1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Die FBG mbH (im Folgenden: FBG) wird tätig auf der Grundlage eines Betriebsführungsvertrages mit dem Bundesministerium der Verteidigung. Sie ist Dienstleister für eine nachhaltige und sichere Kraftstoffversorgung von NATO- und deutschen Streitkräften sowie der zivilen Luftfahrt. Neben der Zentrale mit Sitz in Bonn hat die FBG ca. 20 weitere Betriebsstellen in sieben Bundesländern. Kerngeschäft der FBG ist der Transport von Kerosin auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland durch unterirdisch verlegte Pipelines, weitestgehend mittels elektrisch angetriebener Pumpaggregate. Strategische Themen sind hierbei der Arbeits- und Gesundheitsschutz, die Vermeidung von Unfällen und Produktaustritten, der Klimaschutz sowie die Sicherheit und das Wohlergehen der Gemeinden und Bürgerschaften im Umfeld unserer Einrichtungen. Diese Themen stehen sowohl im Nachhaltigkeits- wie auch im Risikomanagementsystem im Blickpunkt.

Mit Blick auf Versorgungs- und Betriebssicherheit sowie Energieeffizienz ist das Transportmedium Pipeline den Alternativen (Straße, Schiene, Fluss) unstrittig überlegen und somit auch aus volkswirtschaftlicher Sicht wünschenswert. Der sichere Transport per Pipeline bringt auch hinsichtlich CO2-Emissionen eine deutliche Entlastung. Damit werben wir. Unsere Kunden (Händler und Fluggesellschaften) nehmen unsere gezielt entwickelten Angebote an, die auf Kontinuität und Stabilität ausgerichtet sind (z.B. rabattierte Langfristverträge). Die Belegschaft ist sensibilisiert, Nachhaltigkeit als Gestaltungs- und Auswahlkriterium zu sehen und anzuwenden.

Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Gesamtstrategie der FBG, eine eigenständige Nachhaltigkeitsstrategie ist nicht formuliert. Standards und Zielsetzungen orientieren sich an den entsprechenden Vorgaben des Bundes (als Mehrheitseigentümer) und der NATO. Als maßgebliches Instrumentarium dient der DNK.


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Die FBG ist als Spediteur von Waren (v.a. Kerosin) und in einer Branche (militärische und zivile Luftfahrt) tätig, die in Bezug auf Nachhaltigkeit nicht unbedingt positiv konnotiert sind. Auch und gerade deswegen sieht sich die FBG zu nachhaltigem Handeln auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Handlungsfeldern verpflichtet. Dazu gehört:
a) darzustellen, dass unterirdisch verlegte Pipelines sichere, energieeffiziente und umweltschonende Transportmittel sind
b) wo immer möglich aktiv dazu beizutragen, alternative, erneuerbare Energien zu propagieren und in den Fokus zu rücken
c) nach innen und außen deutlich zu machen, dass Nachhaltigkeit ein ganzheitlicher unternehmerischer Ansatz sein muss und auch ist, nicht auf die Frage des Umgangs mit fossilen Energieträgern reduziert, sondern selbstverständlicher und wesentlicher Teil unserer Unternehmenskultur.

Das bedeutet konkret z.B. die Anwendung und Einhaltung aller umweltrechtlich relevanten Vorschriften (teilweise als Selbstverpflichtung), die konsequente Optimierung der Anlagen hinsichtlich des Immissionsschutzes und der Energieverbräuche, die Implementierung eines Energieeffizienzteams, ein betriebliches Vorschlagswesen, Aus- und Fortbildung, die weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit und in zunehmendem Maße die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Beschaffung von Energie, Kraftfahrzeugen, Waren und Dienstleistungen. Das bereits im Jahre 2014 auf Basis dreier Säulen konzipierte Nachhaltigkeitsmanagement („Das Unternehmen“, „Der Mensch im Unternehmen“, „Umwelt und Energie“) soll die Aktivitäten bündeln und systematisch weiterentwickeln.

Chancen:
Risiken:


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Wesentliche Nachhaltigkeitsziele sind:
- die Schaffung alters- und alternsgerechter Arbeitsplätze und die Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)
- die Ausweitung von Home- und Mobile-Office-Arbeitsmöglichkeiten
- die weitere Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe (z.B. für Kfz und Notstromversorgung)
- die Förderung von Elektromobilität und anderen alternativen Antriebskonzepten
- die bedarfsgerechte Modernisierung von Heizungsanlagen
- die Errichtung weiterer Photovoltaikanlagen zur Eigenstromversorgung.
Die Ziele werden  überwiegend qualitativ formuliert. Quantitative Parameter werden z. B. bei der Kfz-Beschaffung (CO2-Emissionen, CO2-Effizienz) vorgegeben, die Nichteinhaltung führt zum Ausschluss vom Bieterverfahren. 
  
Der monetäre Rahmen für die Definition von Nachhaltigkeitszielen und deren Realisierung wird durch die Vorgaben aus den durch die Haushaltsträger (national und international) zu genehmigenden Budgets abgesteckt. Erste zeitliche Priorität haben die Schaffung eines BGM und die Errichtung weiterer Photovoltaikanlagen Die Zielerreichung wird durch die Geschäftsführung nachverfolgt, der Geschäftsführer trägt dazu dem Aufsichtsrat vor.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

In der komplexen Wertschöpfungskette von Mineralöl und Mineralölprodukten ist die FBG im Bereich des Transports und der Lagerung von Produkten, insbesondere von Flugturbinenkraftstoff, tätig. Wesentlicher Aspekt ist dabei der Verbrauch von Energie, in geringem Umfang werden auch Wasser, andere Rohstoffe und Baumaterialien verbraucht. Es entstehen Emissionen, Abfälle  und Abwässer. Transport und Lagerung von Mineralölprodukten bergen zudem das Risiko von Produktaustritten und daraus resultierenden Umweltgefährdungen. Die Vielfalt handwerklicher Tätigkeiten birgt potenzielle Unfallrisiken. Sicherheit, Umweltschutz und optimierte Energieverbräuche haben deshalb höchste Priorität.
Darüber hinaus sind Nachhaltigkeitsaspekte grundsätzlich bei allen Geschäftstätigkeiten der FBG zu berücksichtigen und umzusetzen. Geschäftsanweisungen enthalten diesbezügliche Vorgaben. Als Beteiligungsgesellschaft des Bundes unterliegt die FBG u.a. den Regelungen des öffentlichen Tarif- und Vergaberechts. Im Bereich Beschaffungen von Material und Dienstleistungen werden die Hinweise und Informationen der Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung beim Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern (KNB) zur kontinuierlichen Verbesserung genutzt. Beispiele für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten sind der Bezug von elektrischem Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien seit 2016, die Reduzierung von Dienstreisen durch Rückgriff auf Videokonferenzen und das grundsätzliche Verbot zur Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel.
Mit unseren Stakeholdern sind wir dazu im formellen wie auch im informellen Rahmen regelmäßig im Gespräch.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4