestalten von Fassaden und neuen Bauten mit Naturstein wird Bleibendes geschaffen. Und nicht zuletzt stehen Grabmale aus Naturstein sowohl im eigentlichen, wie auch im übertragenen Sinne, als Jahrzehnte überdauernde Zeichen der Erinnerung auf unseren Friedhöfen.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie

Wir haben uns ganz bewusst entschieden, unser Unternehmen nachhaltig zu gestalten. Dies ist keine einfache, aber für uns in jeder Beziehung gewinnbringende und sinnstiftende Aufgabe.


2015 haben wir erstmalig eine Wesentlichkeitsmatrix aufgestellt, anhand derer wir unsere Prioritäten im Hinblick auf ökologische, soziale und gesellschaftliche Einflüsse und Auswirkungen festlegen. Systematisch orientieren wir uns an der ISO 26000 und den Kernthemen Organisationsführung, Arbeitspraktiken, Konsumentenanliegen, Umwelt, Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken, Einbindung der Gesellschaft und Menschenrechte. Alle zwei Jahre erstellen wir ein Nachhaltigkeitsprogramm mit Zielen und Maßnahmen aus jedem Kernthema. Darüber und über die Zielerreichung berichten wir im CSR-Bericht und in der DNK-Entsprechungserklärung.

Nachhaltigkeit prägt nicht nur unsere Produkte und Dienstleistungen im Hinblick auf Umweltbelange, sondern unser gesamtes Geschäftsmodell. Unsere Ziele liegen nicht im schnellen und kurzfristigen Wachstum. Der erwirtschaftete Gewinn wird zu großen Teilen wieder in das Unternehmen investiert. Unsere Mitarbeitenden führen alle Aufträge qualitativ hochwertig aus, denn unsere KundInnen haben das Anrecht und den Anspruch auf eine dauerhaft gute und langlebige Arbeit. Außerdem empfinden wir eine offene, freundliche und wertschätzende Kommunikation als unverzichtbar. Wir bauen hierdurch wichtige Beziehungen auf. Nicht nur im Unternehmen und mit unseren Kunden, sondern auch zu unseren Lieferanten. Wir beauftragen viele Dienstleister und Handwerker aus der Region und tragen somit auch zu deren Zukunftssicherung bei.

Unser persönliches Ziel ist nicht nur ein gutes Leben heute und in der Zukunft zu führen, sondern auch positives Wirken in der saarländischen Kulturlandschaft und im Leben der Menschen, die uns auf unserem Weg begleiten. Deshalb betätigen wir uns vielfach ehrenamtlich: zum Beispiel bei Handwerk mit Verantwortung, einem Verein, der bundesweit und branchenübergreifend das Thema Nachhaltiges Wirtschaften ins Handwerk tragen will, oder dem  saarländischen Umweltpakt, der den Fokus auf das freiwillige Engagement der Wirtschaft zum Schutz der Umwelt legt. 

Im Einklang mit gängigen Leitlinien

Durch unsere (Re-) Investitionen, unseren Qualitätsanspruch, unseren wertschätzenden Dialog mit allen Anspruchsgruppen, unsere Beachtung von Arbeits- und Umweltbelangen sowie unser aktives gesellschaftliches Engagement, leben wir in vielfältiger Weise die in gängigen Leitfäden und Standards aufgeführten Aspekte einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit. Die Verantwortung hierfür liegt bei der Geschäftsführung unter stetiger Einbindung der Mitarbeiter.



2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Wesentlichkeitsmatrix

Nachdem wir im Jahr 2015 unser Nachhaltigkeitsengagement erstmals mittels einer Wesentlichkeitsmatrix festgehalten und priorisiert haben, erfolgte in 2017 deren Aktualisierung.



Wie bereits im zurückliegenden Berichtszeitraum 2014-2017, wurden die Kernthemen Organisationsführung, Konsumentenanliegen und Arbeitspraktiken als wesentlich erachtet. 

Organisationsführung (1): Nicht nur der demografische Wandel und der Facharbeitermangel, auch die Digitalisierung, die auch das Handwerk auf vielen Ebenen gleichzeitig verändern wird, machen eine Fokussierung auf innerbetriebliche Organisations- und Kommunikationsprozesse erforderlich. Für diese tiefgreifenden Veränderungen sind nicht nur finanzielle, sondern auch personelle Ressourcen notwendig. In deren Überforderung liegt auch das Risiko. Die Chancen liegen in einer zunehmenden Professionalisierung unseres Unternehmens, was auch die Suche nach einer geeigneten Nachfolge beim Ausscheiden des Inhabers erleichtert. 

Konsumentenanliegen (6): Nachdem wir in den vergangenen Jahren viel an den innerbetrieblichen Strukturen gearbeitet und die Organisationsabläufe verbessert haben, sollen nun die KundInnen mit ihren steigenden Erwartungen wieder stärker ins Zentrum der Betrachtung rücken. Diese erwarten ein zunehmend professionelleres Auftreten auch von kleinen Handwerksunternehmen, und in diesem Alleinstellungsmerkmal liegt eine große Chance für uns. Gerade für kleinere Unternehmen besteht die Gefahr, dass sie durch den großen Veränderungsdruck überfordert sind. Hier die Gratwanderung zwischen dem Kerngeschäft und der eigenen Weiterentwicklung zu gewährleisten, ist die eigentliche Herausforderung.

Arbeitspraktiken (3): Dieses Kernthema bleibt weiterhin wichtig, wenn unser Unternehmen weiter quantitativ und qualitativ wachsen soll und bereits heute erste Schritte zur Unternehmensnachfolge aus dem eigenen Mitarbeiterstamm erfolgen sollen. Wir sind darauf angewiesen, regelmäßig junge SteinmetzInnen einzustellen und ihnen eine berufliche Perspektive zu bieten, nicht nur um so den Altersmix unserer Belegschaft stabil zu halten, sondern auch, um überhaupt ausreichend Fachkräfte zur Bewältigung unserer Aufträge zu haben. Der zunehmend stärker spürbare Fachkräftemangel stellt auch für uns ein erhebliches Risiko dar. In der kontinuierlichen Verbesserung unserer Prozesse sehen wir einen entscheidenden Vorteil bei der Etablierung als Arbeitgebermarke.

Auch wenn wir im Bereich Umwelt (4) bereits einen sehr hohen Standard erreicht haben, bleibt gerade hier der Druck von außen groß, unter anderem weil unser nach EMAS validiertes Umweltmanagementsystem regelmäßig auditiert und revalidiert wird.

Die Kernthemen Menschenrechte, faire Betriebs- und Geschäftspraktiken und Einbindung und Entwicklung der Gesellschaft erachten wir für den kommenden Berichtszeitraum als weniger wesentlich, da wir in allen drei Themen bereits sehr gut aufgestellt sind. Deshalb ist derzeit der Druck von innen und von außen als gering einzuschätzen. Dennoch bleiben wir gerade beim Kernthema Menschenrechte (2) aktiv, weil es uns selbst ein Anliegen ist und wir dieses Thema immer wieder in die öffentliche Wahrnehmung rücken möchten.



3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Durch die erste systematische CSR-Bestandsaufnahme in 2015 haben wir unser Nachhaltigkeitsmanagement dokumentiert. Seitdem erfassen wir Ziele und Maßnahmen in den Kernthemen Organisationsführung, Arbeitspraktiken, Konsumentenanliegen, Umwelt, faire Betriebs- und Geschäftspraktiken, Einbindung der Gesellschaft und Menschrechte. Bezugnehmend auf die Veröffentlichung unseres Nachhaltigkeitsberichtes im Jahr 2015 nach DIN ISO 26000 und der darin manifestierten Ziele, haben wir auch im aktuellen Bericht unsere Ziele auf die damals verwendeten Kernthemen abgestimmt. Die Bewertung und Priorisierung der Ziele erfolgt anhand einer Wesentlichkeitsmatrix (siehe Pkt. 2 Wesentlichkeit). 

Ziele im Berichtszeitraum 2017-2019

Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht werden zahlreiche Ziele in den einzelnen Kernthemen beschrieben. Darunter sind viele Ziele, die fortlaufend verfolgt werden wie z.B. die Kommunikation der CSR-Maßnahmen über soziale Medien wie zum Beispiel unseren Blog oder Facebook. Andere terminierte Projekte werden unter den folgenden Gesichtspunkten beispielhaft genannt:

Kernthema Organisationsführung

Ziel: GOBD betrieblich umsetzen (bis Ende 2018)
Maßnahme: Einführung eines rechtskonformen Archiv- und Dokumentenmanagements
Kennzahl / Bewertungsmaßstab: rechtliche Anforderungen sind erfüllt

Kernthema Arbeitspraktiken

Ziel: Re-Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen (bis Mitte 2019)
Maßnahmen: Informationen zum Thema "Vorsorge" zusammenstellen, Vorträge und Info-Veranstaltungen durchführen, bAV-Angebot kommunizieren
Kennzahl / Bewertungsmaßstab: "Vorsorge"-Ordner, Anzahl der durchgeführten Veranstaltungen, Anzahl der dokumentierten MA-Gespräche zum Thema

Kernthema Konsumentenanliegen

Ziel: Beschwerdemanagementsystem einführen (bis Ende März 2018)
Maßnahmen: Formular für die Annahme von Beschwerden / Reklamationen einführen und auf unserer Website veröffentlichen; Prozess beschreiben und MA schulen
Kennzahl / Bewertungsmaßstab: Formular existiert und wurde kommuniziert; Mitarbeiter Schulung hat stattgefunden

Kernthema Umwelt

Ziel: Konzept entwickeln, um Grabmale wirtschaftlicher als bisher zu recyceln (bis Ende 2020)
Maßnahme: Kooperation mit dem Umweltcampus Birkenfeld und interessierten KollegInnen 
Kennzahl/Bewertungsmaßstab: Konzept ist erstellt


Wir dokumentieren die Ziele und Maßnahmen über ein selbstentwickeltes Datenblatt (MS-Word), das den Verlauf protokolliert und den jeweiligen IST-Zustand darstellt. So können wir den Fortschritt mit so wenig Aufwand wie möglich festhalten und überprüfen.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Bedeutung und Einflussmöglichkeiten innerhalb unserer Wertschöpfungskette

Nachhaltigkeit hat in unserer Wertschöpfungskette eine ganz zentrale Bedeutung, sowohl in ökologischer als auch in sozialer Hinsicht (v.a. Menschenrechtsverletzung beim Abbau von Steinen im Ausland).

Da sowohl die Überprüfung als auch die Einflussnahme auf insbesondere ausländische Steinlieferanten (v.a. Indien, Afrika, China) sehr schwierig ist, vermeiden wir - wenn möglich - diesen Beschaffungsweg. Unsere Lieferanten informieren wir über unsere Nachhaltigkeitsstandards und erwarten deren Berücksichtigung. Wir kaufen Steinmaterial überwiegend in Deutschland ein und haben insbesondere im Produktsegment "Grabsteine" das Ziel, den Recyclinganteil zu erhöhen. Dies trägt auch den ökologischen Belangen Rechnung.

Innerhalb unseres Unternehmens nehmen wir durch bewusste Prozessgestaltung, durch Qualitätssicherung, Verhaltensanweisungen und den kontinuierlichen Austausch mit unseren Mitarbeitern Einfluss auf Nachhaltigkeitsaspekte.

Unsere Kundinnen und Kunden klären wir über die Herkunft der verwendeten Natursteine sowie Vor- und Nachteile (ökologischer und sozialer Aspekt) auf. Wir beraten unsere KundInnen über den Erhalt alter Bausubstanz und die Pflege von Naturstein. Wir informieren über die Teilnahme an EMAS und sensibilisieren so auch für den Schutz der Umwelt.

--> siehe auch Ausführungen zu Kriterien 10 und 11.

Indien

Im Grabmalbereich verzichten wir seit 2017 auf die Verwendung von (neuem) indischem Material. Denn noch immer gibt es Berichte über ausbeuterische (Kinder-) Arbeit in indischen Steinbrüchen. Belastbare Siegel für Grabmalmaterialien aus Indien gibt es bisher nicht (https://www.siegelklarheit.de/). Das Problem für uns liegt darin, dass ausgerechnet die schönen farbigen Materialien aus Indien sich beim Kunden großer Beliebtheit erfreuen, auch, weil sie vergleichsweise günstig sind. Nicht immer gibt es adäquate Alternativen aus Europa (was Farbe und Bearbeitungsmöglichkeiten angeht).

Afrika

Ähnlich problematisch ist die Situation bei afrikanischem Material. Hierfür interessiert sich die Öffentlichkeit nur – momentan – noch nicht. Leider ist gerade der afrikanische Gabbro (z.B. Nero Assoluto, Nero Impala) im Baubereich für uns derzeit noch unverzichtbar.

China

Chinesisches Material dagegen verwenden wir grundsätzlich nicht. Zum einen gibt es dafür ausreichend adäquate Alternativen aus Europa; zum anderen ist Material aus China häufig chemisch vorbehandelt, ohne dass dies ausreichend deklariert ist. So weiß man im Zweifelsfall weder, welche eventuellen Gefahrstoffe aus dem Stein austreten, noch, wie sich diese chemische Behandlung auf Dauer auswirkt, etwa in Kombination mit üblichen Reinigungs- oder Pflegeprodukten.

Lebenszyklus des Natursteins

90% der von uns verarbeitenden Natursteine kommen aus Europa. 86 % des eingesetzten Materials beziehen wir direkt vom Steinbruch. Dessen Weg vom Steinbruch bis zum Endverbraucher ist hier schematisch dargestellt: 

 Im Steinbruch werden große Blöcke aus z.B. Sandstein gebrochen, meist durch Sprengung. Diese werden maschinell ins Sägewerk transportiert. 
 
In Deutschland bestehen hohe Umweltauflagen für den Betrieb und die Erweiterung von Steinbrüchen. Auch die Rekultivierung nach Schließen des Steinbruchs ist detailliert geregelt.
 
Im Sägewerk werden aus den großen Blöcken mittels Gatter- oder Seilsägen Platten in unterschiedlichen Stärken geschnitten.
Diese sind an den Außenkanten bruchrauh, auf den Flächen sind noch Sägespuren sichtbar. 
 
Die Sägeblätter werden mit Wasser gekühlt. Gleichzeitig kann man so die Staubbelastung verringern.
Der Transport vom Sägewerk in unsere Firma kann auf drei Wegen geschehen:
- Per Abholung durch uns selbst: Das geschieht v.a. dann, wenn wir direkten Einfluss auf die Mate-rialauswahl nehmen möchten, z.B. auf die Farbe;
- Per Anlieferung durch den Lieferanten selbst
- Per Anlieferung durch eine Spedition
 
Bei uns wird das Material zunächst eingelagert oder direkt der weiteren Bearbeitung zugeführt. Aus den Rohtafeln schneiden oder fräsen wir mit unseren Sägen die individuellen Werkstücke für unsere Bauvorhaben. 
 Fast immer ist eine handwerkliche End-bearbeitung notwendig. Dies erledigt unser Steinmetz mittels Druckluftwerkzeugen bzw. häufig auch noch mit Stahlmeißeln und Knüpfeln - tatsächlich ganz ähnlich wie sein Kollege aus früheren Jahrhunderten. 
 Das fertige Werkstück bringen wir mit einem unserer Firmenfahrzeuge zur Baustelle.
Nun endlich kommt das fertige Werkstück – hier eine Fensterbank – an seinen Bestimmungsort, wo es viele Generationen überdauern kann. 
Häufig sind vor den Einbauarbeiten auch Ausstemmarbeiten notwendig. Die Abfälle, die dabei entstehen, werden als Bauschutt entsorgt. 
 
Unsere eigenen Sägereste sowie der getrocknete Sägeschlamm werden in einem Bauschutt-Container gesammelt und entsorgt. Es handelt sich dabei um mineralischen und somit recycelbaren Bauschutt.
Im Schotterwerk entsteht aus Natursteinresten und anderem mineralischen Bauschutt Schotter, z.B. für Straßen- und Gleisbau, aber auch für den Garten-Landschaftsbau.
 
Mehr Information dazu:
 

 



Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4