Die Hochschule legt dar, welche Aspekte der Nachhaltigkeit für folgende Handlungsfelder wesentlich sind und wie sie diese in ihrer Strategie berücksichtigt und systematisch adressiert:
a) Forschung
b) Lehre
c) Betrieb
d) Transfer
e) Governance
Die Hochschule legt dar, wie sie nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten in den Handlungsfeldern fördert und wie künftig Themen der nachhaltigen Entwicklung in diese implementiert werden. Zudem soll aufgezeigt werden, wie Nachhaltigkeit in den fünf Bereichen miteinander vernetzt ist.
Mit einem „Zukunftskonzept zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung“ hat das Präsidium der UHH 2010 erste Grundlagen für ein gemeinsames Nachhaltigkeitsverständnis umrissen. Dies wurde zwischenzeitlich vom KNU in einem Positionspapier konkretisiert und beschreibt die vier Handlungsdimensionen der Universität Hamburg als „University for a Sustainable Future“: Sie umfassen die inhaltliche, reflexiv-wissenschaftskritische, didaktische und institutionelle Dimension, welche die Breite und Vielfalt sowie Gestaltungsmöglichkeiten des Themas Nachhaltigkeit abdecken. Dabei werden die Grundsätze einer ökologisch, ökonomisch, gesellschaftlich und kulturell nachhaltigen Entwicklung vereint. Die Position wird vom Präsidium als Strategie „Universität der Nachhaltigkeit“ forciert.
Detaillierte Informationen hierzu finden sich im zweiten Nachhaltigkeitsbericht für die Universität Hamburg (2016), im Folgenden abgekürzt „NHB“, ab S. 8 [
https://www.nachhaltige.uni-hamburg.de/downloads/uhh-nachhaltigkeitsbericht-online.pdf].
2016 verabschiedete das Präsidium ein generelles, 10 Punkte umfassendes „Commitment zur Nachhaltigkeit“, überdies findet sich „Nachhaltigkeit“ in verschiedenen Projekten der jährlich vom Präsidium verabschiedeten „Reformtapete“ wieder. 2016 wurde vom Präsidium begonnen, eine übergreifende Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten („Strategiequadrat“).
a) Nachhaltigkeit in der Lehre: Die UHH verfolgt mit der didaktischen Dimension ihres Nachhaltigkeitsbegriffes die Identifikation von relevanten Fähigkeiten und Denkweisen, die zur Bewältigung von Nachhaltigkeitsfragen benötigt werden. Nachhaltigkeit soll als entsprechende Ausrichtung des Lehrangebots möglichst aller Fächer und Disziplinen vorangetrieben werden und ein Qualitätsmerkmal von Studium und Lehre darstellen. Nachhaltige Lehre zeichnet sich demnach dadurch aus, dass sie Studierende langfristig mit Kenntnissen, Fähigkeiten, Haltungen und kritischem Reflexionsvermögen ausstattet. U.a. kann interdisziplinäre Lehre hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.
Zudem stellt im Bereich Nachhaltigkeit in der Lehre „Capacity Building“ einen Schwerpunkt dar. 2011 wurde das KNU-Team 2 „Nachhaltigkeit in Lehre und Studium“ gebildet, in dem Lehrende, Studierende und TV-Beschäftigte das Thema vorantreiben: So wurde 2014 ein Leitbild universitärer Lehre vom Akademischen Senat verabschiedet sowie 2015 das Positionspapier „Was kann Nachhaltigkeit im Blick auf Lehre und Studium bedeuten?“ erarbeitet.
Fast ein Fünftel aller Studiengänge weist nach einer Erhebung der studentischen Autorinnen des 2. NHB einen Nachhaltigkeitsbezug auf. (Eine Auflistung dieser Studiengänge im WS 2015/16 ist im Anhang des 2. NHB einsehbar, zusätzliche Informationen hierzu finden sich im NHB ab S. 22. [
https://www.nachhaltige.uni-hamburg.de/downloads/uhh-nachhaltigkeitsbericht-online.pdf]) Von den 191 angebotenen Studiengängen sind danach 31 % als interdisziplinär einzustufen.
Die AG Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), eine Initiative von Studierenden und Lehrenden, erstellt jedes Semester eine Liste von Lehrveranstaltungen mit Nachhaltigkeitsbezug.
b) Nachhaltigkeit in der ForschungDie UHH beschäftigt sich im Rahmen der inhaltlichen Dimension mit nachhaltigkeitsbezogenen Themenfeldern wie Klima, natürlichen Ressourcen und Bildung in der Forschung aller Disziplinen, u.a. im Exzellenzcluster CliSAP (Integrated Climate System Analysis and Prediction). Zudem fordert die reflexiv-wissenschaftskritische Dimension eine selbstkritische Wissenschaft und die damit einhergehende interdisziplinäre und internationale Kooperation.
Die UHH fördert vermehrt Forschungsprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug, unter anderem mit der Förderoffensive „Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit“ des KNU, z.B. zur Ausarbeitung von inter- bzw. transdisziplinären Forschungsanträgen zur Einreichung bei Drittmittelgebern, Nachhaltigkeitsanalysen zur UHH und als Projekt-Unterstützung. 2012 wurde ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes internationales Post-Doc-Kolleg „Sustainable Future“ ins Leben gerufen. Über die fünf Teams sind 38 UHH-ForscherInnen unmittelbar mit dem KNU verbunden, darüber hinaus weitere über die Forschungsförderung.
Ausschreibungen für Professuren werden immer mit dem ersten Satz „Die Universität Hamburg versteht sich als Universität der Nachhaltigkeit“ ausgeschrieben. 2015 gab es Clusterausschreibungen für sieben Soziologie-Professuren mit Nachhaltigkeitsbezug.
Weitere Informationen über die Förderlinien und nachhaltigkeitsbezogene Forschungszentren finden sich im 2. NHB ab S. 34 [
https://www.nachhaltige.uni-hamburg.de/downloads/uhh-nachhaltigkeitsbericht-online.pdf] sowie eine Auflistung der nachhaltigkeitsbezogenen Forschungsprojekte in dessen Anhang [
https://www.nachhaltige.uni-hamburg.de/downloads/uhh-nachhaltigkeitsbericht-anhang-online.pdf].
c) Nachhaltigkeit im Betrieb:Die UHH hat sich 2008 den forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG verpflichtet. Das Gleichstellungskonzept wurde 2013 von der DFG in das höchste Umsetzungsstadium eingeordnet. Die UHH möchte die Vereinbarkeit von Studium/Beruf und Familie als selbstverständlichen Bestandteil der Hochschulkultur stärken. Seit 2010 führt die UHH das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ und hat daraufhin 2012 das Familienbüro als zentrale Serviceeinrichtung für alle Mitglieder der Universität eingerichtet.
Des Weiteren stehen bei der UHH soziale Aspekte wie Diversität und Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit, Erarbeitung einer Gleichstellungsrichtlinie sowie von Gleichstellungsplänen in den Fakultäten, Work-Life Balance, Beschäftigungssicherheit, die Arbeitssicherheit und Weiterbildung (siehe Kriterium 15) sowie Umweltaspekte wie Energie (Energieteams), Wasser und Abfall (Abfallbericht), Mobilität (ProfiCard, Dienstleihräder, CO
2-Kompensation von Flügen im Rahmen von Dienstreisen) und die Beschaffung (Erarbeitung eines Konzepts zum nachhaltigen Einkauf) (siehe Kriterium 11) im Zentrum der Umsetzung.
Im KNU-Team-4 „Campus und Verwaltung“ werden seit 2014 von Verwaltungsbeschäftigten und WissenschaftlerInnen betriebliche Aspekte der Nachhaltigkeit vorangebracht.
Zahlreiche nachhaltigkeitsbezogene Projekte sind durch studentisches Engagement entstanden (siehe Kriterium 9).