1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Die Barmenia befindet sich in einem fortlaufenden Strategieprozess mit dem Ziel, die langfristigen Erfolgspotenziale des Unternehmens und damit die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Die verschiedenen Elemente der Unternehmensstrategie werden in der Strategiepyramide zusammengefasst, welche
umfasst. Die Strategiepyramide wird einerseits von der vor allem auf finanzielle Risiken bezogenen Risikostrategie und andererseits von den Unternehmenswerten flankiert. Nachhaltigkeit und die Absicht, einen positiven gesellschaftlichen Beitrag (Public Value) zu leisten, ist in den Werten des Unternehmens tief verankert. Dies kommt in den das Kerngeschäft betreffenden strategischen Entscheidungen zum Tragen. Nachhaltiges wirtschaftliches Handeln, soziale Verantwortung und Umweltbewusstsein sind damit in der Unternehmenskultur der Barmenia verankert. Nachhaltigkeit soll ein Selbstverständnis sein und automatisch in alle Geschäftsbereiche einfließen. Die Umsetzung der Strategie soll durch einen Balanced Scorecard-gestützten Controllingprozess sowie durch die Allokation von Budgets für strategisch wichtige Projekte erreicht werden.

Diese implizite Einbettung in die Unternehmensstrategie wird durch die Ausrichtung an Standards und Leitlinien unterstützt.

Nachhaltigkeit durch Leitlinien unterstützt
Nachhaltigkeit ist im Leitbild sowie in den Führungsstandards festgeschrieben. Im Barmenia-Leitbild heißt es: "Nachhaltiges Wirtschaften ist uns ein besonderes Anliegen. Ökonomisches Handeln, soziale Verantwortung und ökologisches Bewusstsein sind deshalb Leitgedanken unserer Unternehmen."

B.A.U.M.-Kodex
Seit 2012 ist die Barmenia Krankenversicherung a. G. Mitglied beim Bundesdeutschen Arbeitskreis für  Umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e. V.). Mit der Mitgliedschaft hat sich die Barmenia zum B.A.U.M.-Kodex bekannt. Der Kodex wurde im Jahr 2017 überarbeitet und bezieht ökonomische, soziale sowie ökologische Kriterien ein.

Nachhaltigkeit im Kerngeschäft impliziert
Die Investition von Kundengeldern ist als eine der wesentlichsten Einflussmöglichkeiten der Barmenia auf verantwortliches Handeln anzusehen. Die Erfüllung der Versicherungsverträge der Kunden muss zu jedem Zeitpunkt sichergestellt sein. Darüber hinaus sieht die Barmenia auch ihre gesellschaftliche Verantwortung und hat deshalb im September 2014 die Grundsätze für nachhaltiges Investieren der Vereinten Nationen gezeichnet (engl. United Nations - supported Principles of Responsible Investments (Kurzform: PRI)). Damit wird zugesichert, dass die PRI-Grundsätze befolgt werden und die Nachhaltigkeitsleistung kontinuierlich verbessert wird. Um den Werten der Barmenia auch bei Investitionsentscheidungen zu entsprechen, wurden Ausschlusskriterien beschlossen. Sie legen fest, bei welchem Verhalten oder Verstößen kein Kapital bei Staaten und Unternehmen angelegt wird.

Nachhaltig auch durch Erfüllung gesetzlicher Anforderungen
Die Barmenia-Unternehmen sind ausschließlich auf dem deutschen Versicherungsmarkt tätig. Zu den hier geltenden Rahmenbedingungen gehören eine umfangreiche Regulierung durch Aufsichtsbehörden und den Gesetzgeber. Diese dienen zur Prävention hinsichtlich Risikovermeidung. In diesem Kontext werden allgemeine Vorgaben für Versicherungsunternehmen (z. B. Mindestanforderungen für die Geschäftsorganisation, Datenschutzrecht) und zahlreiche produkt- bzw. spartenspezifische Vorgaben beachtet. Themen der nicht-finanziellen Berichterstattung werden ebenfalls berücksichtigt z. B. Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), Unfallverhütungsvorschriften, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG), Umweltschutzgesetz (USG), Energiedienstleistungs-Gesetz (EDL-G).


Internetseite schafft Transparenz
Unter www.barmenia.de führen die Barmenia Versicherungen eine Internetseite, die über Produkte, Service und die Unternehmen Auskunft gibt. Um dem Thema Verantwortung bzw. Nachhaltigkeit einen besonderen Stellenwert zu verleihen, wurde eine weitere umfangreiche Internetpräsenz unter www.nachhaltige.versicherung geschaffen. Diese gibt detailreich Auskunft über Themen, die der Unternehmensverantwortung zuzuschreiben sind. Dort finden sich auch die Nachhaltigkeitsberichte aus den Jahren 2009, 2013 und 2015.

Jährliche Veröffentlichung von Geschäftsberichten
Die Barmenia-Unternehmen sind verpflichtet, jährlich einen Geschäftsbericht zu veröffentlichen. Diese sind im Internet abrufbar unter www.geschaeftsbericht.barmenia.de.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist ein wesentliches Merkmal des Versicherungsgeschäfts. So fallen bei der Barmenia, insbesondere im dominanten Geschäftsfeld der Personenversicherung, Einzahlungen und Leistungen der Kunden oftmals Jahrzehnte auseinander. Eine wesentliche Komponente dabei ist die risikoorientierte Steuerung des Unternehmens, die auf der Risikostrategie basiert.

Im Bereich der Ökologie sind die direkten Wirkungen der Barmenia als Finanzdienstleister auf die Umwelt tendenziell kleiner als in der Industrie. Eine Maßnahme, um den ökologischen Fußabdruck kleiner zu machen, besteht in der CO2-Neutralität der Wuppertaler Hauptverwaltungen, welche durch Einsparungen und Kompensationsmaßnahmen erreicht wird. Größeres Potenzial, ökologisch positive Wirkung zu erzielen, besteht in der Allokation der Kapitalanlage. Hier wurden entsprechende Maßnahmen im Zusammenhang mit der Zeichnung der Grundsätze für nachhaltiges Investieren der Vereinten Nationen getroffen.

Bezogen auf die soziale Nachhaltigkeit hat die Barmenia neben ihrer Rolle als Arbeitgeber insbesondere auch dadurch eine große Wirkung, dass sie mit ihren Produkten eine Ergänzung zum staatlichen Sozialsystem bildet. Insbesondere die Produkte im Bereich der Lebensversicherung tragen dadurch zu einer Entlastung der Systeme bei.

Soweit Konzepte vorliegen oder geplant sind, werden sie in den Einzelkriterien beschrieben. Darüber hinaus liegen keine Konzepte vor.

Wenn Risiken nicht in den einzelnen Kriterien beschrieben sind, spielen diese nicht-finanzielle Risiken eine untergeordnete Rolle und werden ausschließlich dem Reputationsrisiko zugeordnet.



3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Rückblick 2016 und 2017

In 2015 wurden Nachhaltigkeitsziele festgelegt, die weitestgehend im Nachhaltigkeitsbericht 2015 für die Öffentlichkeit dokumentiert wurden und umgesetzt werden konnten. www.nachhaltigkeitbericht.barmenia.de
Im Folgenden werden sie aufgeführt:
 
Produkte
Kontinuierliche Marktanalyse für Bedarf an neuen Versicherungsprodukten. Bei Produktentwicklungen Prüfung, ob ESG*-Themen bei Entwicklungen einfließen können. Folgende Produktinnovationen sollen realisiert werden:
*ESG = Environment, Social, Governance

Mitarbeiter
Gesellschaft
Umwelt
Ausblick: Ziele 2018

Die diesen Bericht betreffenden Ziele werden - wenn wesentlich - in den Einzelkategorien angegeben (s. dazu auch "8. Anreizsysteme").


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die Barmenia ist ein weitgehend vertikal integriertes Versicherungsunternehmen, das von der Produktentwicklung, über den Vertrieb, die IT und die Kapitalanlage die meisten Funktionen selber betreibt. Allerdings erfolgt der Vertrieb zum Teil (ca. 34 %) auch über Makler. In der Kapitalanlage werden auch Produkte zugekauft bzw. erfolgt die Verwaltung durch externe Fondsmanager (s. dazu "17. Menschenrechte"). Insgesamt besteht eine gute Übersicht zur Wertschöpfungskette, sodass Nachhaltigkeitsaspekte auf den zentralen Wertschöpfungsstufen - von der Produktentwicklung zum Vertrieb - gut nachvollzogen werden können.



Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4