Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.
Die Sparkasse Heidelberg hat für sich im Jahr 2018 in ihren nachhaltigkeitsstrategischen Aussagen - innerhalb der Geschäftsstrategie - Nachhaltigkeitsziele definiert und im Jahr 2019 in die Übersicht der geschäftsstrategischen Ziele aufgenommen. Die nachhaltigkeitsstrategischen Aussagen wurden im Jahr 2019 aktualisiert und werden gemeinsam mit den Umweltleitlinien für das Geschäftsjahr 2020 eingeführt.
Die
Nachhaltigkeitsziele bilden den geschäftspolitischen Überbau für die
Leitsätze der Nachhaltigkeit und die Ausschlusskriterien im Eigenanlagegeschäft. Von diesen Nachhaltigkeitszielen können fokussierte Maßnahmen abgeleitet werden, die einerseits die übergreifenden, geschäftsstrategischen Ziele der Sparkasse befördern und andererseits die Anforderungen des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums vom März 2018 bestmöglich unterstützen. Ein exponiertes Ziel des EU-Aktionsplanes ist die Neuausrichtung von Kapitalströmen hin zu nachhaltigen Investitionen, um ein nachhaltiges und integratives Wachstum zu schaffen.
Nachfolgende Nachhaltigkeitsziele wurden in der Geschäftsstrategie definiert (12/2019): Wir optimieren uns im Sinne einer lernenden Organisation durch Einbindung unserer Stakeholder. Hierfür analysieren wir die zu adressierenden Themen der Nachhaltigkeit, die für unsere Stakeholder, allen voran unsere Kundinnen und Kunden, am wichtigsten sind. Bausteine des Nachhaltigkeitsmanagements sind insofern die regelmäßige Durchführung des Nachhaltigkeitskompasses (jährlich), von Wesentlichkeitsanalysen (alle drei Jahre) und Nachhaltigkeitsdialogen mit unseren externen Stakeholdern (alle drei Jahre). Die Stakeholdergruppen der Sparkasse Heidelberg sind:
- Kunden und Vereine
- Trägergemeinden, Verwaltungsrat, kommunale Unternehmen
- Bürger und regionale Bildungseinrichtungen
- Mitarbeitende.
Wir bieten ökologische Finanzierungsprodukte und nachhaltige Anlageformen. Abgeleitet aus den bereits durchgeführten Analysen und motiviert von dem Leitgedanken, der in der weiteren Zukunft darauf abzielt, unseren Kundinnen und Kunden qualitative, nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anzubieten, haben wir uns als nächsten Schritt vorgenommen, uns auf eine bessere Verankerung der Nachhaltigkeit im Kerngeschäft und hier insbesondere auf nachfolgende Nachhaltigkeitsaspekte zu fokussieren:
- Umweltschutz / Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen
- Einhaltung von Menschenrechten / Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen.
Wir handeln sozial. Unser Ziel ist es auch, unsere Mitarbeitenden durch umfassende Qualifizierungs- und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten zu fördern. Deshalb schaffen wir geeignete Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von berufundfamilie und bieten umfangreiche Maßnahmen des Gesundheitsmanagements und der digitalen Bildung an.
Seit Gründung der Sparkasse Heidelberg im Jahr 1831 sind wir gemäß dem öffentlichen Auftrag angehalten, auf Wunsch jedem Bürger ein Konto einzurichten, aber gleichzeitig auch angemessene Erträge zu erwirtschaften.
Gewinnmaximierung ist nicht unser Ziel. Vielmehr ist der Wirtschaftlichkeitsgrundsatz jene Grenze, innerhalb der wir, mit Rücksicht auf unseren öffentlichen Auftrag, eine wirtschaftliche Belastung in Kauf nehmen.
Wir legen unser Eigenkapital nachhaltig vertretbar an. In der Anlage unseres sparkasseneigenen Kapitals setzen wir, über ökonomische Belange hinaus, Instrumente und Verfahren ein, zum bestmöglichen Schutz der Umwelt und zur Wahrung von Arbeits- und Menschenrechten. Wir haben daher für Investments ab dem Jahr 2020 Ausschlusskriterien im Eigenanlagengeschäft für nachfolgende Bereiche festgelegt:
- kontroverse Waffen herstellen oder im Bereich der Rüstung tätig sind
- Kohle fördern
- Tabak herstellen
- Glücksspiele betreiben
- gegen Arbeitsrechte oder Menschenrechte verstoßen
- Umweltverstöße begehen
- Zinswucher
- Korruption & Bestechung.
Wir streben einen klimaverträglichen Geschäftsbetrieb an. Die Eindämmung des Klimawandels wird seitens der politischen Akteure und Nichtregierungsorganisationen als wichtigste und dringendste Maßnahme erachtet, wobei menschenrechtliche Themen nicht in den Hintergrund treten sollen. Große Einigkeit herrscht jedoch darüber, dass der CO
2-Ausstoss eines der zentralen Handlungsfelder darstellt. Die Sparkasse Heidelberg will dieses Ziel bestmöglich unterstützen und zum Beispiel den eigenen Geschäftsbetrieb perspektivisch klimaneutral gestalten. Auf dem Weg dahin nehmen wir uns daher zunächst vor, unseren CO
2-Ausstoß bis zum Jahr 2025 weiter um 20% zu senken. Die Einführung eines zertifizierten Umweltmanagements (Ökoprofit) ab dem Jahr 2019 unterstützt dieses Ziel.
Wir nehmen Klimarisiken in den Fokus. Unser Geschäftsgebiet liegt im Rhein-Neckar-Kreis und damit in einer Wirtschaftsregion, die vor allem das Gesundheitswesen, den Einzelhandel und den Bildungssektor und eher weniger produzierende Industriebetriebe beherbergt. Bei den Eigenanlagen achten wir darauf, nicht in Projekte oder Unternehmen zu investieren, die wir in unseren Ausschlusskriterien der Nachhaltigkeit für das Eigenanlagegeschäft ausgeschlossen haben.
Das Ziel der Senkung des CO
2-Austoßes erachten wir als prioritär, da wir hier einen Hebel sehen, die Klimaziele der EU aus eigener Kraft zu befördern. Im Rahmen unserer jährlichen nichtfinanziellen Berichterstattung mittels der DNK-Erklärung berichten wir über die Entwicklung dieses CO
2-Ziel. Die Koordination der Berichterstattung obliegt der Nachhaltigkeitsbeauftragten.
Mit unserer Förderberatung zur Finanzierung erneuerbarer Energieanlagen und unserem Ziel der CO
2-Einsparung im Geschäftsbetrieb der Sparkasse Heidelberg unterstützen wir die Ziele 13.1 und 13.A der UN Sustainable Development Goals, die die Stärkung der Resilienz und der Anpassungsfähigkeit an klimabedingte Gefahren und Naturkatastrophen sowie u. a. sinnvolle Maßnahmen zur Minderung von Klimaänderungen fokussiert, einschließlich deren Finanzierung.
Im Jahr 2019 haben wir ein Projekt zur Stärkung der Biodiversität (Wild- und Honigbienen) durchgeführt, um das Ziel 15.5 der SDGs der UN zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zum Schutz vor dem Aussterben bedrohter Arten zu befördern. Unsere Auszubildenden waren eine Saison lang Paten, die das Thema Bienen in der Sparkasse Heidelberg implementierten und etablierten. Bewerkstelligt wurde dies durch die Schulung unserer Auszubildenden durch einen Imker und die Übernahme eines gemieteten Bienenvolks. Für 2020 plant die Sparkasse Heidelberg ein eigenes Bienenvolk zu übernehmen und dauerhaft zu hegen und zu pflegen, wodurch auch nachfolgende Auszubildendengenerationen für den Fortbestand des Bienenvolkes sorgen können. Parallel zur Befassung mit Honigbienen ist es geplant, in Kooperation mit dem Bezirksimkerverein Heidelberg und der Stadt Heidelberg den Wildbienenschutz zu forcieren.