1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Die BFS hat sich 2016 entschlossen, das Thema „Nachhaltigkeit“ strategisch im Rahmen des jährlichen Strategieprozesses in der Geschäfts- und Risikostrategie der Bank zu verankern. Im Rahmen eines eigens durchgeführten Projekts wurden alle relevanten Handlungsfelder der BFS (Führung, Management und Kultur; Kunden und Produkte; Personal; Depot A; Betriebsmittel; Gesellschaftliches Engagement) vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit betrachtet und Vertreter der jeweiligen Bereiche sowohl in einem Kernteam als auch in Arbeitsgruppen eingebunden.

Für jedes Handlungsfeld wurden im Vorfeld der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie Leitgedanken abgeleitet. Zudem wurde ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit für die BFS definiert (LINK). Die zukünftigen Entwicklungen und Entscheidungen der BFS werden im Einklang mit den entworfenen Leitgedanken stehen.

In allen Handlungsfeldern wurden erste qualitative Ziele entwickelt, die eine strategische Ausrichtung für die zukünftigen Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bank darstellen. Um die Ziele zu erreichen, wurden dazugehörige Maßnahmen erarbeitet und gesammelt. Beispielsweise werden die eigenen Investmentfonds der BFS langfristig anhand von differenzierten Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet. Dies soll durch eine externe Zertifizierung mit dem Siegel des Forum für Nachhaltige Geldanlage, kurz FNG Siegel, belegt werden. Zur strukturellen Erhebung der Zufriedenheit der Mitarbeiter ist eine Mitarbeiterbefragung vorgesehen. Zur Verbesserung der CO2 Bilanz der Bank wird die Dienstwagenflotte in Zukunft verstärkt mit alternativen Antrieben ausgestattet. Die Ergebnisse stellen damit ein umsetzungsfähiges Konzept zur weiteren Intensivierung der Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bank dar. Zentral ist die institutionelle Einführung eines dauerhaften Kernteams Nachhaltigkeit, welches durch einen Nachhaltigkeitsbeauftragten koordiniert wird, der die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bank verantwortet. Mittelfristig besteht das Ziel der regelmäßigen Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts.

Die Ergebnisse des Nachhaltigkeitsstrategieentwicklungsprozesses wurden auf einer bankinternen Strategietagung präsentiert und zur Diskussion gestellt und flossen in die Geschäfts- und Risikostrategie der Bank 2016 ein. Die BFS verfolgt somit eine aktive und ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, die alle Bereiche der Bank mit einbezieht. Den Beitrag zur Nachhaltigkeit sehen wir in unserem Kerngeschäft, der langfristigen Kreditvergabe an institutionelle Kunden aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Gemäß dem Nachhaltigkeitsverständnis der BFS bieten wir neben den klassischen Produkten einer Universalbank viele weitere Produkte und Dienstleistungen an, die das Ziel verfolgen, Dienstleistungen über das rein Finanzielle hinaus mit einem hohen sozialen Nutzen anzubieten.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Der mit der Gründung der BFS gegebene Auftrag, als Partner der Sozialwirtschaft und der freien Wohlfahrtsverbände zu agieren, stellt ein wesentliches Merkmal der Tradition und Kontinuität der Bank dar und prägt unser Nachhaltigkeitsverständnis. Unser Kerngeschäft ist traditionell fest mit der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit verankert. Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege haben die BFS 1923 gegründet und gehören bis heute zu unseren Anteilseignern. Vor diesem Hintergrund verstehen wir uns als Teil der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, die gerade im Zuge des demografischen Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft unverzichtbar ist. Die Anteilseigner unserer Bank rekrutieren sich zum größten Teil aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Auf diese Weise gewährleisten wir, dass unsere Dividendenausschüttungen gemäß der Herkunft und dem Selbstverständnis der BFS überwiegend in unser Kerngeschäftsfeld zurückfließen.

Die BFS konzentriert sich als Universalbank ganz auf das Geschäft mit Unternehmen, Verbänden, Stiftungen und anderen Organisationen, die in den Branchen Soziales, Gesundheit und Bildung tätig sind. Mit dieser Konzentration erbringt unsere Arbeit einen hohen gesellschaftlichen Nutzen. Langfristiges Denken und Handeln sowie ein risikoaverses Vorgehen im Sinne unserer Kunden wie auch im Sinne der BFS gehören genauso zu unserem Nachhaltigkeitsverständnis wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen im Kerngeschäft, bei Geschäftsentscheidungen und in Betriebsabläufen.

Zur Analyse der wesentlichen Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit hat die BFS im April 2017 erstmalig eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Mithilfe einer Online-Befragung von internen und externen Stakeholdern konnten die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen der BFS identifiziert werden (siehe hierzu Leistungsindikator G4-27).


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Seit 2016 ist das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und ein damit verbundenes Nachhaltigkeitsmanagement mit dem Ziel einer Nachhaltigkeitsberichterstattung fest in der Geschäfts- und Risikostrategie verankert. Übergreifende Unternehmensziele werden jährlich im Rahmen des Strategieprozesses aktualisiert. Die Ergebnisse fließen in die übergeordnete Geschäfts- und Risikostrategie der Bank sowie die dazugehörigen strategischen Handbücher ein. Für die gesamte Bank werden übergeordnete Ziele entwickelt, für die jeweiligen Bereiche konkretisiert und operationalisiert. Auch das Thema Nachhaltigkeit wird hier künftig einfließen.

Im Rahmen des Strategieprozesses und der Entwicklung von Leitgedanken für die BFS, aber auch für die einzelnen Handlungsfelder wurden erste langfristige qualitative Ziele und Regelungen für die jeweiligen Handlungsfelder abgeleitet, die eine strategische Ausrichtung für die zukünftigen Nachhaltigkeitsaktivitäten der BFS darstellen. Wir bekennen uns zu einer nachhaltigen Unternehmensführung. Unsere Unternehmenswerte, die wir in unserem Code of Conduct festgeschrieben haben, bilden die Basis für unser Handeln. Als Teil der Sozialwirtschaft geht es uns um einen hohen gesellschaftlichen Nutzen unserer Arbeit. Uns geht es aber auch um einen fairen Umgang und ein vertrauensvolles Miteinander mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso wie mit Kunden.  Nachhaltig zu wirtschaften und soziale Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie für die ökologischen Auswirkungen unseres Handelns zu übernehmen, sehen wir als ständige strategische Aufgabe unserer Unternehmensentwicklung. Um die Ziele zu erreichen, wurden im Zuge einer Status-quo-Analyse sowie in den prozessbegleitenden Arbeitsgruppen dazugehörige Maßnahmen entwickelt und zusammengetragen.

2017 wurden erstmalig Kennzahlen und Indikatoren für das Jahr 2016 erhoben und zusammengeführt, die die Bestimmung eines Status quo im Bereich Nachhaltigkeit ermöglichen. Erst daraus lassen sich konkretere Ziele definieren und die Zielerreichung auch bewerten. Durch die zukünftige kontinuierliche Datenerhebung können eine Kontrolle des Grades der Zielerreichung sichergestellt und ggf. konkrete Maßnahmen eingeleitet werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen unterliegt der kontinuierlichen Prüfung im Rahmen des jährlichen Strategieprozesses. Zeitliche Verzögerungen in der Umsetzung oder Verfehlungen der strategischen Ziele lassen sich somit frühzeitig identifizieren. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die BFS rechtzeitig gegensteuern kann.

Eine Priorisierung der Ziele erfolgt durch das Nachhaltigkeitsmanagement der BFS in Bezug auf die Erkenntnisse aus der Wesentlichkeitsanalyse und in Abstimmung mit den Vertretern des Kernteams.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Anders als im produzierenden Gewerbe ist die Wertschöpfungskette von Finanzdienstleistungen nicht im Sinne einer nachhaltigen Produktqualität von Herstellung bis Entsorgung zu bewerten und der Nachhaltigkeitseinfluss der BFS damit auch geringer und schwieriger zu fassen und zu überprüfen.

Unser Angebotsspektrum umfasst die klassischen Finanzdienstleistungen einer Universalbank: (langfristige) Finanzierungen, Geldanlage und Liquiditätsmanagement sowie Konto und Zahlungsverkehr. Umfangreiche Beratungsangebote wie Standortanalysen, Quick-Checks, Gutachten sowie ein auf die Sozial- und Gesundheitswirtschaft spezialisiertes Angebot von Seminaren und Fortbildungen ergänzen unser Produktportfolio. Die Wertschöpfung mit diesen Produkten und Dienstleistungen wird ausschließlich mit Kunden aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft erzielt und erzeugt dadurch einen positiven Einfluss auf die soziale Dimension der Nachhaltigkeit.

Zu unseren Kundengruppen zählen ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Spezialkliniken, Medizinische Versorgungszentren, Krankenkassen, Sozialversicherungsträger, Werkstätten und Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Wohn- und Tageseinrichtungen für Kinder und Jugendliche, Schulen in freier Trägerschaft und andere Bildungsträger. Die Auswahl der Kunden erfolgt gemäß des „Know-your-customer“-Prinzips. Dieses Prinzip dient dem Kennenlernen eines potenziellen Kunden und seiner handelnden Personen und des von ihm verfolgten Zwecks bzw. der Ziele der Geschäftsverbindung. Des Weiteren stellt es einen kontinuierlichen Prozess dar, in dem das Kundenprofil regelmäßig überprüft und aktuell gehalten wird. Im Rahmen des „Know-your-customer“-Prozesses erfolgt eine Überprüfung, inwieweit das Eingehen und Weiterführen einer Geschäftsverbindung der Geschäfts- und Risikostrategie der BFS entspricht. Somit ist sichergestellt, dass die Kunden auch im Einklang mit den Kerngeschäftsfeldern der Bank stehen und dadurch einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Sozial- und Gesundheitswirtschaft leisten.

Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns nicht nur in unseren eigenen Produkten und Dienstleistungen zusammen, sondern auch in den Produkten und Dienstleistungen, die wir selbst beziehen. Bei der Beschaffung für den eigenen Geschäftsbetrieb achtet die BFS daher auch auf ökologische und soziale Aspekte. Dabei handeln wir sowohl kosten- als auch ressourcenschonend (siehe hierzu Kriterium 11). Durch persönliche Gespräche und die Kommunikation über unsere Medienkanäle, die Entwicklung eigener Lösungen und Angebote versuchen wir mit Lieferanten und Geschäftspartner über die Nachhaltigkeit für die Wertschöpfungskette der Bank in den Dialog zu treten.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4