1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Im Sommer 2014 haben sich Vorstand und Aufsichtsrat der Sparkasse Bremen zu einer Nachhaltigkeitsstrategie für alle Geschäftsbereiche bekannt. Ihr Kern wurzelt in der Gründung der Sparkasse Bremen im Jahr 1825.

Die Sparkasse Bremen orientiert sich in der Nachhaltigkeitsstrategie an der Definition der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1987:
"Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der heute lebenden Menschen zu erfüllen, ohne dabei die späteren Generationen in ihren Fähigkeiten einzuschränken, die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen."

Die Nachhaltigkeitsstrategie ist in unserer Unternehmensstrategie implementiert. Die Einbeziehung von Nachhaltigkeit kann das Unternehmensergebnis beeinflussen u.a. indem sie Reputations- und regulatorische Risiken mindert und Chancen offenlegt.

Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln wir das weiter, was die Sparkasse Bremen "von Geburt an" auszeichnet: nachhaltiges Denken und Handeln für die Region - über Generationen hinweg. Unter dem Dach einer nachhaltigen Unternehmensführung bekennt sich die Sparkasse Bremen zu einer Geschäftstätigkeit mit ethischen, sozialen und umweltbezogenen Zielen.
Der ganzheitliche Ansatz dieser Unternehmensführung umfasst die drei Dimensionen Haltung, Produkte und Initiativen, die vom DSGV als Nachhaltigkeitsindikatoren für alle Sparkassen definiert wurden.

Die Haltung ist das Selbstverständnis der Sparkasse Bremen, aus der Ziele und Umsetzung abgleitet werden. Wir haben nicht die Gewinnmaximierung zum Ziel, sondern den langfristigen Nutzen für unsere Stadt und für unsere Kunden. Die Sparkasse Bremen handelt hanseatisch, verlässlich und trifft alle Entscheidungen vor Ort - seit 1825.

Sämtliche Produkte und Dienstleistungen, die von der Sparkasse Bremen für die finanzwirtschaftliche Versorgung von Menschen und Unternehmen und für eine nachhaltige Entwicklung in der Region bereitgestellt werden, bilden die Kategorie Produkte. Mit dem Angebot von Nachhaltigkeitsfonds zeigen wir hier auch unsere ökologische Orientierung. Der nachhaltigste und ethischte Fonds Deutschland "Ökoworld Ökovision Classic A", der DualReturn Funds - Vision Microfinance finanziert Mikrofinanzinstitute, "Pictet-Water", der sich mit dem Nachhaltigkeitsthema Wasser beschäftigt und der "TBF 4Q-Smart Power zum Thema Energie. Dabei stehen immer Kundennutzen und die nachhaltige Zufriedenheit unserer Kunden im Vordergrund.

Zu den Initiativen zählen alle gemeinwohlorientierten Aktivitäten der Sparkasse Bremen in den Bereichen Kunst und Kultur, historisches Erbe, Wissenschaft und Bildung, Sport, Umwelt und Soziales. Wir nutzen unseren wirtschaftlichen Erfolg, um die Lebensqualität in Bremen zu verbessern.

Zu allen drei Dimensionen werden unterschiedlichste Maßnahmen im Rahmen der Geschäftstätigkeit durch die verantwortlichen Facheinheiten durchgeführt z.B. Kundenveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit in Filialen, Business Frühstücke für Firmenkunden etc.  

Wir berichten regelmäßig über die Ergebnisse und Fortschritte unseres Nachhaltigkeitsmanagements (intern und extern). Wir kommunizieren über nachhaltigen Wohlstand und Lebensqualität für Bremen. 

 


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Die Sparkasse Bremen ist eine Freie Sparkasse und seit mehr als 190 Jahren untrennbar mit dem Geschäftsgebiet in der Hansestadt verbunden. Bremer Bürger haben die Sparkasse als Bürgerinitiative gegründet, um möglichst allen Menschen in der Region ein finanziell selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Bis heute steht die nachhaltige Entwicklung in der Region im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit der Sparkasse Bremen.

Der Strategieentwicklungsprozess in der Sparkasse Bremen ist ein zentraler Bestandteil der Geschäftspolitik mit dem Ziel, eine nachhaltige (mehrjährige) Geschäftsstrategie festzulegen, die in den kommenden fünf Jahren den dauerhaften Geschäftserfolg sicherstellt und die Sicherung und Erschließung von Erfolgspotenzialen ermöglicht.

Die Ausgangslage der strategischen Überlegungen ist der Auftrag - unsere Mission - den die Sparkasse Bremen zu erfüllen hat, d. h. es ist die Aufgabe, nach wirtschaftlichen Grundsätzen Finanzdienstleistungen für breite Bevölkerungskreise und die mittelständische Wirtschaft in der Region Bremen zu erbringen. Regelmäßig wird mit Hilfe der SWOT-Analyse (Stärken / Schwächen, Chancen / Risiken) das Umfeld und das Unternehmen beleuchtet, um daraus strategische Herausforderungen und strategische Handlungsoptionen abzuleiten.

Die Niedrigzinsphase, die Regulatorik, die Digitalisierung und die Demografie sind Herausforderungen, die sowohl Risiken als auch Chancen im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung für die Sparkasse Bremen bergen. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Führungselement und die Sparkasse Bremen nutzt die Nachhaltigkeit als Chance, ihren zukünftigen Geschäftserfolg sicherzustellen.

Wir verstehen unter einer nachhaltigen Unternehmensführung einen ganzheitlichen Managementansatz, der unsere Haltung, Produkte, Initiativen und Kommunikation umfasst.

- Wir messen den Erfolg an unserer tragfähigen ökonomischen, ökologischen und sozial verträglichen  Entwicklung. D.h. es steht nicht nur die Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern auch nachhaltiges Denken und Handeln für die Region - über Generationen hinweg. Wir nutzen unseren wirtschaftlichen Erfolg um die Lebensqualität in Bremen für uns und die Bremer Bürger zu verbessern.  
- Wir verfolgen ein nachhaltiges Geschäftsmodell.
- Wir engagieren uns für die Region Bremen, die Bremer, unsere Kunden sowie unsere sonstigen Stakeholder.
- Wir wollen nachhaltiges Denken und Handeln im gesamten Haus bei Mitarbeitern und Führungskräften, in allen Facheinheiten, Tochterunternehmen und Filialen implementieren – den Führungskräften kommt dabei eine besondere Verantwortung zu.

Der strategische Planungsprozess wird laufend auf Angemessenheit und Aktualität überprüft. Er ist darauf ausgerichtet, die Sparkasse Bremen nachhaltig „zukunftsrobust“ aufzustellen.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Die Sparkasse Bremen hat für ihr Nachhaltigkeitsleitbild die Nachhaltigkeitsleitsätze des DSGV mit den Markenbotschaften „Stark. Fair. Hanseatisch.“ der Sparkasse Bremen verknüpft.

Für die Zielerreichung richtet sie sich nach den Nachhaltigkeits-Indikatoren des DSGV Haltung, Produkte und Initiativen. Ziel ist es, die Sparkasse Bremen als Marktführer dauerhaft zu positionieren und sie konsequent auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Um dieses Ziel zu erreichen, steht die Erreichung eines hohen Kundennutzens bei der Sparkasse Bremen im Fokus. Der Kundennutzen - als Frühindikator für die Entwicklung der Marktstellung - wird jährlich jeweils für Privat- und Firmenkunden getrennt mit Hilfe des Kundenpräferenzwertes gemessen. 

Ein weiteres Ziel ist es, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Dabei sind die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Gesundheit und Leistungsfähigkeit wesentliche Faktoren für den Erfolg der Sparkasse Bremen.

Insgesamt betrachtet, ist die Sparkasse Bremen auch in 2018 unter den ersten fünf Prozent der Excellenz-Arbeitgeber, die sich an dem Great Place to Work - Wettbewerb beteiligt haben. Dieses gute Ergebnis soll gehalten oder verbessert werden. Die Messung erfolgt über eine Mitarbeiterbefragung. Für die Festlegung und Erreichung der Ziele, werden auch die Stakeholder befragt, um die relevanten Handlungsfelder identifizieren zu können (s. auch Kriterium 9 Beteiligung von Anspruchsgruppen).

Die oben genannten Ziele werden mit besonders hoher Priorität behandelt, da diese nachhaltig auf den Unternehmenserfolg einzahlen. Im Rahmen der Strategieentwicklung wird überlegt z.B. in den Bereichen Immoblien, Beteiligung und IT nachhaltige Ziele in deren Strategien zu hinterlegen. Dafür helfen auch die Erkenntnisse aus dem Energieaudit 2019. Eine direkte Verknüpfung zu den SDGs der Vereinten Nationen gibt es derzeit noch nicht.     

Weitere konkrete Nachhaltigkeitsziele bezogen auf die Aspekte Haltung, Produkte und Initiativen wurden noch nicht quantifiziert und zeitlich definiert.  



4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die Sparkasse Bremen ist als Intermediär ein zentrales Element des regionalen Wirtschaftskreislaufs und arbeitet zum Wohle der Region. Für einen Finanzdienstleister ist der Nachhaltigkeitseffekt der klassischen Wertschöpfungskette eher gering. Er erbringt den größten Teil ihrer Wertschöpfung im Wesentlichen selbst. 

Geldannahme und deren Weitergabe in Form von Krediten ist die wesentliche Wertschöpfungskette. Die Auswahl der Produkte sowohl der Geldanlagen als auch der Kredite werden mit besonderer Sorgfalt getätigt. Kompetente und sehr gut ausgebildete Mitarbeitende erklären die verschiedenen Produkte und Dienstleistungen im Rahmen der ganzheitlichen Beratung und erarbeiten mit den Kunden maßgeschneiderte Lösungen und geben Empfehlungen ab. Kundenbindung sowie Kundenzufriedenheit stehen dabei immer im Vordergrund.

In der Wertschöpfungskette sieht die Sparkasse auch eine wichtige Ressource für einen Nachhaltigkeitsbeitrag. Konsequent werden die Kunden auf die digitalen Möglichkeiten des Bankings angesprochen. Das elektronische Postfach bietet Kunden eine gute Gelegenheit, um Papierverbrauch und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren.        

Für den Einkauf von Produkten – wie beispielsweise Papier und Werbegeschenke – und den Bezug von Dienstleistungen gilt die Arbeitsregelnde Unterlage Beschaffungsmanagement / Einkauf Sparkasse Bremen. In dieser Arbeitsregelnden Unterlage Punkt 2.6 Nachhaltigkeit ist klar definiert, dass die Sparkasse Bremen auch ihre Lieferanten in ihre Nachhaltigkeitsüberlegungen einbezieht und sie so in ihrem nachhaltigen Handeln unterstützt.

Hierbei:
• erwartet die Sparkasse Bremen von ihren Lieferanten und Dienstleistern die Einhaltung jeweils geltender Umwelt- und Sozialstandards,
• erwartet die Sparkasse Bremen von ihren Lieferanten und Dienstleistern, auch ihre Vorlieferanten und Dienstleister zur Einhaltung der Standards anzuhalten,
• nutzt die Sparkasse Bremen verfügbare Informationen über die Beachtung von Umwelt- und Sozialaspekten (z. B. Media-Screening, Informationen von Fachabteilungen mit Kontakt zum Lieferanten) zur Früherkennung und Minimierung von ökologischen und sozialen Risiken im Rahmen ihres Lieferantenmanagements.

Bei den Umweltstandards steht das aktive Engagement der Lieferanten zur Minimierung ihrer Umweltbelastungen und die kontinuierliche Verbesserung ihrer Umweltleistung, durch einen effektiven Umweltschutz, entsprechende Umweltmaßnahmen bzw. Umweltmanagementsysteme, das stetige Bemühen um die Optimierung der Verfahrensweisen in den betrieblichen Abläufen und der eingesetzten Technologien, die Verwendung umweltverträglicher Produkte, sowie die Beachtung der nationalen gesetzlichen Normen und internationalen Standards zum Umweltschutz im Vordergrund.

Bei den Sozialstandards steht die Achtung der geltenden gesetzlichen Normen und internationalen Standards zu Grund- und Menschenrechten sowie zur Gewährung fairer Arbeitsbedingungen – insbesondere im Hinblick auf Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, Vergütung, Arbeitszeit, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie die Vermeidung von Diskriminierung, Zwangsarbeit und Kinderarbeit im Vordergrund. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Vermeidung von Korruption und Bestechung in der Lieferantenkette.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4