1. Strategische Analyse und Maßnahmen

Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.

urlaubsart möchte mit seiner Dachmarke sein unternehmerisches Engagement im sozialen und ökologischen Bereich verdeutlichen und öffentlich kommunizieren. Transparenz und Vergleichbarkeit schaffen die Grundlage für einen offenen Umgang mit internen und externen Stakeholdern und Anspruchsgruppen. Das Unternehmen verspricht sich dadurch Glaubwürdigkeit und eine Vorreiterrolle im nachhaltigen Tourismus. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) soll dabei den Blick auf das Wesentliche lenken und wichtige Anstöße für das firmeninterne Nachhaltigkeitsmanagement geben. Er dient gleichzeitig als Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Bei den Workshops zur Vorbereitung auf die Entprechenserklärung, wurde die Bedeutung der Nachhaltigkeitsberichterstattung für die zukunftsfähige Entwicklung des Unternehmens deutlich. Die Mitarbeiter wurden für das Thema sensibilisiert und ihre Beteiligung an der künftigen Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie organisatorisch und thematisch konkretisiert. In Anlehnung an die vier Bereiche des DNK und seiner Kriterien wurde aktuelle Ziele und Maßnahmen, Aktivitäten und Planungen diskutiert und wo möglich am konkreten Beispiel die praktische Relevanz und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung aufgezeigt. Im Allgemeinen wurde deutlich, dass bereits eine Reihe grundsätzlicher Überlegungen zu Umweltschutz und gesellschaftlicher Verantwortung Eingang in die Arbeits- und Managementprozesse des Unternehmens gefunden haben. Diese sind allerdings noch nicht als solche explizit formuliert und den Arbeitsbereichen des Unternehmens zugeordnet (auf diese wird unter Kriterium 2/Wesentlichkeit und 3/Ziele detaillierter eingegangen). Die Entsprechenserklärung des DNK soll künftig jährlich aktualisiert und dabei in einen unternehmensspezifischen Nachhaltigkeitsbericht entwickelt werden.

Die nachhaltigkeitsrelevanten Maßnahmen im Unternehmen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt in die Arbeitsbereiche Haus- und Gebäudetechnik/Wartung von Infrastruktur und Anlagen, Haus- und Zimmerpflege/Housekeeping, Service und Kundenbetreuung sowie Geschäftsführung/Management/Einkauf unterteilen. Darüber hinaus pflegt die Unternehmerfamilie Graunke respektive Graunke-Butz auch ein breites gesellschaftliches Engagement außerhalb des Unternehmensalltags. Weiterführende Ausführungen finden sich unter Bereich 2/Prozessmanagement und Bereich 4/Gesellschaft. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet eine gute Möglichkeit, die gesellschaftliche Relevanz und Zukunftsorientierung der unternehmerischen Maßnahmen und Aktivitäten ganzheitlich darzustellen.

Auf der Grundlage des erfassten Ist-Zustands, sollen die Nachhaltigkeitsleistungen und -anforderungen des Unternehmens weiter operationalisiert und vertieft werden. Dafür wurden die Zuständigkeiten in den Arbeitsbereichen bestimmt (nähere Angaben unter Prozesse). Eine der wichtigsten Aufgaben liegt in der regelmäßigen Fortschreibung und Aktualisierung der eingeleiteten Maßnahmen.  Durch „Nachhaltigkeits-To-Do Listen", mit Zielsetzung, Arbeitsschritten und Zeitplänen, sollen sie dokumentiert und organisiert werden.  Sie werden begleitend evaluiert, um Qualität und Fortschritte der formulierten Ziele, Maßnahmen und Aufgaben zu gewährleisten.

Es wird großer Wert daraufgelegt, die unternehmensinternen Nachhaltigkeitsmaßnahmen auch in den Geschäftsbeziehungen nach außen abzubilden. Das betrifft neben den Kunden und Lieferanten auch alle weiteren Stakeholder, die in einem geschäftlichen Verhältnis mit dem Unternehmen stehen. Dadurch werden die betrieblichen Chancen eines nachhaltigen Unternehmensprofils erhöht und mögliche Risiken durch frühzeitige Rückmeldung der Stakeholder reduziert.

urlaubsart betrachtet die Entsprechenserklärung als Einstieg in die Entwicklung eines nachhaltigen Gesamtkonzepts für das Unternehmen. Die Integration von Umwelt und Gesellschaft in die Wertschöpfung des Unternehmens, bildet den roten Faden. Wesentliche Meilensteine auf diesem Weg sind die bereits angelaufenen bzw. durchgeführten Maßnahmen zur Einführung der Qualitätsmaßnahme "UnternehmensWert:Mensch", die Teilnahme an ServiceQualität Deutschland zur Optimierung von Unternehmensdienstleistungen, die Teilnahme am ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein 2017 (das Auswahlverfahren läuft noch bis zum Herbst 2017) sowie ein neuer Marketing- und Vertriebsplan 2017, in dem die Entsprechenserklärung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) eine zentrale Rolle spielt. Das neue Leitbild des Unternehmens unter der „Dachmarke“ urlaubsart´, verbindet das unternehmerische Nachhaltigkeitsprofil mit den lokalen/kommunalen Bestrebungen Kappelns zur Fairtrade Stadt und der Förderung regionaler Kunst als Beitrag zur Sicherung des kulturellen Erbes.

Einige der Maßnahmen und Initiativen können als Dokumente bei urlaubsart über die Internetseite des Unternehmens heruntergeladen werden (https://www.urlaubsart.de/).


2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

2016 wurde das Konzept „Schleidomizil“ von Cordes & Rieger Consulting entwickelt, das als Orientierungsrahmen für die weiteren Entwicklungsschritte des Unternehmens dient. FAIRness und Nachhaltigkeit wurden darin als strategische Leitthemen für die Positionierung und zukünftige Entwicklung des Unternehmens herausgearbeitet. Der hohe Stellenwert der Schlei-Region (Ostseefjord Schlei) als Natur- und Kulturraum für die Dachmarke urlaubsart wird darin herausgestellt. In Verbindung mit einem "nordischen Lebensstil" (Lifestyle) daraus ein authentisches und klares Profil für die Ferienwohnungsvermietung entstanden.

Die Zielgruppe sind Kunden, für die sich Lebensqualität über einen gesundheitsbewussten und nachhaltigen Lebensstil ausdrückt. Sie verkörpern die sogenannte gesellschaftliche Gruppe der "LOHAS: Lifestyle of Sustainability and Health". Für sie gehört gelebte Authentizität der Anbieter von Produkten und Dienstleistungen genauso zu einem Schlüsselkriterium bei ihrer Auswahl wie die Qualität kommunaler und regionaler Kultur- und Naturraumangebote. Für ihren Urlaub wünschen sie sich kulturelle Vielfalt und eine intakte Natur. Diese möchten sie möglichst authentisch erleben. Dazu gehören eine landestypische Küche und Gespräche mit den Menschen vor Ort: sei es beim Besuch von Musikkonzerten oder Kunstausstellungen, dem Besuch regionaltypischer Gaststätten oder beim Bummeln über Bauernmärkte. Für sie ist Urlaub die Synthese von Erholung und Genuss sowie neuer kultureller Erfahrungen und (natur)landschaftlicher Eindrücke.

Es ist das Ziel der im Kurz-Konzept hinterlegten Strategie, das die Kunden gesunde regionale Produkte kaufen, ihrem Wunsch nach authentischen Kulturerlebnissen vor Ort/in der Region respektierlich nachkommen sowie natürliche Ursprünglichkeit und interaktiv aufbereite Geschichte unmittelbar erleben können - mit anderen Worten: Nachhaltigkeit konkret und aus einer mehrdimensionalen Perspektive erlebbar und nutzbar zu machen. In den Ferienwohnungen dient daher die Natur als Inspiration für das Design. Natürliche Formen und Materialien prägen das Interieur. Für die Inneneinrichtung wurden regionale Handwerksbetriebe engagiert. Zudem erhalten die Gäste persönliche Insider-Tipps über die Region, damit sie den Norden individuell erleben können.


3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie und den darin eingebetteten zentralen Geschäftstätigkeiten, möchte das Unternehmen eine deutliche Verbindung zu den lokalen, regionalen und landesweiten Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung aufzeigen. Das betrifft insbesondere die Tourismusstrategie Schleswig-Holstein, die damit verbundenen Aktivitäten des „TOURISMUSCLUSTER.SH“ (Clustermanagement Tourismus Schleswig-Holstein) zur Förderung einen nachhaltigen Tourismus und die Entwicklung der Stadt Kappeln zur Fairtrade Town herausarbeiten. Damit soll der spezifische Charakter der Region, unter Betonung von Ostsee und Schlei, in den Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens gestellt werden. Der Bezug zu Schlei und Ostsee, für die Gäste in allen Ferienwohnungen durch die Lage, den Ausblick und die Accessoires spür- und erlebbar, ist dabei ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Modernes Design, reduziert, klar, nordisch, modern und nachhaltig, bestimmt das Ambiente.


Damit die Ziele auch erreicht werden können, muss eine korrespondierende Außendarstellung des Unternehmens und seiner täglichen Umsetzungspraxis zur Nachhaltigkeit entwickelt werden. Die unter Kriterium 1 und 2 gemachten Ausführungen machen deutlich, dass sich einiges bereits in der Umsetzungsphase befindet. Anderes ist in noch in der Planung oder wurde gerade erst durch den DNK-Prozess neu angeregt. Es stellt sich die Herausforderung, die in den Workshops erfassten Einzelmaßnahmen und -ziele in Einklang mit den übergeordneten strategischen Maßnahmen und Zielen zu bringen. Eine Priorisierung wurde begonnen, indem die erhobenen Maßnahmen und Ziele entlang der Zielgrößen a) kurzfristige Umsetzung/Umsetzbarkeit und b) langfristige Umsetzung/Umsetzbarkeit gruppiert wurden.  Außerdem soll in diesem Zusammenhang, bis zur Aktualisierung des Nachhaltigkeitsberichts in 2018, ihre praktische Relevanz für die Umsetzung der bereits angeschobenen Maßnahmen (Kurz-Konzept, Marketing-/ Vertriebsplan 2017, Service Qualität Deutschland, Tourismuspreis Schleswig-Holstein) bewertet werden.

Für das Unternehmen wurden dafür vier Schwerpunktbereiche benannt:



4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Als regional verankertes und ausgerichtetes Unternehmen kontrolliert urlaubsart seine Wertschöpfung zum größten Teil selbst. Hinzu kommt eine langjährige Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern, auf deren Grundlage eine vertrauenswürdige Wertegemeinschaft entstanden ist, die umweltbewusst und gesellschaftlich verantwortlich handelt. Die Arbeit mit dem DNK bei der Erstellung der Entsprechenserklärung hat u.a. dazu geführt, dass wir unsere Überzeugung für nachhaltiges unternehmerisches Handeln, auch konsequent in der Wertschöpfungskette des Unternehmens abbilden wollen.

Eine erste Analyse der Wertschöpfung hat ergeben, dass bei der bisherigen Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern, stetig Wert auf den Einkauf und die Verwendung ökologisch unbelasteter Materialien und Baustoffe gelegt wurde. Nur solche wurden bei den Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen bei urlaubsart verwendet. Im Sinne einer systematischen Erfassung der Zulieferer nach ökologischen und sozialen Kriterien sowie im Hinblick auf Korruptionsrisiken und die Einhaltung der allgemeinen Menschenrechte, soll künftig ein Fragenkatalog zur ihrer Handhabung in den jeweiligen Unternehmen entwickelt werden. Der Fragebogen wird sich an den 20 Kriterien des Nachhaltigkeitskodex bzw. der Entsprechenserklärung orientieren. Die Einhaltung der Kriterien soll durch Zertifikate und persönliche Kenntnis der Situation überprüft werden.

Im weiteren Verlauf bis zur Aktualisierung des Nachhaltigkeitsberichts in 2018, soll eine umfassende Wertschöpfungsanalyse in Hinblick auf Produktentwicklung, Sales & Marketing, Buchung (Reservierung, Check-in, Check-out), Leistungserstellung, Einkauf und Instandhaltung (Technik, Gebäude und Außenanlagen, Raumpflege) durchgeführt und für künftige Berichterstattungszeiträume begleitend evaluiert werden. Eine wichtige Frage wird dabei sein, ob es sinnvoll ist, einzelne Wertschöpfungsschritte auszulagern.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4