1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

Aus dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Gesellschaftszweck hat die GIZ ihr Leitbild entwickelt. Es verankert Nachhaltigkeit als Leitprinzip unseres gesamten unter-nehmerischen Handelns und der Gestaltung unserer Dienstleistungen. Mit ihrer Arbeit unterstützt die GIZ die Bundesregierung, international nachhaltige Entwicklung zu gestalten. Grundlage dafür sind weltweit und von der Bundesrepublik Deutschland anerkannte Normen und Vereinbarungen, wie die Millenniumserklärung und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Die menschenrechtlichen Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland bilden die Basis unseres Handelns, und wir erkennen sie als eine besondere Verantwortung der GIZ an. Dazu verabschiedete der Vorstand 2012 eine für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbindliche GIZ-Orientierung zu den Menschenrechten Darüber hinaus bildet die Deklaration der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über „Grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit“ für uns eine handlungsleitende Norm.
Schließlich fördert die GIZ als Mitglied des Global Compact die Einhaltung von dessen zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Antikorruption.
An den Standorten Eschborn, Bonn und Berlin hat die GIZ das Umweltmanagement nach den Kriterien des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS überprüfen und zertifizieren lassen. Die GIZ tritt zudem dafür ein, dass auch ihre Zulieferer diese Kriterien einhalten. Ergänzend haben wir 2013 ein Business Partner Screening für alle Kooperationsformen mit Unternehmen eingeführt (siehe Kriterium Nr. 4).
Die GIZ berücksichtigt die Anforderungen des deutschen Public Corporate Governance Kodex
Entscheidend für die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens sind insbesondere die Trends der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Unsere "Langfristige Unternehmensplanung" analysiert diese Trends und definiert zukünftige Handlungsfelder für unsere Geschäftsentwicklung. Das GIZ-Risikomanagement unterstützt die Analyse strategischer wie auch nachhaltigkeitsbezogener Risiken.

Weiterführende Informationen:
- Jahresabschluss 2012 Seite 3 ff.
- Nachhaltigkeitsbericht 2013 Seite 2 f, 5 ff., 24 ff., 38


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Nachhaltigkeit ist das Leitprinzip unseres Handelns.
Wir arbeiten in der Überzeugung, dass nur das Zusammenspiel von sozialer Verantwortung, ökologischem Gleichgewicht, politischer Teilhabe und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit auch künftigen Generationen ein Leben in Sicherheit und Würde ermöglicht.
Damit verbundene Interessen- und Zielkonflikte müssen zwischen allen Beteiligten fair ausgehandelt werden. Die professionelle Gestaltung solcher Aushandlungsprozesse ist eine wichtige Voraussetzung für Nachhaltige Entwicklung.
Diese Überzeugung leitet uns in der Arbeit mit unseren Auftraggebern und Partnern, in unserem Umgang miteinander und bei der Gestaltung unseres Unternehmens. Das Leitprinzip Nachhaltigkeit ist zugleich Grundpfeiler der Leitlinien für Mitarbeiter/-innen und Führungskräfte. Wir erfüllen unsere Aufgaben in diesem Grundverständnis und sind den Werten des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet.
Die „Langfristige Unternehmensplanung“ definiert auf Basis des Leitbilds den strategischen Rahmen der Unternehmensentwicklung der GIZ.
Spezifische Strategien und Orientierungen wie zu Menschenrechten und Gender bilden einen für das gesamte Unternehmen verbindlichen Handlungsrahmen.

Das Nachhaltigkeitsprogramm 2013-2015 der GIZ wird im Nachhaltigkeitsbericht 2013 Seite 10-11 dargestellt. Zur Produktverantwortung siehe Seiten 47-53.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Die GIZ verfügt über eine differenzierte Zielsystematik:
Die Jahresziele stellen die zentrale Orientierung der GIZ für das laufende Jahr dar, sie dienen der Verbesserung von Leistungsprozessen und strategisch wichtigen Bereichen der GIZ.

Die Ziele des Nachhaltigkeitsprogramms 2013-2015 der GIZ werden im Nachhaltigkeitsbericht 2013 Seite 10-11 dargestellt. Darin eingeflossen ist das GIZ-Umweltprogramm 2011-2015. Es beinhaltet unsere Umweltziele, die wir basierend auf dem Umweltleitprinzip jeweils für fünf Jahre festlegen. Ebenso setzen thematische Strategien wie die Genderstrategie Ziele und Indikatoren für das Wirken des Unternehmens in diesem Handlungsfeld auf betrieblicher Ebene wie auch in unseren Dienstleistungen.

Kooperieren, vernetzen, Allianzen eingehen – die GIZ pflegt eine intensive Kooperationskultur, sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit externen Akteuren. Bei unseren Dienstleistungen beziehen wir alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Veränderungsprozesse ein. Dabei moderieren wir zwischen diesen Gruppen, um tragfähige Lösungen zu finden. Das GIZ-Managementmodell Capacity WORKS unterstützt uns dabei, unsere Projekte effektiv und effizient zu steuern und alle notwendigen Akteure einzubinden.
Durch eigene Büros in über 90 Ländern und unser langfristiges Engagement in rund 40 weiteren Ländern sind wir gut mit staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren vor Ort vernetzt.
Darüber hinaus sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Garanten für den Erfolg unseres Unternehmens, und wir tragen Verantwortung für sie.

Weiterführende Informationen:
- zur Teilhabe unserer Stakeholder siehe Nachhaltigkeitsbericht 2013 Seite 47-53
- Siehe außerdem Kriterium Nr. 5


4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die GIZ wird für die Bundesregierung sowie andere öffentliche und private Auftraggeber in Deutschland und in aller Welt tätig, um Dienstleistungsangebote für nachhaltige Entwicklung zu konzipieren und umzusetzen.
Knapp die Hälfte unseres Geschäftsvolumens floss 2011 und 2012 in Vergaben, wobei wir fast drei Viertel hiervon – 2012 rund 700 Millionen Euro – für Beratungsdienstleistungen aufwendeten. Als öffentlicher Auftraggeber sind wir an das Vergaberecht gebunden. Für all unsere Beschaffungen gelten die Grundsätze Wirtschaftlichkeit, Transparenz, Wettbewerb, Gleichbehandlung der Bieter sowie Sozial- und Umweltverträglichkeit.

Sofern technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll, tätigen wir unsere Beschaffungen grundsätzlich im Einsatzland und tragen damit zur dortigen Wertschöpfung bei. Bei diesen dezentralen Beschaffungen stellen wir transparente Verfahren sicher. Alle durch unsere Zentrale vergebenen Dienstleistungsaufträge veröffentlichen wir auf unserer Website. Der Beschaffungsbericht 2012 stellt umfangreiche Informationen zur Verfügung, etwa über die Top 100 Auftragnehmer und Lieferanten.

Unsere Allgemeinen Vertrags- und Einkaufsbedingungen beinhalten die Verpflichtung, die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) einzuhalten und unsere Grundsätze integren Verhaltens zu respektieren. Bei Verletzung dieser Klauseln behalten wir uns Sanktionsmaßnahmen vor. In unseren Finanzierungsverträgen verpflichtet sich der Empfänger, die ratifizierten Kernarbeitsnormen einzuhalten. Das Monitoring zur Einhaltung der Kernarbeitsnormen erfolgt unter anderem über das Risikomanagement und Ansprechpartner wie die Integritätsberater.
Unser Bekenntnis zum Umwelt- und Klimaschutz kommt auch bei der Beschaffung zum Tragen: Wir berücksichtigen hierbei grundsätzlich ökologische Kriterien, zum Beispiel Normen für elektronische Geräte und Umweltprüfzeichen für Papier, und richten uns nach unserem Konzept für umweltfreundliche Beschaffung.

2013 haben wir ein Business Partner Screening für alle Kooperationsformen mit Unternehmen eingeführt. Mit diesem Verfahren prüft die GIZ, ob ein Unternehmen, mit dem wir zusammenarbeiten wollen, die Global Compact-Prinzipien befolgt.
Darüber hinaus beachten wir die Empfehlungen des Public Corporate Governance-Kodex des Bundes.

Unsere Vorhaben im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterliegen seit 2011 einer Umwelt- und Klimaprüfung. Unsere Standards für die Prüfung und Planung neuer Vorhaben, für Projektfortschrittskontrollen sowie für unabhängige Evaluierungen beinhalten außerdem Prüfkriterien, mit denen sich die menschenrechtsbezogenen Wirkungen von Vorhaben analysieren und dokumentieren lassen. Im Vorfeld jedes Projekts führen wir eine Genderanalyse durch, die uns Aufschluss darüber gibt, wie die Maßnahme die Gleichberechtigung von Männern und Frauen fördern kann.

Weitere Informationen zum Thema Produktverantwortung finden sich auf den Seiten 14 -16 im Nachhaltigkeitsbericht 2013 und auf Seite 20 f zum Thema Beschaffung.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4

Leistungsindikator GRI 1,2.
Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen.

Nachhaltige Entwicklung ist der Kern unseres Geschäfts und unseres Handelns. Weltweit beraten und unterstützen wir unsere Auftraggeber und Partner auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu strategischen Fragen und Fachthemen. Einen Einblick in unsere Arbeit bieten unsere Unternehmensberichte und die Projektkurzbeschreibungen auf unserer Website.

Regelmäßig überprüfen wir unsere Projekte und Programme im Hinblick auf ihre Qualität und Wirksamkeit. Dabei richten wir uns nach dem Standard, auf den sich die internationale Gebergemeinschaft im Ausschuss für Entwicklungshilfe (Development Assistance Committee – DAC) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geeinigt hat. Damit die Handlungsempfehlungen aus Evaluierungen systematisch erörtert und umgesetzt werden können, haben wir ein verpflichtendes Management Response-System eingeführt. Relevante Erkenntnisse und Empfehlungen müssen in einen Aktionsplan überführt werden, der von der Stabsstelle Monitoring und Evaluierung nachgehalten wird.
Weiterführende Informationen:
- Zur Risiken und Chancen siehe: Kriterium Nr. 1 und 2 und Jahresabschluss 2012 Seite 3 ff
- Zu den Wirkungen unserer Dienstleistungen siehe Monitoring- und Evaluierungsbericht 2010-2012
und Nachhaltigkeitsbericht 2013 Seite 13 ff