1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Nachhaltigkeit stellt Anforderungen, die für die imug Beratungsgesellschaft (im Folgenden imug) und ihre Kunden ein Chancenpotenzial darstellen, um am Markt durch innovative Produkte, Dienstleistungen und Strategie erfolgreich zu agieren. Ziel ist es, Unternehmen und Organisationen bei der Entwicklung und Umsetzung von Konzepten, Strategien und Einzelaktionen zu beraten und durch einzelne Dienstleistungen zu unterstützen, die eine nachhaltige Wirtschaftsweise fördern. Nachhaltigkeit ist damit fester Bestandteil der imug Philosophie und Unternehmensstrategie. Entwicklungen und aktuelle Diskussionen in der Nachhaltigkeitsdebatte fließen über unsere Beratung und Produktangebote direkt in unsere Arbeit aber auch in den regelmäßigen Strategiesitzungen der einzelnen Arbeitsbereiche und der 5-Jährigen Gesamtstrategie ein.

Unsere  Nachhaltigkeitsstrategie umfasst folgende fünf Handlungsfelder:
•    Angebot gesellschaftlich sinnvoller Produkte und Leistungen
•    Arbeitsqualität
•    Transparenz und Unabhängigkeit
•    Service- und Kundenorientierung
•    Verantwortung im Umgang mit den eigenen Mitarbeitenden

Unsere Arbeit basiert im Wesentlichen auf den internationalen anerkannten Standards wie den 10 Prinzipien des UN Global Compact, den Nachhaltigkeitszielen der UN - den SDGs oder der ISO 26000, aber auch an Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards wie GRI oder dem DNK.

Das imug verfolgt einen ganzheitlichen Beratungsansatz und ist der Überzeugung, dass ökologische Verträglichkeit, soziale Gerechtigkeit und ökonomische Effizienz vereinbar sind. Die Vereinbarkeit ist allerdings dabei nicht immer gegeben und schon gar nicht automatisch. Um dadurch entstehende Konflikte zu vermeiden bzw. zu reduzieren, geht das imug in den Dialog mit wichtigen Stakeholdergruppen und versucht so, deren Interessen angemessen in der eigenen Arbeit zu berücksichtigen. Kundenorientierung, Führungskompetenz, Mitarbeiterorientierung und gesellschaftliche Verantwortung gehören dabei zusammen.

Markt- und Nachhaltigkeitsorientierung passen nicht in allen Fällen zusammen. Zielkonflikte zwischen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft müssen erkannt, in Teilen akzeptiert und durch tragfähige Kompromisse überbrückt werden. Für die für das imug wesentlichen Themen wurden die Chancen und Risiken für den zukünftigen Geschäftserfolg diskutiert und im Nachhaltigkeitsbericht festgehalten (vgl. Nachhaltigkeitsbericht 2012, S. 22-25) und auch Zielkonflikte in der eigenen Arbeit benannt und diskutiert (Nachhaltigkeitsbericht 2012, S. 27-33).


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Das imug hat seinen Sitz in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Das Gebäude und die dazugehörende Grünfläche in der Innenstadt teilen wir uns mit zwei anderen Unternehmen. Als Beratungsunternehmen und Nachhaltigkeitsratingagentur bewegen wir uns in dem dynamischen sozio-ökonomischen Umfeld, in dem sich auch unsere Kunden bewegen. Neue regulatorische Anforderungen durch die EU - z.B. durch das CSR-RUG, durch die BaFin oder aber auch zum Thema Datenschutz betreffen auch unsere Arbeit. Zudem sind einige unserer Kunden auch Hannoveraner Unternehmen, sodass wir eine gute Anknüpfung an die Stadt und Ihre Entwicklung haben.

Um ein umfassendes Bild über die eigenen Verantwortungsthemen zu erhalten, wurde 2012 eine systematische Analyse durchgeführt, in die auch die Stakeholder der imug Beratungsgesellschaft einbezogen wurden. Diesem Ansatz folgend wurden in einem ersten Schritt anerkannte Nachhaltigkeitsstandards analysiert. Insbesondere die ISO 26000, die Indikatoren der Global Reporting Initiative und der Deutsche Nachhaltigkeitskodex bilden als Ergebnisse von Multistakeholder-Prozesse das Spektrum relevanter Nachhaltigkeitsthemen gut ab.

Im Rahmen dieser Referenzanalyse wurden neun relevante Nachhaltigkeits-Themenkomplexe (mit diversen Unterthemen) identifiziert. Diese Themenkomplexe wurden durch eine interne und externe Stakeholderbefragung hinsichtlich ihrer Relevanz evaluiert. Insgesamt wurden 74 Personen aus unterschiedlichen Stakeholdergruppen befragt. Parallel dazu wurden die einzelnen Themen durch eine Chancen- und Risikobewertung bezüglich ihres Einflusses auf den zukünftigen Geschäftserfolg bewertet. Insgesamt haben sich fünf zentrale Themenkomplexe identifizieren lassen (vgl. Nachhaltigkeitsbericht 2012, S.20-21):
•    Angebot gesellschaftlich sinnvoller Produkte und Leistungen
•    Arbeitsqualität
•    Transparenz und Unabhängigkeit
•    Service- und Kundenorientierung
•    Verantwortung im Umgang mit den eigenen Mitarbeitenden

Bei der Formulierung der imug Strategie 2020 wurden diese fünf Handlungsfelder primär adressiert und in die Umsetzung der vier imug Arbeitsbereiche (rating, csr, costumer, marktforschung) gegeben, die in der jährlichen Bereichsplanung und -reflexion Berücksichtigung finden. Für das Thema „Qualität“ wurde ein imug-Zirkel ins Leben gerufen, der regelmäßig zusammenkommt und Optimierungs- aber auch Kontrollprozesse entwickelt und durchführt. Das Angebot von gesellschaftlich sinnvollen Produkten und Leistungen obliegt den einzelnen Arbeitsbereichen, wird aber vom imug-Zirkel „Innovation“ unterstützt (siehe hierzu auch Kriterium 10). Potenzielle Kontroversen, die auch negative Auswirkungen unserer Arbeit betreffen, diskutieren wir intern und haben diese "Streitgespräche", wie wir sie tatsächlich in unserer Arbeit führen, im Nachhaltigkeitsbericht abgebildet. Das kann Themen betreffen wie "schließen wir Branchen von unserer Beratung aus, weil sie per se nicht nachhaltig sind?" oder "setzen wir Projekte nur dann um, wenn sie wirtschaftlich sind oder auch wenn sie einen nachhaltigen Nutzen versprechen?".

Eine Analyse der Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Nachhaltigkeitsaspekte und umgekehrt fand in der Deutlichkeit bisher nicht statt. Das liegt daran, dass wir als Beratungsunternehmen unseren größten positiven Impact bei den Kunden und deren Nachhaltigkeitsbemühungen sehen, sich dieser Impact aber, generiert durch unsere Beratungsleistung, nur schwer messen lässt.

Für 2021 ist eine Neuauflage unseres Nachhaltigkeitsberichts geplant, in dessen Zuge auch eine neue Materialitätsanalyse durchgeführt wird.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Mit der Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts 2012 hat die imug Beratungsgesellschaft ihren Blick auf das Thema Nachhaltigkeit dokumentiert. Darin berichtet das imug über ihre Werte und Mission, Verantwortungsthemen und die damit verbundenen Nachhaltigkeitsleistungen. Auch werden Nachhaltigkeitsziele abgebildet, um Transparenz über konkrete Maßnahmenplanung im Kontext von ökonomischen, ökologischen und sozialen imug-Herausforderungen zu schaffen.

Mittelfristig haben wir uns zum Ziel gesetzt, das Kennzahlensystem zur Erfassung der eigenen Nachhaltigkeitsperformance zu 2020 weiterzuentwickeln und unsere Geschäftstätigkeit weiterhin klimaneutral zu stellen (erstmals 2015). Auch soll geprüft werden, wie in der kleinteiligen Beschaffung und im Einkauf für den Unternehmensbetrieb, Nachhaltigkeitskriterien angewandt werden können.

Langfristig sind besonders die Themen im Bereich "Mitarbeitende" für uns relevant. Hier wollen wir Zufriedenheiten, Potenziale und Hindernisse erheben und in Chancen für das imug umwandeln. Dieser Prozess ist kontinuierlich angesetzt. 2020 soll dafür eine neue Befragung der Mitarbeitenden durchgeführt werden, die die Basis dafür stellt.

Der Zielkatalog wird jährlich aktualisiert und weiterentwickelt sowie die tatsächliche Umsetzung der Maßnahmen in den Geschäftsführungsrunden bewertet. Eine Priorisierung der Ziele erfolgt anhand der durchgeführten Materialtätsanalyse und mittels der Erkenntnisse aus der alle zwei Jahre stattfindenden Befragung der Mitarbeitenden.

Die Ziele und die Arbeit des imug zahlt prinzipiell auch auf die SDGs ein. Eine systematische Ausrichtung an den SDGs besteht nicht.


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Als Beratungsgesellschaft liegt der Kern der Wertschöpfung in den einzelnen Beratungsleistungen. Nachhaltigkeit drückt sich im täglichen Handeln vornehmlich dadurch aus, dass Zielkonflikte benannt und behandelt werden, die im Nachhaltigkeitskontext auftreten. Der Wille und die Fähigkeit, diese transparent zu machen, sich teils unbequemen Fragen zu stellen und letztlich auch Position zu beziehen, sagt in der Arbeit vielmehr über die gelebte Nachhaltigkeit aus, als manche quantitative Kennzahl. Im Nachhaltigkeitsbericht von 2012 werden diese Zielkonflikte diskutiert und dokumentiert (Nachhaltigkeitsbericht 2012, S. 27-33).

Die Produkte und Dienstleistungen des imug weisen keine klassische Wertschöpfungskette mit langer, komplexer Lieferkette und Produktionsschritten auf, die zusätzlich in voller Tiefe anhand von Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden müsste. Unsere Werte schaffen wir über die Beratungsarbeit mit unseren Kunden, die sowohl aus der Privatwirtschaft als auch aus der Politik kommen oder NGOs sind. Wir schließen keine Branche kategorisch aus, weil sie vielleicht einen hohen negativen Impact auf Nachhaltigkeit hat (z.B. Energieunternehmen). Vielmehr wollen wir mit unserer Arbeit einen positiven Einfluss nehmen und unsere Kunden auf den Weg zu einem nachhaltigeren Unternehmen begleiten.

Auch in unserem eigenen Geschäftsbetrieb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir von der Energiebeschaffung über die Verwendung von Recycling-Papier bis zum Einkauf von Lebensmitteln Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Zur Konkretisierung dessen werden wir in 2020 eine interne Richtlinie für Nachhaltige Beschaffung einführen.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4